ambitioniert

T-Mobile USA will Nummer Drei im US-Markt werden

Philipp Humm will bis 2015 an Sprint Nextel vorbei
Von Marie-Anne Winter

Will T-Mobile USA nach vorn bringen: Philipp Humm Will T-Mobile USA nach vorn bringen:
Philipp Humm
Bild: Telekom
In Deutschland ist T-Mobile nicht mehr unbestrittener Marktführer - Vodafone vermeldete im November mehr Kunden im Mobilfunknetz als die bisherigen Nummer Eins. In den USA sieht die Sache allerdings noch ganz anders aus - hier bemüht sich T-Mobile USA derzeit darum, den vierten Platz zu halten. Denn T-Mobile USA hat es anders als die Konkurrenten AT&T und Verizon versäumt, rechtzeitig mit dem Aufbau schnellerer Mobilfunknetze der dritten Generation zu beginnen. Nun laufen der Telekom-Tochter viele Kunden davon, Umsatz sowie operatives Ergebnis schrumpfen.

Will T-Mobile USA nach vorn bringen: Philipp Humm Will T-Mobile USA nach vorn bringen:
Philipp Humm
Bild: Telekom
Trotzdem will der neue Mobilfunkchef der Telekom in den USA, Philipp Humm, an Sprint Nextel vorbei ziehen - der derzeitigen Nummer Drei im US-Mobilfunkmarkt. Immerhin gibt er sich vier Jahre Zeit, um dieses Ziel im wichtigsten Auslandsmarkt der Telekom zu erreichen: "Das haben wir uns für 2015 vorgenommen - und das können wir mit organischem Wachstum schaffen", wie Philipp Humm gegenüber der Financial Times Deutschland [Link entfernt] erklärte. Sprint Nextel hat derzeit mit knapp 50 Millionen Kunden etwa 15 Millionen mehr als T-Mobile.

Nicht jedes Handy muss ein Bentley oder Mercedes sein

Mehr Kunden will Humm mit günstigen Android-Smartphones anlocken. "Die Branche verkauft noch immer eine Art Bentley oder Mercedes, was die wenigsten Kunden brauchen um E-Mail zu erledigen, im Netz zu surfen oder vielleicht noch zu navigieren," sagte Humm. Der Endpreis für die Kunden soll bei diesen Geräten unter 100 Dollar liegen. Einen schnellen Zugriff auf ihre Daten möchten die Kunden aber trotzdem, deshalb hat T-Mobile in den USA die Netze inzwischen endlich auf HSPA+ aufgerüstet. Verizon und AT&T bauen allerdings bereits den neuen Standard LTE aus. Humm zufolge soll HSPA+ allerdings die gleiche Geschwindigkeit liefern wie der neue Standard. Wenn künftig genügend LTE-Endgeräte auf dem Markt seien, könnte das Netz von T-Mobile USA ohne größeren Aufwand umgerüstet werden.

Auch fehlt T-Mobile USA derzeit ein Verkaufsschlager, wie T-Mobile ihn in Deutschland mit dem iPhone hat bzw. hatte, denn das Apple-Smartphone ist mittlerweile auch bei den anderen Mobilfunkern in Deutschland zu haben. In den USA kann das iPhone nicht in den 1700-MHz-Netzen von T-Mobile eingesetzt werden, weil der in den aktuellen Modellen verbaute Qualcomm-Chipsatz diese Frequenz nicht unterstützt. Gerüchtehalber soll das kommende iPhone 5 mit einem anderem Chipsatz ausgerüstet werden, womit das technische Problem behoben wäre. Humm sagte dazu: "Apple entscheidet, ob wir das iPhone auch in den USA bekommen."