Freenet Video: SVoD-Streaming-Dienst im Test
Freenet Video im Test
Bild: Freenet AG
Die großen Platzhirsche auf dem Streaming-Markt kommen traditionell aus den USA. Europäische Anbieter tun sich im Konzert mit Netflix, Amazon Prime Video & Co schwer. Gescheitert ist zum Beispiel die damalige Vivendi-Tochter Watchever und auch Maxdome von ProSiebenSat.1 konnte sich nie so richtig am Markt durchsetzen. Mit Joyn gibt es nun ein vielversprechenden Neustart.
Doch offensichtlich ist auch der Mobilfunkkonzern Freenet vom Thema Streaming überzeugt und vermarktet seit einiger Zeit "Freenet Video" in Kooperation mit meinVOD von Splendid einen SVoD-Service inklusive zusätzlich kostenpflichtigem On-Demand-Angebot. Mit 4,99 Euro ist das Produkt im Marktvergleich recht günstig, zumal im ersten Monat sogar nur 99 Cent anfallen. Damit positioniert sich der Dienst preislich in einer Liga mit Apple TV+ und TVNOW von RTL. Kann man hier also bedenkenlos zugreifen?
Das Angebot
Freenet Video im Test
Bild: Freenet AG
Das Versprechen auf der Homepage ist schon einmal recht vollmundig: Im Angebot von Freenet Video sind "die neuesten Blockbuster in bester HD-Qualität auf bis zu 5 Geräten". Ohne überhaupt näher ins Detail zu gehen, wären wir bei so einer Werbeaussage direkt schon skeptisch. Zumindest für knapp fünf Euro im Monat dürfte es wohl kaum HD-Zugriff auf aktuelle Spielfilmhighlights geben, schon gar nicht auf fünf Geräten gleichzeitig.
Beim Blick in den Katalog wird dann auch schnell klar, dass es aktuellere Filme - wenn überhaupt - nur im zusätzlichen On-Demand-Angebot gibt. Zu den Paket-Highlights gehören lediglich ältere Filme, wie beispielsweise "Wild Card" mit Jason Statham oder "Arbitrage" mit Richard Gere. Ähnlich sieht es beim Thema Serien aus: Im Paket finden sich unter anderem "Doc Martin", "Hooten and the Lady" sowie "Profiling Paris". Das alles sind natürlich keine wirklichen Blockbuster. Wer aktuelle Filme schauen möchte, kann diese zusätzlich über angesammelte "Movie Coins" erwerben, welche als Treuebonus gutgeschrieben werden.
Technik
Besonders einfach nutzt man Freenet Video per App und Chromecast. Allerdings scheint es auch hier noch Optimierungsbedarf zu geben, zumindest wenn man sich die Bewertungen im Google Play Store näher anschaut. Insgesamt schafft es die App hier nur auf 2,5 von 5 Sternen. Bemängelt werden unter anderem lange Ladezeiten und ein fehlender Fullscreen-Modus bei einigen Inhalten.
Darüber hinaus werden Smart TVs über die meinVOD-App sowie die Nutzung per Webbrowser und Amazon Fire TV unterstützt. Auch hier muss man allerdings sagen: Wettbewerber wie Amazon, Netflix oder Joyn bieten durchaus ein größeres Spektrum an unterstützten Geräten oder haben dies wenigstens bereits angekündigt. Wer also über ein Abo nachdenkt, sollte besser vorab genau prüfen, ob die gewünschte Hardware vom Anbieter unterstützt wird. Vor allem gilt dies, wenn man Freenet Video direkt über einen Smart TV nutzen möchte.
Unser Fazit
Das Angebot von Freenet Video erinnert ein wenig an Maxdome, welches mit dem Paket und Store ebenfalls auf eine Kombination von Fixpreis und zusätzlichen Bezahlinhalten setzte. Allerdings scheint die Auswahl bei Freenet noch deutlich überschaubarer zu sein. Nach unserer Einschätzung mangelt es aktuell insgesamt sowohl im Hinblick auf Inhalte wie auch Technik an Attraktivität.
Zum gleichen Preis wirkt der Katalog von STARZPLAY interessanter, andernfalls würde sich für zwei Euro zusätzlich Joyn+ von ProSiebenSat.1 anbieten. Hier gibt es dann neben vielen SVoD-Inhalten auch noch Live TV in HD on top. Beide Dienste haben zusätzlich den Vorteil, dass sie auch eigene Originals im Programm haben.