Ratgeber

Streaming zuhause: So kommt Musik in mehrere Räume

Dank WLAN ist es heutzutage ganz einfach, mehrere Räume der Wohnung über Streaming mit Musik zu beschallen. Dafür müssen gar keine teuren Streaming-Lautsprecher gekauft werden - eine vorhandene Stereo­an­lage tut es auch. Wir erläutern, wie das geht.
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Ein interessantes System zur Verteilung von Musik im ganzen Haus hat Google kreiert. Der seit 2013 im Handel befindliche Google Chromecast (mit HDMI für Videostreaming) bekam 2015 mit dem Chromecast Audio einen interessanten Bruder für Musik-Streaming. Seit 2016 kamen diverse Modelle des Google-Home-Lautsprechers dazu. Auch diese Geräte benötigen alle eine separate Stromversorgung.

Als Bindeglied zwischen allen diesen Geräten dient die Google-Home-App, die zunächst Google Cast hieß. Mittlerweile besitzen diverse Geräte anderer Hersteller wie Fernseher oder AV-Receiver einen "Built-in-Chromecast", die Google-Technik ist also nicht mehr nur auf Google-Hardware beschränkt. Über die Google-Home-App werden die diversen Geräte ins Heimnetz eingebunden, jedem Gerät kann ein eigener Name zugewiesen werden. Der Vorteil dabei ist, dass einzelne Geräte zu Gruppen zusammengefasst werden können. Es ist also möglich, mehrere Räume zu beschallen, in denen ein Chromecast an den Fernseher oder die Stereoanlage angeschlossen oder ein Google-Home-Lautsprecher aufgestellt ist. Chromecast Audio von Google Chromecast Audio von Google
Bild: Google

Vor- und Nachteile des Google-Home-Systems

Doch auch beim Google-Home-System dürfen Vor- und Nachteile nicht verschwiegen werden: Der Chromecast Audio ist für 40 Euro eine bezahlbare Möglichkeit, alte Stereoanlagen streamingfähig zu machen. Und der Klinkenanschluss, über den er mit der Anlage verbunden wird, ist nicht nur ein analoger Port, sondern gleichzeitig auch ein optischer digitaler Anschluss. Über einen Adapter lässt sich der Chromecast Audio also auch mit einem Toslink-Anschluss verbinden, was eine bessere Sound-Qualität zur Folge hat, weil analoge Störungen wie das analoge Netzbrummen (Erdschleife/50-Hertz-Brummen) dadurch eliminiert werden.

Bei der Zusammenschaltung mehrerer Chromecasts gibt es aber eine bedauerliche Ausnahme: Der Video-Chromecast lässt sich nicht in Wiedergabegruppen aufnehmen, sondern nur separat ansteuern. In Gruppen können nur Audio-Chromecasts und Home-Lautsprecher miteinander gekoppelt werden.

Offiziell ist es zwar nicht vorgesehen, Musikvideos von YouTube auf den Chromecast Audio zu streamen. Immerhin erlaubt die Google-Home-App über einen Umweg doch die Wiedergabe von Musikvideos auf dem Audio-Chromecast, und zwar über die App-Funktion "Bildschirm/Audio streamen". Man darf nur den Smartphone-Bildschirm während der Wiedergabe nicht abschalten.

Fazit: Streaming ohne große Investition möglich

Musik in der ganzen Wohnung zu verteilen, stellt heutzutage dank WLAN keine größere technische Herausforderung mehr dar. Dafür muss der Musikliebhaber gar nicht mal viel Geld in die Hand nehmen und teure Streaming-Lautsprecher kaufen, eine vorhandene Stereoanlage oder ein Fernseher tun es auch.

Für welches System man sich entscheidet, bleibt dabei dem Geschmack des Musikhörers überlassen: Ist ein Router mit integriertem Medienserver wie beispielsweise eine AVM FRITZ!Box vorhanden, kann diese als Streaming-Zentrale für vorhandene MP3-Musiksammlungen dienen. Eine klassische Stereoanlage lässt sich für das Streaming kostengünstig mit einem Bluetooth-Adapter nachrüsten. Soll sie in ein Netzwerk eingebunden werden, ist der Chromecast Audio für 40 Euro eine sinnvolle Investition. Mehrere Chromecasts oder Google-Home-Lautsprecher lassen sich in Gruppen kombinieren und können so mehrere Räume gemeinsam beschallen.

Sind bereits einzelne WLAN-Lautsprecher vorhanden, lassen sich diese über eine Hardware-Bridge zu einem Multiroom-System koppeln. Das ist zwar etwas teurer als ein Chromecast, bietet aber den Vorteil, dass auch alte Konserven wie CDs und Schallplatten in andere Räume gestreamt werden können.

In einer Übersicht präsentieren wir die wichtigsten Musik-Sreaming-Dienste. In einem separaten Artikel haben wir bereits Streaming-Anbieter mit besonders gutem Sound vorgestellt.

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