Telekom will bei Fusion der US-Tochter mit Sprint die Führung behalten
Bei der Deutschen Telekom wurde immer wieder über den Verkauf der amerikanischen Tochter T-Mobile US diskutiert. Nun bereitet der Bonner Konzern nach Informationen des Handelsblatts aus dem Umfeld von Vorstand und Aufsichtsrat eine Fusion mit dem Wettbewerber Sprint vor. Dabei soll die unternehmerische Führung weiterhin bei der Telekom liegen. Ein offizieller Beschluss des Aufsichtsrats für das Vorgehen liege allerdings noch nicht vor, weil die üblichen Gespräche Vorfeld eines solchen Vorhabens noch nicht abgeschlossen seien.
Zwar haben die Wettbewerbshüter vor drei Jahren ein Zusammengehen der beiden verhindert. Offenbar geht das Telekom-Management nun davon aus, dass sich unter der Regierung Trump die Einstellung dazu geändert haben könnte. Telekom-Chef Timotheus Höttges sieht T-Mobile US inzwischen eindeutig in einer "Position der Stärke".
Der Zeitpunkt scheint günstig: Sprint ist an der Börse deutlich geringer bewertet als T-Mobile US, außerdem ist der Konkurrent deutlich höher verschuldet. Selbst wenn andere Kriterien als der Börsenwert und die Verschuldungshöhe zur Unternehmensbewertung angelegt würden, erhielte die Telekom bei einem Zusammenschluss deutlich mehr als 50 Prozent. Für sie gibt es also gute Gründe, in den Vereinigten Staaten zu bleiben, statt die US-Tochter wie einst geplant zu verkaufen.