Windows-Alternative

Linux: Das beliebte Open-Source-Betriebssystem

Das freie und quellof­fene Betriebs­system Linux ist schon länger als Alter­native zu Windows und macOS verfügbar. Wir geben Ihnen die wich­tigsten Infor­mationen über das alter­native Betriebs­system Linux.
Von Julian Ruecker /

Die Geschichte von Linux

Linux - ursprüng­lich GNU/Linux - ist ein Mehr­benutzer-Betriebs­system, das seit 1983 - dem Start des GNU-Projekts - seine Entwick­lung nimmt. Das Betriebs­system GNU/Linux besteht aus den System­werk­zeugen des GNU-Projekts und dem Linux-Kernel. Der Einfach­heit halber verwendet man heute den Namen Linux für das GNU/Linux-Betriebs­system und bezeichnet den Kernel als Linux-Kernel. Auch weil mitt­ler­weile kaum noch ursprüng­liche GNU-System­werk­zeuge verwendet werden, gilt diese verein­fachte Bezeich­nung als korrekt und genau genug. Initiator der Linux-Entwick­lung ist der Finne Linus Torvalds, der auch heute noch die Entwick­lung des Linux-Kernels voran­treibt und dem der Kernel und das Betriebs­system nach einigem Hin und Her seinen Namen verdankt. Die Geschichte von Linux ist eng mit der von UNIX, eines der ersten Betriebs­sys­teme, verbunden. Linux-Maskottchen Tux Linux-Maskottchen Tux
Bild: teltarif.de

Distri­butionen

Die vom Desktop-PC bekannten Linux-Distri­butionen wie etwa Ubuntu oder OpenSUSE kamen auch auf Netbooks zum Einsatz und verbrau­chen auch auf aktu­ellen Laptops und Ultra­books oftmals weniger Ressourcen als Micro­softs Windows, was sich in puncto Akku-Lauf­zeit und Reak­tions­zeiten für den Nutzer bemerkbar macht. Laptop-Hersteller wie Asus, Acer und Dell bieten daher Modelle mit vorin­stal­liertem Linux an, die sich durch beson­ders kurze Boot-Zeiten auszeichnen sollen.

Mit der rasanten Entwick­lung des Inter­nets in den letzten Jahren und der scheinbar unauf­haltsam fort­schrei­tenden Total­über­wachung und Daten­kraken wie Google, legen immer mehr Benutzer ihr Haupt­augen­merk auf Sicher­heit und Privat­sphäre. Hier spielt quellof­fene Soft­ware eine entschei­dende Rolle. Inso­fern ist es nicht verwun­der­lich, dass Linux-Distri­butionen, allen voran Ubuntu und MX Linux, auch auf immer mehr privaten Geräten zum Einsatz kommen - auch wenn der Markt­anteil noch sehr gering ist. Von der Benut­zer­ober­fläche und Bedie­nung gibt es gegen­über anderen Betriebs­sys­temen keine Nach­teile mehr. Mit der deut­lich größeren Sicher­heit ist auch der zweite Haupt­grund für den Wechsel zu Linux gegeben.

Linux-Distri­butionen sind auch im Falle von fehler­haften Computer-Systemen sehr beliebt und nütz­lich. Als Live-System auf CD, USB-Stick oder DVD besteht die Möglich­keit, mit einem funk­tio­nie­renden Betriebs­system Repa­raturen und Siche­rungen vorzu­nehmen und so den Schaden zu begrenzen oder ganz zu besei­tigen. Neben dem bekann­testen Live-System Knoppix bieten sich auch andere Linux-Distri­butionen für diesen Einsatz­zweck an. Und auf Servern ist Linux als Betriebs­system inzwi­schen nicht mehr wegzu­denken.
Linux Mint mit Cinnamon-Umgebung Linux Mint mit Cinnamon-Umgebung
Screenshot: teltarif.de, Quelle: linuxmint.com
Auf Laptops und Desktop-PCs ist die Verbrei­tung von Linux-basierten Systemen im Vergleich zu der von Windows nach wie vor gering. In der mobilen Welt hingegen hat sich das auf dem Linux-Kernel basie­rende Android, das vom Web-Giganten Google entwi­ckelt wurde, in wenigen Jahren zu einem der belieb­testen Smart­phone-Betriebs­sys­teme gemau­sert.

