Nicht schadhaft

Musik-Streaming-Dienste auf dem Vormarsch

EU-Studie: Auch illegale Downloads schaden der Industrie nicht
Von Kaj-Sören Mossdorf

35 Prozent der Befragten streamt Musik auf dem Smartphone 35 Prozent der Befragten streamt Musik auf dem Smartphone
Bild: dpa
Musik-Streaming-Dienste wie Spotify oder Rdio sind immer gefragter. Sie positionieren sich als Alternative zu illegalen Downloads oder dem Kauf von physischen Musik-Alben. Laut einer Studie der media control GmbH & Co. KG, für die 2 360 Personen ab 15 Jahren befragt wurden, greifen 43 Prozent der Internetnutzer momentan auf Streaming-Dienste zurück. 2012 waren es 41,7 Prozent, ein Jahr davor sogar nur 27,9 Prozent. Dabei verlassen sich 13,1 Prozent alleine auf Streaming-Portale. Innerhalb dieser Nutzergemeinde kann Spotify mit 67,9 Prozent die meisten Kunden für sich gewinnen. Der Dienst war vergangenes Jahr in Deutschland gestartet.

35 Prozent der Befragten streamt Musik auf dem Smartphone 35 Prozent der Befragten streamt Musik auf dem Smartphone
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Neben den genannten Diensten werben auch Webradios und Videoportale um die Gunst der Nutzer. Der Prozentsatz derer, die ausschließlich auf solche Radios und Portale wie YouTube zurückgreifen, beträgt 36,3 Prozent. Mit 50,6 Prozent nutzt mehr als die Hälfte der Musikhörenden eine Kombinationen aus beiden Dienst-Kategorien.

Streaming über Notebook und Desktop-Computer am beliebtesten

Unter den Geräten, die für den Zugriff auf die Dienste genutzt werden, liegt das Notebook mit 61,9 Prozent vorne. Immerhin 51,5 Prozent hören Musik noch über den klassischen Desktop-Computer. Das Smartphone liegt mit fast 35 Prozent vor dem Tablet. Über diese Geräte-Klasse streamen nur 15,6 Prozent der Nutzer.

Einen Unterschied gibt es auch zwischen den Geschlechtern. Während fast die Hälfte der männlichen Onliner (47,4 Prozent) Musik-Streaming-Angebote in Anspruch nimmt, sind nur 38,8 Prozent der Frauen daran interessiert.

EU-Studie: Streaming-Dienste schaden den digitalen Musikverkäufen nicht

Bereits vor einigen Wochen war eine Studie [Link entfernt] des Institute for Prospect Technological Studies zu dem Schluss gekommen, dass zehn Prozent mehr Klicks auf Streaming-Portalen, auch bei Online-Musikshops zu einem parallelen Klick-Anstieg von 0,7 Prozent führen.

Wenig überraschend dürfte das Ergebnis der Forscher sein, dass Nutzer, die illegale Download-Portale nutzen, diese kaum als Ersatz zum legalen Musikerwerb sehen. Wurde ein 10-prozentiger Klick-Anstieg auf Piraterie-Internetseiten verzeichnet, stieg parallel auch die Anzahl der Zugriffe auf legalen Plattformen um 0,2 Prozent. Die illegal bezogene Musik wäre laut des zum Wissenschaftsdienst der EU-Kommission gehörenden Instituts auch dann nicht erworben worden, hätten die Nutzer keinen Zugriff auf solche illegalen Bezugsplattformen gehabt.

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