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SpaceX: Erste 60 Satelliten für globales Daten-Netz im All

Surfen auch in abge­legenen Gebieten: SpaceX macht erste Schritte auf dem Weg zu einem globalen Daten-Netz via Satellit. Mit der Idee ist die Firma aber nicht allein.
Von dpa /

Elon Musks Firma SpaceX bringt 60 Satelliten für globales Internet ins All Elon Musks Firma SpaceX bringt 60 Satelliten für globales Internet ins All
picture alliance/Jae C. Hong/AP/dpa
Die private US-Raum­fahrt­firma SpaceX hat die 60 ersten Satel­liten für ihr geplantes welt­umspan­nendes Daten-Netz im All ausge­setzt. Eine "Falcon 92-Rakete von SpaceX brachte sie in der Nacht heute in die Umlauf­bahn, wie das Unter­nehmen von Tech-Milli­ardär Elon Musk mitteilte. Alle Satel­liten seien inzwi­schen online, twit­terte Musk wenige Stunden nach dem Start vom Kennedy Space Center im US-Bundes­staat Florida.

Ziel des milli­arden­schweren Programms mit dem Namen Star­link ist es, sowohl entle­gene Gebiete als auch Ballungs­zentren mit schnellem und preis­wertem Breit­band-Internet zu versorgen. Dazu will SpaceX in den kommenden Jahren nach bishe­rigen Plänen bis zu 12 000 Satel­liten ins Weltall bringen. Um klei­neren Teilen der Welt einen bestän­digen Zugang zum Netz zu garan­tieren, seien sechs weitere, ähnliche Missionen nötig, sagte Musk nach Angaben des Senders CNN.

Laser als Kommu­nika­tions-Tool

Elon Musks Firma SpaceX bringt 60 Satelliten für globales Internet ins All Elon Musks Firma SpaceX bringt 60 Satelliten für globales Internet ins All
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Die jeweils über 200 Kilo­gramm schweren Satel­liten sollen dabei Daten von Boden­stationen bekommen und unter­einander mit Hilfe von Lasern weiter­leiten. Sie sollen in relativ nied­rigen Umlauf­bahnen fliegen und im Vergleich zu klas­sischer Satel­liten-Kommu­nika­tion deut­lich kürzere Verzö­gerungs­zeiten gewähr­leisten. Die ersten 60 Satel­liten können noch nicht unter­einander kommu­nizieren, sondern nur mit Boden­stationen.

Herkömm­liche Kommu­nika­tions­satel­liten befinden sich in der Regel in geosta­tionären Umlauf­bahnen. Das bedeutet, dass sie in der Geschwin­digkeit der Erdro­tation fliegen und sie dadurch stets in der glei­chen Posi­tion zur Erdober­fläche sind. Diese Satel­liten sind in großen Höhen von zum Teil mehreren Zehn­tausend Kilo­metern - das sorgt für längere Verzö­gerungen bei der Über­mitt­lung von Signalen.

Die Star­link-Satel­liten sollen dagegen in einer Höhe von einigen Hundert Kilo­metern unter­wegs sein, was die Reak­tions­zeit deut­lich verkürzt. Dadurch fliegen sie aber viel schneller und es sind mehr Satel­liten notwendig.

Viele Satel­liten-Player

Da im Orbit neben Hunderten anderen Satel­liten inzwi­schen auch viel Welt­raum­müll unter­wegs ist, sollen die Star­link-Satel­liten bekannten Objekten auswei­chen. Sie selbst sollen beim Eintritt in die Atmo­sphäre komplett verglühen.

Auch andere Unter­nehmen verfolgen vergleich­bare Projekte. So hatte im Februar eine Sojus-Rakete die ersten sechs Satel­liten von OneWeb ins All beför­dert. Es handelt sich um ein Gemein­schafts­projekt des Luft­fahrt- und Rüstungs­konzerns Airbus und der US-Firma OneWeb, hinter der Inter­netpio­nier Greg Wyler steht.

Andere Projekte wie Telesat-Leo vom kana­dischen Konzern Telesat sind aktuell in Arbeit. Es gibt auch Start-ups wie die US-Firma Swarm, die Netze aus nur wenige Kilo­gramm schweren Mini-Satel­liten aufbauen.

Einige neue Player haben bereits wieder aufge­geben, so etwa Face­book mit seiner Internet-Drohne "Aquila", die Signale von Satel­liten zum Boden weiter­leiten sollte.

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