Handysucht-Therapie

Substitute Phone soll Handysucht therapieren

Kaum jemand kann noch den Alltag ohne Smartphone bestreiten, darauf möchte Klemens Schillinger aufmerksam machen und hat mit seinem Substitute Phone ein Utensil zur Suchtbekämpfung kreiert.
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Das Substitute Phone Das Substitute Phone
Leonhard Hilzensauer
Während Zombies Fiktion sind, sind Smombies (Kofferwort aus Smartphone und Zombie) allgegenwärtig. Menschen, die gegen Straßenlaternen, in Flüsse oder vor fahrende Autos laufen, weil sie die Umwelt um sich herum aufgrund des stetigen Blicks auf das Mobiltelefon nicht mehr wahrnehmen. Der österreichische Designer Klemens Schillinger hat ein Herz für die Smartphone-Süchtigen und ein Produkt entworfen, das die Betroffenen erlösen könnte. Mit dem Substitute Phone, zu deutsch Ersatz-Smartphone, hat der Österreicher ein Therapie-Utensil kreiert.

Substitute Phone gegen die Handysucht

Das Substitute Phone Das Substitute Phone
Leonhard Hilzensauer
Das Produkt ist salopp ausgedrückt ein Stück Plastik in Smartphone-Form, das mit fünf kleinen Kugeln ausgestattet ist. Das Streichen über diese Kugeln soll die Wischgesten bei der Bedienung des Mobilgeräts simulieren. Auf der Rückseite des Subsitute Phone Modell E 1/7 ist der Zusatz „Offline“ zu lesen. Ein Großteil der Internetausflüge findet eben über das Smartphone statt. Somit lassen sich gleich zwei Laster auf einmal therapieren; die Handy- und die Internetsucht. Schillinger sieht seine Erfindung als „ein Werkzeug an, das hilft, diese kontrollierende Angewohnheit zu stoppen“, womit er den häufigen Blick auf das Smartphone meint. Der praktische Nutzen muss noch bewiesen werden, die Botschaft ist aber klar. Konversationen von Angesicht zu Angesicht treten stets mehr in den Hintergrund, selbst in unmittelbarer Nähe von Menschen. Eine aktuelle Suchtstudie der pronova BBK ergab, dass 33  Prozent der Befragten in Deutschland nicht auf ihr Smartphone verzichten können.

Markteinführung ungewiss

Die fünf Varianten des Substitute Phone Die fünf Varianten des Substitute Phone
Leonhard Hilzensauer
Der in Wien wohnhafte Künstler stellte das Substiute Phone auf der Vienna Design Week Ende September vor. Es wurde als Teil des Programms „Offline – Design für die (gute alte) echte Welt“ präsentiert. Von einer geplanten Markteinführung war dort zwar nicht die Rede, allerdings soll es demnächst einen Shop des kreativen Mannes auf seiner Internetseite geben. Es bleibt abzuwarten, ob hier auch das Ersatz-Smartphone verkauft wird. Es existieren fünf Varianten des Substitute Phone, die augenscheinlich den Schwerpunkt auf unterschiedliche Wischgesten haben. So erinnert die Kugel-Anordnung des Modells in der Bildmitte an die Entsperrung, jene des zweiten Konstrukts hingegen an das Scrollen innerhalb von Webseiten. Wir wurden durch TheVerge auf das Substitute Phone aufmerksam.

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