T-Mobile: FCC-Chef empfiehlt Genehmigung für Sprint-Fusion
Die Fusion von T-Mobile USA und Sprint ist einen guten Schritt näher gerückt.
Bild: picture alliance/Mark Lennihan/AP/dpa
Die Telekom-Tochter T-Mobile US und ihr
US-Konkurrent Sprint kommen bei ihrer geplanten Fusion ein Stück
voran. Der Chef der zuständigen US-Regulierungsbehörde FCC, Ajit Pai,
erklärte heute in einer Stellungnahme, er werde seiner Behörde
empfehlen, den Zusammenschluss zu genehmigen.
Weitgehende Zugeständnisse
Die beiden Parteien hätten signifikante Zugeständnisse gemacht, so Pai. So boten die Unternehmen den Angaben zufolge neben Verkäufen den Aufbau eines 5G-Netzes sowie 5G-Dienstleistungen auch in ländlichen Gebieten an. "Zwei der Top-Prioritäten sind es, die digitale Unterversorgung in den ländlichen Regionen der USA zu bekämpfen und die Vereinigten Staaten die Führung bei 5G zu sichern, der nächsten Mobilfunk-Generation“, sagte Pai. Die Verpflichtungen, die T-Mobile und Sprint eingegangen sind, würden beide dieser entscheidenden Ziele voranbringen. Er glaube, die Transaktion sei im öffentlichen Interesse.
Um die Fusion durchzubekommen, hatten sich die Deutsche Telekom und der Sprint-Mehrheitsaktionär Softbank laut einem Bericht von boerse.ard.de [Link entfernt] von Huawei distanziert und erklärt, beim 5G-Ausbau auf Produkte des umstrittenen chinesischen Netzwerk-Ausrüsters zu verzichten. Stattdessen wollen Sprint und T-Mobile US auf die europäischen Anbieter Nokia und Ericsson setzen.
Eine offizielle Erklärung der FCC erwartet die boerse.ard.de heute noch nicht, da das Dokument noch formal ausgearbeitet werden müsse. Neben der FCC prüft derzeit auch das US-Justizministerium die Fusion.
Börsen zeigen sich sehr erfreut
Die Fusion von T-Mobile USA und Sprint ist einen guten Schritt näher gerückt.
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Die Investoren zeigen sich begeistert. Telekom-Aktien legten am heutigen Nachmittag zu. Im vorbörslichen
US-Handel sprangen die Papiere der Tochter T-Mobile US um fünf Prozent
und Sprint gar um 25 Prozent an.
Ein Zusammengehen von T-Mobile US und Sprint war in den vergangenen Jahren bereits mehrfach an Wettbewerbsbedenken gescheitert. Während die Firmen günstigere Tarife für die Kunden in Aussicht stellen, befürchten Verbraucherschützer höhere Preise nach einem Zusammenschluss der Nummer drei und der Nummer vier des US-Mobilfunkmarktes. Durch die Fusion soll ein Konzern entstehen, der auf 127 Millionen Kunden und einen Jahresumsatz von rund 76 Milliarden Dollar kommt.
Vor gut einem Jahr hatte sich die Telekom nach langem Ringen mit dem Sprint-Haupteigner Softbank auf die Modalitäten eines Zusammengehens geeinigt. Mit der Fusion wollen die beiden kleineren Anbieter früheren Angaben zufolge am US-Mobilfunkmarkt jährlich mehr als 6 Milliarden US-Dollar (5,38 Mrd. Euro) Kosten sparen. Mit dann rund 130 Millionen Mobilfunkkunden wollen sie sich zu einem mächtigen Gegenspieler für die beiden Platzhirsche Verizon und AT&T mausern.
Für die Deutsche Telekom scheint es ein gutes Jahr zu werden, nicht nur wegen des Erreichens des langersehnten Zieles. Auch die Geschäfte laufen gut, das wurde schon bei der Bilanz-Pressekonferenz vor 10 Tagen deutlich. Weil die Kunden bei T-Mobile US weiterhin die Läden einrennen und weil Geschäfte in Europa inzwischen wieder besser laufen, konnte die Telekom in allen Sparten Ergebnisanstiege vermelden. teltarif.de berichtete.