Fahrdienst

Uber: Umstrittener Vermittlungs­dienst für (Taxi-)Fahrten

Uber ist ein Unter­nehmen, das welt­weit Fahrdienst­leistungen vermit­telt. Aufgrund nicht regu­lierter Preise und nicht kontrol­lierter Fahrer kam der Dienst UberPop aber in die Kritik und wurde in einigen Ländern gesperrt. Nun versucht Uber, mit UberX in Deutsch­land wieder Fuß zu fassen.
Von Jonas Baltruschat / Christian Bekker

Uber ist ein 2009 in San Fran­cisco gegrün­detes Unter­nehmen, das ursprüng­lich als Limousinen­service gegründet wurde, heute aber Fahr­dienst­leistungen vermit­telt. Als Alter­na­tive zum klas­si­schen Taxi fahren sowohl Wagen von Uber als auch von privaten Personen, die sich bereit erklären, Fahr­gäste mitzu­nehmen. Die Vermitt­lung zwischen dem Fahrer und dem Fahr­gast erfolgt über den Dienst UberPop via App oder die Webseite des Unter­neh­mens.

Um als privater Fahrer mit eigenem PKW für die Beför­de­rung von Fahr­gästen zuge­lassen zu werden, muss das Auto mindes­tens vier Türen haben und darf weder beschä­digt noch älter als neun Jahre alt sein. In die Kritik geraten ist UperPop, da die Fahrer kaum einer Prüfung stand­halten müssen. Uber verlangt weder einen Nach­weis über den tech­ni­schen Zustand des privaten Autos noch ein Attest, das die Fahr­taug­lich­keit des Fahrers bestä­tigt. Zudem werden bei Fahrten, die über UberPop vermit­telt werden, gerin­gere Kilometer­preise berechnet als sie regu­läre Taxi-Dienst­leister über die (gesetz­li­chen) Taxi­ta­rife verlangen.

Der umstrittene Fahrdienst Uber Der umstrittene Fahrdienst Uber
Bild: Uber
Aus diesem Grund kam es 2014 zu europa­weiten Protesten der Taxi­fahrer, die in UberPop eine Gefähr­dung ihrer Exis­tenz sahen. Die Proteste brachten dem Unter­nehmen viel Aufmerk­sam­keit ein, führten aber auch dazu, dass die Politik sich das Vermitt­lungs-Konzept von UberPop näher ange­sehen hat. 2014 wurde der Dienst daher in Indo­ne­sien, Indien, Thai­land, den Nieder­landen und in Spanien verboten. Frank­reich und auch Deutsch­land folgten dem Verbot ein Jahr später. Städte wie New York kündigten an, UberPop schärfer kontrol­lieren und dessen Wachstum beschränken zu wollen. Auch in London und Teilen Chinas wurde UberPop 2017 verboten.

Uber in Deutsch­land

In Deutsch­land ist die Beför­de­rung von Personen nach dem Personen­beförderungs­gesetz regle­men­tiert. Viele UberPop-Fahrer besaßen aller­dings weder eine Taxi­kon­zes­sion noch eine Miet­wagen­erlaubnis, was ein Grund für das Verbot von UperPop in Deutsch­land war. Um hier­zu­lande dennoch seinen Service anbieten zu können, star­tete Uber mit dem alter­nativen Dienst UberX. Fahrten über UberX werden durch ein lizen­ziertes Mietwagen­unter­nehmen durch­ge­führt, wobei alle Fahrer über einen Personen­beförderungs­schein verfügen.

Zum Start von UberX im Jahr 2015 war der Dienst in den Städten München, Frank­furt, Hamburg und Düssel­dorf verfügbar. Ende desselben Jahres wurde er auf München beschränkt. 2016 gab Uber bekannt, mit UberX auch in Berlin Fuß fassen zu wollen.

Ende 2019 wurde auch der Dienst UberX schließ­lich für gesetz­widrig befunden. Aufgrund fehl­geschla­gener Zustel­lung an die Uber-Zentrale in den Nieder­landen gilt das Gesetz bislang noch nicht als rechts­kräftig. Inso­fern bleibt abzu­warten, wie lange und vor allem in welchem Umfang UberX seine Dienste in Deutsch­land anbieten können wird. Dennoch ist Uber momentan in 14 deut­schen Städten verfügbar, unter anderem in Hamburg, Berlin, München, Köln und vielen weiteren. Nutzer können eben­falls verschie­dene Vari­anten von Uber buchen, wie Uber Comfort für mehr Bein­frei­heit oder auch Uber Premium, welche luxu­riöse Fahrten mit ausge­zeich­neten Fahrern verspricht. Inbe­griffen sind hierbei auch beson­dere Wünsche, was das Enter­tain­ment während der Fahrt betrifft. Des Weiteren ist die Vari­ante Uber XL sehr begehrt in Ballungs­zen­tren, Flug­häfen sowie Bahn­höfen, da oftmals eine Menge an Gepäck trans­por­tiert werden muss.

Ein Auto ist heute mehr als nur ein reines Fortbewe­gungs­mittel. Durch moderne Enter­tain­ment-, Navi­gations- und Assis­tenz-Systeme wird das Auto zum fahr­baren Smart­phone.