Ratgeber

Smartphone-Mittelklasse: Der VW Golf unter den Handys

Was die Handys können müssen, was man nicht unbedingt braucht
Von Steffen Herget

Neben Android und Windows Phone stellt das Samsung-Betriebssystem Bada eine interessante Alternative für die Mittelklasse dar, auch wenn hierfür bei weitem nicht so viele Apps angeboten werden. Vor allem Spieler werden die Auswahl hier wenig erbaulich finden, für die meisten anderen Dinge gibt es aber auch Bada-Apps - wer hier ganz spezielle Bedürfnisse hat, kann sich vor dem Kauf bei Samsung das Angebot ansehen. Für grundsätzliche Dinge wie Surfen, Mailen, Social Media und viele weitere Dinge ist beispielsweise das Samsung Wave 3, das immerhin Samsung Wave 3 mit Bada Samsung Wave 3 mit Bada
Bild: Samsung
einen 1,4-GHz-Prozessor, ein Super-AMOLED-Display und 5-Megapixel-Kamera mitbringt, mehr als gut ausgestattet. Es kostet zudem mit rund 200 Euro nicht mehr besonders viel, zum Start vor etwa zehn Monaten wurde noch das Doppelte fällig. Eine weitere Einschränkung: Mit Bada steht nur Samsung als Hersteller zur Wahl.

Display: Wieviel Auflösung darf's sein?

An den Smartphone-Displays lässt sich derzeit schnell anhand der Auflösung eine Einteilung in die Preisklasse vornehmen: Je mehr Pixel und Display-Diagonale, desto teurer. Smartphones der mittleren Preisklasse sind kaum mit extrem hochauflösenden Touchscreens, etwa mit Retina-Display wie das iPhone oder 720p-Auflösung wie einige High-End-Androiden, zu bekommen - das ist aber auch nicht zwingend nötig, denn auch mit 800 mal 480 Pixel lassen sich gute Ergebnisse erzielen, wenn die Display-Technologie stimmt. Weniger als 360 mal 640 Pixel sollten es aber bei einer Display-Diagonale von mindestens 3,x Zoll nicht unbedingt sein, hier müssen dann sonst stärke Abstriche bei der Darstellung gemacht werden, etwa durch grobkörnige Buchstaben oder störende Linien im Bild. Bei der Technologie sollte es sich in jedem Fall um einen kapazitiven Touchscreen handeln, resistive Modelle, die auf echten Druck reagieren, sind nicht mehr zeitgemäß - aber auch kaum noch erhältlich.

Weitere Hardware: Kameras, Schnittstellen und mehr

Nokia Lumia 710 mit Windows Phone 7.5 Nokia Lumia 710 mit Windows Phone 7.5
Bild: Nokia
Bei den Smartphone-Kameras scheiden sich die Geister. Während einige High-End-Geräte wirklich gute Ergebnisse liefern können, taugen auch viele Linsen von teuren Smartphones kaum für mehr als mal bessere, mal schlechtere Schnappschüsse unterwegs. Eine Auflösung von 3 Megapixel sowie ein LED-Fotolicht ist hier das Minimum. Eine Frontkamera ist für ein Mittelklasse-Smartphone weniger wichtig, darauf sollte nur achten, wer regelmäßig Videotelefonie vom Handy nutzen möchte - für mehr taugen die Zweit-Linsen in der Regel ohnehin nicht.

Bei der weiteren Ausstattung müssen bei Mittelklasse-Smartphones meist einige Abstriche gemacht werden - irgendwo müssen sie sich ja von den teureren Modellen unterscheiden. Auf NFC etwa werden jedoch die meisten Nutzer verzichten können, schließlich hat sich die Nahfunk-Technologie noch immer nicht wirklich durchgesetzt. Ein HDMI-Ausgang, wie ihn manches High-End-Gerät mitbringt, ist ebenfalls nicht wirklich notwendig. Wer gerne Fotos und Videos auf dem Fernseher wiedergibt, findet allerdings bei einigen Modellen die praktische und drahtlose DLNA-Schnittstelle. Unbedingt vorhanden sein sollte eine Lade- und Datenbuchse im USB-Standard, damit sich verschiedene Ladegeräte nutzen lassen und für den Datenaustausch nicht unbedingt das vom Hersteller mitgelieferte Kabel gebraucht wird.

Fazit: Es muss nicht immer Kaviar sein

Wer sich ein Mittelklasse-Smartphone zulegt, muss bei der richtigen Auswahl keine großen Abstriche bei der Funktionalität machen. Surfen Mailen, Social Media oder Schnappschüsse mit der Kamera sind ebenso möglich wie Musik, Videos oder die Installation von Apps. Sicher, HD-Display, Quad-Core-Prozessoren, riesige Speichermengen oder die allerneueste Software-Version bleibt diesen Handys vielleicht verwehrt - aber Spaß macht ein gut ausgestattetes Mittelklasse-Smartphone in jedem Fall, und es schont den Geldbeutel.

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