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Netflix & Co.: KI gegen illegales Account-Sharing?

Mit einem neuen KI-basierten Verfahren könnten Anbieter von Streaming-Portalen Regelverstöße gegen die in der AGB festgehaltenen Account-Richtlinien feststellen.
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Netflix ist momentan noch machtlos gegen unlauteres Account-Sharing Netflix ist momentan noch machtlos gegen unlauteres Account-Sharing
Netflix
Account-Sharing von Streaming-Portalen wird häufig betrieben, beispielsweise bei Netflix. Dort scheint dieses Verfahren auf den ersten Blick legal zu sein. Ganz so einfach ist die Sachlage aber dann doch nicht, denn die anderen Personen müssen sich im selben Haushalt befinden. Demnächst kümmert sich eine KI von Synamedia darum, zu überprüfen, ob eine solche Regel eingehalten wird. Es bleibt abzuwarten, wann und bei welchen Streaming-Portalen das Tool zum Einsatz kommt und mit welchen Konsequenzen bei einem Vergehen zu rechnen ist.

Wird unlauteres Account-Sharing bald geahndet?

Netflix ist momentan noch machtlos gegen unlauteres Account-Sharing Netflix ist momentan noch machtlos gegen unlauteres Account-Sharing
Netflix
Sicherlich kennen viele Netflix-Abonnenten die Situation: es existiert ein einzelner Premium-Account (11,99 Euro monatlich), welchen man mit bis zu drei weiteren Personen teilt. Schließlich ist dieses Teilen vermeintlich laut AGB legal. Wenn man sich die Ge­schäfts­be­dingungen jedoch ganz genau durchliest, stößt man auf folgenden Absatz: „Der Netflix-Dienst und sämtliche Inhalte, die über den Dienst angesehen werden, sind ausschließlich für Ihre persönliche und nicht kommerzielle Nutzung bestimmt und dürfen nicht mit Personen, die nicht im gleichen Haushalt leben, geteilt werden.“ Somit ist zwar eine Nutzung von bis zu vier Personen je Account erlaubt, aber diese müssen sich im Alltag im selben Haus oder in derselben Wohnung aufhalten. Netflix, Amazon und andere Streaming-Portale hatten allerdings bislang keine Möglichkeit, effizient zu ermitteln, welche Person gerade den Dienst konsumiert. Die britische Firma Synamedia will deshalb eine KI anbieten, die unberechtigte Nutzer ausfindig macht.

Wie funktioniert die Streaming-Datenkrake?

Das Programm hört auf den Namen Credentials Sharing Insight und analysiert in Zukunft Muster der Anwender. Ob Ort des Zugriffs, Art der Inhalte oder genutztes Endgerät – die künstliche Intelligenz betreibt fleißig Spionage. Wird dabei etwa erkannt, dass ein Zugang von mehreren Orten aus genutzt wird, ist das ein Indiz für unautorisiertes Account-Sharing. In einem solchen Fall läge ein Verstoß gegen die AGB vor, worauf eine Abmahnung oder eine kurzfristige Stilllegung des Zugangs folgen könnte. Eine Kündigung des Services hält Rechtsanwalt Christian Solmecke, durch dessen Blogeintrag [Link entfernt] wir auf die Thematik aufmerksam wurden, für unwahrscheinlich.

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