Getestet

Viele Programme für Steuererklärung rechnen "katastrophal"

Die Steuererklärung ist kompliziert. Aber wer keine Erklärung abgibt, verschenkt meist Geld. Kann Software das Leben leichter machen? Die Antwort lautet ja, wie ein aktueller Test zeigt. Aber Vorsicht: Mit dem falschen Programm verschenkt man auch Geld.
Von dpa /

Programme für Steuererklärung im Test Programme für Steuererklärung im Test
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Viele neue Steu­er­pro­gramme auf dem Markt schneiden in einer Stich­probe der Zeit­schrift "Finanz­test" bei der Berech­nung und den Hilfe­stel­lungen "kata­stro­phal" ab.

Fünf von 14 getes­teten Soft­ware­pro­dukten für die Steu­er­erklä­rung sind wegen der vielen Rechen­fehler nicht empfeh­lens­wert, urteilen die Tester (Ausgabe 5/19). Dabei spre­chen gerade diese neuen Produkte gezielt junge Menschen und all jene an, die bisher keine Erklä­rung abge­geben haben.

Als Brow­ser­an­wen­dung oder App werben die neuen Ange­bote mit Einfach­heit und halten dieses Verspre­chen den Testern zufolge auch ein. Der Preis dafür sei aber zu hoch: Schließ­lich verlassen sich Nutzer auf steu­er­liche Rich­tig­keit und wollen ein Maximum an Erstat­tung heraus­holen. Die neuen Ange­bote waren im Test insbe­son­dere für Eltern ein "Total­aus­fall", weil sich damit weder Kinder­frei- noch Entlas­tungs­be­träge richtig bean­tragen ließen.

Wiso Steu­er­spar­buch gewinnt

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Einige Sach­ver­halte löste den Angaben zufolge kein Programm perfekt, etwa den Abzug von Kranken- und Pfle­ge­ver­si­che­rungs­bei­trägen für Kinder sowie den Antrag auf den Behin­der­ten­pausch­be­trag, wenn Pfle­ge­grad IV vorliegt. Der Pausch­be­trag ging im Test flöten, weil sich keines der 14 Programme nach einem mögli­chen Pfle­ge­grad erkun­digte. Abge­fragt wurde nur der Schwer­be­hin­der­ten­aus­weis.

Allen, die Pfle­ge­grad IV oder V, aber keinen solchen Ausweis besitzen, raten die Experten zu tricksen, indem sie beim Grad der Behin­de­rung eine "0" eingeben und das Feld "hilflos oder blind" ankreuzen. Ansonsten könne der Steu­er­be­scheid meist noch vier Jahre rück­wir­kend geän­dert werden, wenn man den Pausch­be­trag mit dem Kran­ken­kas­sen­brief über den Pfle­ge­grad bean­tragt.

Die besten Programme im Test waren "Wiso Steu­er­spar­buch 2019" (rund 35 Euro für Windows und 40 Euro für Mac) und dessen Internet-Vari­ante "Wiso Steu­erweb" (35 Euro). Sie errei­chen jeweils insge­samt ein "Gut" (Note 1,6). Kaum schlechter schnitt mit der Note 1,8 das rund 15 Euro teure Windows-Programm "Tax 2019" ab. Alle drei Ange­bote kommen von Buhl Data Service.

Mit etwas Abstand folgen insge­samt "befrie­di­gende" Ange­bote: Die "Steu­er­spa­r­er­klä­rung 2019" der Akade­mi­schen Arbeits­ge­mein­schaft (Note 2,6) für rund 30 Euro (Windows und Mac) sowie "Quick­steuer 2019" von Haufe-Lexware (Note 2,8) für 15 Euro (Windows).

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