Tarifcheck

Prepaid-Alternativen ohne Grund­ge­bühr für 2 Jahre im Vergleich

Wer ein Notfall-Handy mit Prepaidkarte in die Schublade legt, muss damit rechnen, dass die SIM trotz Guthaben abgeschaltet wird. Im Tarifcheck präsentieren wir zwei Alternativen ohne Grundgebühr, mit denen man zwei Jahre Ruhe hat.
Von / Christian Bekker

Tarifcheck: Prepaid-Alternativen für Notfall-Handys im Vergleich Tarifcheck: Prepaid-Alternativen für Notfall-Handys im Vergleich
Logos: congstar, Kevag Telekom, Grafik/Montage: teltarif.de
In vielen Haushalten gibt es ein Notfall-Handy in der Schublade, das nur zu gewissen Gelegenheiten eingeschaltet und genutzt wird. In der Regel wird über das Handy dann nur kurz telefoniert. Da meist auch das mobile Internet über dieses Handy nicht verwendet wird, ist ein teurer Vertrag mit Grundgebühr nicht notwendig. Insbesondere Senioren schätzen ein derartiges Notfall-Handy, das sie nur bei Bedarf nutzen.

Doch was ist der beste Tarif für ein derartiges Handy? Früher empfahl man dafür automatisch eine wiederaufladbare Prepaidkarte. Doch immer wieder hören wir Geschichten von verärgerten Verbrauchern, deren Prepaid-SIM einfach ohne Angabe von Gründen abgeschaltet wurde. In diesem Tarifcheck präsentieren wir zwei Alternativen.

Missverständnisse um Prepaidkarten und den Aktivitätszeitraum

Tarifcheck: Prepaid-Alternativen für Notfall-Handys im Vergleich Tarifcheck: Prepaid-Alternativen für Notfall-Handys im Vergleich
Logos: congstar, Kevag Telekom, Grafik/Montage: teltarif.de
Zur Nutzungsdauer von Prepaidkarten sind nach wie vor zahlreiche Missverständnisse im Umlauf. Diese haben wir in unserem Artikel Aktivitätszeitraum - das große Prepaid-Missverständnis erläutert. Immer wieder teilen uns Prepaid-Kunden mit, sie hätten auf ihre Prepaidkarte über mehrere Jahre einen vom Provider geforderten Betrag aufgeladen, um die SIM-Karte am Leben zu erhalten. Doch dann sei die Karte trotz eines Guthabens im zwei- oder gar dreistelligen Bereich abgeschaltet worden.

Dabei sind Prepaidkarten für Notfall-Handys nicht die beste Wahl, denn laut den AGB und Preislisten der Provider haben sie keine Mindestvertragslaufzeit und können daher vom Kunden, aber auch vom Anbieter jederzeit ohne Angabe von Gründen gekündigt werden. Der Aktivitätszeitraum ist daher also sogar eher gefährlich, weil Verbraucher sich damit in Sicherheit wiegen und meinen, ihre SIM wäre nun vor einer Kündigung sicher. Doch der Anbieter benötigt nicht einmal eine Begründung dafür, wenn er eine Prepaidkarte mit Monatsfrist kündigt und dann abschaltet. Er muss lediglich die Rufnummer zur Portierung freigeben und das vom Kunden aufgeladene Guthaben erstatten.

Die Alternativen: Zwei Jahre Ruhe mit Vertrags-Tarifen ohne Grundgebühr

Wer wirklich zwei Jahre Ruhe möchte, kommt an einem Vertrags-Tarif nicht vorbei. Bei einem Blick in den Tarif-Vergleich von teltarif.de stellt man fest, dass es noch einige Handy-Tarife ganz ohne Grundgebühr gibt.

Doch dabei gibt es zwei Stolperfallen zu beachten: Die Tarife von maXXim, McSIM, simply, hellomobil, Chonocom, freenetmobile und klarmobil haben nur eine Mindestvertragslaufzeit von einem Monat. Damit sind sie keine wirkliche Prepaid-Alternative, da sie ebenfalls monatlich vom Anbieter gekündigt werden können. Beim freenetmobile 8-Cent-Tarif und beim klarmobil Handy-Spar-Tarif kommt noch hinzu, dass ab einem gewissen Monat eben doch eine Grundgebühr berechnet wird, wenn kein Mindestumsatz in einer gewissen Höhe anfällt.

24-Monats-Alternativen von congstar und Kevag Telekom

Auf dem Markt gibt es aber auch noch zwei Tarife, die für 24 Monate ganz ohne Grundgebühr abgeschlossen werden können. Der eine stammt von congstar und wird im Telekom-Netz realisiert, der andere vom regionalen Telekommunikations-Unternehmen Kevag Telekom; der Tarif ist im Telefónica-Netz angesiedelt.

Für den congstar wie ich will muss zwar eine einmalige Anschlussgebühr in Höhe von 10 Euro entrichtet werden, dafür telefoniert der Kunde anschließend für 9 Cent pro Minute innerhalb Deutschlands. Beim Kevag Basic ist der innerdeutsche Minutenpreis mit 15 Cent zwar höher, dafür fällt aber keine Anschlussgebühr an und mit anderen Kevag-Kunden kann sogar kostenlos telefoniert werden.

Beide Tarife sind sowohl im Fachhandel als auch auf der Webseite des Providers erhältlich. Kevag Telekom ist nicht bundesweit im Fachhandel vertreten, die Tarife sind bei 57 Vertriebspartnern erhältlich, die sich im Umkreis von rund 50 Kilometern um Koblenz befinden. Und auch bei der Online-Bestellung bei Kevag gibt es eine Besonderheit. Der Provider bietet kein Online-Formular an, sondern ein ausfüllbares PDF-Bestellformular, das ausgedruckt, unterschrieben und dann per Post oder Fax gesendet werden muss.

Für beide Tarife muss ein SEPA-Lastschriftmandat erteilt werden und bei Nichtkündigung verlängern sich beide Tarife um jeweils 12 Monate.

Übersicht: 24-Monats-Tarife ohne Grundgebühr

  congstar Kevag
wie ich will (Postpaid) Basic
Netz Telekom Telefónica
Laufzeit 24 Monate
Laufzeitverlängerung 12 Monate
Grundgebühr 0,00
Anschlussgebühr 10,00 0,00
Mindestumsatz keiner
Gesprächskosten  
ins dt. Festnetz 0,09 0,15 1)
in dt. Mobilfunknetze 0,09 0,15 1)
Mobilbox 0,00
SMS 0,09 0,15
MMS 0,39
Stand: 30. November 2017, Preise in Euro
1) Gespräche zu anderen Kevag-Kunden sind kostenlos.

Fazit: Zwei Jahre "Kündigungsschutz"

Mit den beiden genannten Tarifen bezahlt der Kunde keine monatliche Grundgebühr und kann sich sicher sein, dass die Handy-Nummer für mindestens zwei Jahre erreichbar bleibt. Und zwar, ohne dass Guthaben aufgeladen werden muss oder ein Mindestumsatz anfällt.

Update 29. Oktober 2018: congstar-Tarif nur noch über Hotline erhältlich

Im November 2018 hat congstar die Online-Vermarktung des Tarifs eingestellt. Der Postpaid-Tarif "congstar wie ich will" ist laut Aussage von congstar aber nach wie vor über die Hotline buchbar, auch für Neukunden. Bestandskunden können auch im Online-Kundencenter nach wie vor in diesen Tarif wechseln. Ende des Updates.

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