Im Gegen­satz dazu waren die Versuche der Handy-Hersteller, mit Betriebs­sys­temen auf Linux-Basis zu punkten - wie Nokia mit Maemo und MeeGo, Palm mit webOS sowie Samsung mit Bada und Tizen - nicht unbe­dingt von vergleich­barem Erfolg gekrönt. webOS hat es unter der Ägide von LG inzwi­schen immerhin zu einem veri­tablen Betriebs­system für Smart-TVs gebracht, und auch Samsung setzt Tizen inzwi­schen erfolg­reich auf Smart­wat­ches und Smart-TVs ein.

Ein Vorteil für die Handy-Hersteller bei der Entwick­lung auf Linux-Basis ist die geringe Abhän­gig­keit des Betriebs­system-Kerns von der Prozessor-Archi­tektur. So ist es mit vergleichs­weise geringem Aufwand möglich, Linux-basierte Systeme mit ARM-Prozes­soren zu nutzen, die gerne in Smart­phones einge­setzt werden. Auch auf Tablets könnten rein theo­retisch weitere Smart­phone-Betriebs­sys­teme außer Android und iOS zum Einsatz kommen.

FreeBSD und OpenWrt

FreesBSD FreesBSD
Screenshot: teltarif.de, Quelle: freebsd.org
FreeBSD, ein vom FreeBSD Project entwi­ckeltes unixo­ides Betriebs­system, basiert auf der Berkeley Soft­ware Distri­bution (BSD), eine an der Univer­sität von Kali­for­nien (in Berkeley) entwi­ckelte UNIX-Vari­ante. Die FreeBSD-Commu­nity zählt zu den größten unter den Open-Source-Projekten. Während das Haupt­augen­merk auf dem Einsatz auf Servern und Appli­ances liegt, kann es auch auf privaten Desktop- oder Laptop-Rech­nern verwendet werden. Wegen der hohen Zuver­läs­sig­keit wird FreeBSD aber vor allem von Inter­net­dienst­anbie­tern, Hoch­last­anwen­dungen, Internet-Back­bone-Systemen und Webhos­ting-Platt­formen benutzt.

OpenWrt ist eine Linux-Distri­bution für einge­bet­tete Systeme wie Router, Smart­phones oder Pocket-Computer. Das OpenWrt Project hat sich "wire­less freedom" (auf Deutsch: kabel­lose Frei­heit) auf die Fahnen geschrieben, also den Einsatz in kabel­losen Geräten, allen voran Routern. Daneben gibt es noch viele weitere Distri­butionen, unter denen so gut wie jeder Benutzer entspre­chend Wünschen und Einsatz­zweck fündig werden sollte.

Linux als Betriebs­system für mobile Endge­räte

Neben den bereits erwähnten wenig bekannten Linux-Betriebs­sys­temen für mobile Geräte, gibt es mitt­ler­weile leis­tungs­starke Distri­butionen. Mit Ubuntu Touch steht eine der belieb­testen Linux-Distri­butionen auch für den Einsatz auf Smart­phone oder Tablet zur Verfü­gung. So kann beispiels­weise das Volla Phone mit bereits vorin­stal­liertem Ubuntu Touch bestellt werden, weitere Geräte sind für die nach­träg­liche Instal­lation gerüstet. Eine komplette Liste, auch mit dem Status der Entwick­lung für das jewei­lige Gerät, ist hier zu finden.

Das auf Privat­sphäre und Nach­hal­tig­keit ausge­rich­tete Purism Librem 5 kommt mit vorin­stal­liertem PureOS. Das auf Debian basie­rende freie Betriebs­system wird mit der Gnome-Umge­bung ausge­lie­fert und funk­tio­niert ausschließ­lich auf Geräten mit 64-Bit-Archi­tektur. Nach eigenen Angaben sind eine Reihe von Apps verfügbar, die für die übliche Funk­tions­weise eines Smart­phones benö­tigt werden. Dazu gehören viele, dem Ubuntu-/Linux-Nutzer bestens bekannte Anwen­dungen wie LibreOffice, Thun­der­bird, ein Datei­explorer und ein Terminal-Emulator.