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Gratis-Streaming: Pantaflix Free im Test

Die Luft auf dem Strea­ming-Markt wird dünner. Mitt­lerweile wagen sich auch immer mehr kosten­lose und werbe­finan­zierte Ange­bote aus der Deckung. Wir stellen Pantaflix Free vor und schauen uns an, wie attraktiv die Inhalte sind.
Von Björn König

Bild: Pantaflix AG Pantaflix Free im Test
Bild: Pantaflix AG
In diesem Jahr ging es quasi Schlag auf Schlag. Ein neuer Strea­ming-Dienst nach dem anderen kam auf den Markt. High­lights waren dabei natür­lich in erster Linie Joyn, Apple TV+ und Disney (wobei der Micky Maus-Konzern mit seinem SVoD-Service erst im kommenden Jahr auch in Deutsch­land verfügbar ist). Weniger Aufmerk­samkeit genießen aber ganz offen­sicht­lich die kosten­freien Ange­bote, welche in immer größerer Zahl verfügbar sind. Neben bereits bestehenden und etablierten Diensten, wie Netz­kino und Pluto TV kamen zum Beispiel bereits Rakuten TV Free und nun auch Pantaflix mit einem werbe­finan­zierten Angebot hinzu. Wir haben uns ange­schaut, was Nutzer erwarten können und wie sich das Produkt im Vergleich schlägt.

Mischung aus Video­load und Netz­kino

Bild: Pantaflix AG Pantaflix Free im Test
Bild: Pantaflix AG
Das Kern­geschäft von Pantaflix liegt nach wie vor auf der Vermark­tung kosten­pflich­tiger On Demand-Inhalte. Für zum Beispiel 4,99 Euro je Leih­vorgang gibt es zahl­reiche Premium-Block­buster, wie unter anderem Aven­gers Endgame, die Star Wars-Reihe oder mit Pulp Fiction auch ältere Hits. Aller­dings muss man sich natür­lich fragen, ob einem diese Filme eine Leih­gebühr wert sind. Immerhin gibt es zumin­dest einen Groß­teil der Inhalte auch bei SVoD-Diensten mit monat­licher Grund­gebühr. Wer also häufiger Filme und Serien schaut, ist bei einem kosten­pflich­tigen Dienst wie Netflix oder Amazon Prime Video viel­leicht besser aufge­hoben. Dennoch kann sich ein solches Produkt für Zuschauer lohnen, die viel­leicht wie früher zu Zeiten von Video­theken nur gele­gent­lich mal einen Block­buster schauen. Tech­nisch gesehen ist der Zugang zu Pantaflix simpel: Die App unter­stützt beispiels­weise Chro­mecast oder auch den beliebten Fire-TV-Stick von Amazon.

Kosten­lose Inhalte

Das kosten­lose und werbe­finan­zierte Angebot findet sich inner­halb der App unter dem Menü­punkt "Free". Hier zeigt sich aller­dings bereits auf den ersten Blick das Problem aller bislang am Markt tätigen AVoD-Services. Es mangelt sowohl an Auswahl als auch der Qualität gebo­tener Inhalte. Größ­tenteils werden den Zuschauern völlig unbe­kannte B-Movies geboten. Das wäre viel­leicht noch akzep­tabel, wenn es sich wenigs­tens um Nischen­kino und Arthouse-Movies handeln würde. Doch man muss leider sagen, dass Pantaflix hier auch mit Anbie­tern wie Rakuten TV Free oder Netz­kino nicht beson­ders zu über­zeugen weiß.

High­lights im kosten­losen Katalog sind aktuell Filme wie "Mit Herz und Hand", ein Drama mit Anthony Hopkins aus dem Jahr 2005. Kürz­lich hatte Pantaflix zwar einen Content-Deal mit Sony geschlossen, dass sich hier­durch der Katalog aller­dings merk­lich verbes­sert, ist zwei­felhaft. Zum Vergleich: Netflix strahlt in diesem Monat den selbst produ­zierten Film "Die zwei Päpste", eben­falls mit Anthony Hopkins und Jona­than Pryce, aus. Aller­dings ist dieser Film so aktuell, dass er nahezu zeit­gleich im Kino läuft.

Guter Content ist nicht umsonst

Pantaflix, Netz­kino und Rakuten zeigen bislang deut­lich: Wer auf Strea­ming-Diensten ein Mindestmaß an Exklu­sivität und Aktua­lität erwartet, muss wenigs­tens eine geringe Monats­gebühr zahlen. Netflix ist zwar mit 12 Euro für ein HD-Abo auf zwei Geräten vergleichs­weise teuer, bietet aber bislang auch die nahezu inter­essan­testen Inhalte. Insbe­sondere wenn man noch bedenkt, dass Netflix bei eigen­produ­zierten Filmen wie "Die zwei Päpste" sogar zuneh­mend auf eine gleich­zeitige Kino­veröf­fent­lichung setzt. Das bedeutet im Klar­text: Wer die 12 Euro im Monat für ein HD-Abo von Netflix zahlt, wird sich in Zukunft immer öfter tatsäch­lich den Kino­besuch sparen können. Und damit dürfte das Preis-Leis­tungs­verhältnis ganz eindeutig mehr als attraktiv sein. Das gilt übri­gens selbst für den nicht ganz unwahr­schein­lichen Fall, dass man in Los Gatos noch einmal an der Preis­schraube drehen sollte.

Trailer zu "Die zwei Päpste" auf Netflix

In einer sepa­raten Über­sicht stellen wir kosten­lose Strea­ming-Dienste vor.

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