Themenspezial: Verbraucher & Service Alternativen

Online-Banking: So gehts auch ohne Smartphone

Auch ohne Smart­phone ist Online-Banking nach wie vor möglich. Wer jedoch mit seiner Kredit­karte weiterhin im Internet bezahlen will, bekommt bei einigen Geld­insti­tuten Probleme.
Von dpa /

Online-Banking geh weiter ohne Smartphone - nur bei Kreditkarten-Zahlung im Netz wirds schwierig Online-Banking geh weiter ohne Smartphone - nur bei Kreditkarten-Zahlung im Netz wirds schwierig
Bild: dpa
Keine Frage: Online-Banking ist bequem. Und es ist jetzt noch einmal sicherer geworden. Denn seit einiger Zeit gilt die Zwei-Faktor-Authen­tifi­zierung.

Seitdem müssen Kunden beim Online-Banking ihre Iden­tität mit zwei vonein­ander unab­hängigen Kompo­nenten nach­weisen: Etwa mit einem Pass­wort, das nur der Kunde kennt und zusätz­lich etwa mit einer TAN auf dem Smart­phone, die auf dem mobilen Gerät erst über eine App gene­riert wird.

Handy statt Smart­phone

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Wer kein Smart­phone hat, muss auf Online-Banking aber nicht verzichten - es gibt noch weitere Optionen. "Die einzelnen Banken haben in aller Regel mehrere Möglich­keiten in petto, damit Kunden auch ohne Smart­phone am Online-Banking teil­haben können", sagt Sylvie Ernoult vom Bundes­verband deut­scher Banken in Berlin.

So biete sich etwa die TAN per SMS für Kunden an, die zwar ein Handy, nicht aber ein Smart­phone haben. Bei dieser Vari­ante erfolgt die Eingabe der Bank­daten über Computer oder Tablet, die Frei­gabe über das Handy mit SIM-Karte.

"Der Online-Banking-Kunde nutzt sein Mobil­telefon als Empfangs­gerät für die TAN, die ihm per SMS mit den Auftrags­daten aufs Handy gesendet wird", so Ernoult. Nach Abgleich der Daten muss er die TAN im Online-Banking-Portal eingeben.

Tablet und TAN-Gene­rator sind weitere Alter­nativen

Verfügt der Kunde auch über kein Handy, jedoch über ein Tablet, kann er auf ein App-basiertes Verfahren zurück­greifen. Hierfür müssen Verbrau­cher neben dem Inter­netportal der Bank auf dem Tablet eine spezi­elle App zum Empfang einer TAN nutzen.

Bei diesem Verfahren geben sie wie gewohnt die Über­weisungs­daten ein. Im Anschluss öffnet der Kunde die instal­lierte App auf seinem Tablet. Diese App zeigt nun die Daten, die der Kunde noch­mals über­prüft und die TAN. Die TAN kann der Nutzer nun im Online-Banking zur Bestä­tigung eingeben. "Bei Nutzung einer Banking-App auf demselben Gerät wird die TAN in der Regel auto­matisch über­nommen", so Ernoult.

Und es gibt noch eine weitere Möglich­keit: Hat der Kunde keine mobilen Geräte, kann er seine Bank­geschäfte mithilfe eines TAN-Gene­rators tätigen. Der Kunde muss die per Gene­rator erzeugte TAN im Online-Banking-Portal eingeben, um einen Über­weisungs­vorgang frei­zugeben.

Ange­bote sind von Bank zu Bank verschieden

Ob nun TAN per SMS aufs Handy, das App-basierte Verfahren via Tablet oder TAN-Gene­rator: Auf welche Weise ein Geld­institut Kunden neben der Smart­phone-Vari­ante Online-Banking ermög­licht, ist von Bank zu Bank verschieden. "Oft werden mindes­tens zwei Arten ange­boten, wobei die App-basierten Lösungen meist kosten­frei oder güns­tiger ange­boten werden als die Frei­gabe per SMS", erklärt David Riech­mann von der Verbrau­cher­zentrale NRW in Düssel­dorf.

Viele Geld­insti­tute setzen indes verstärkt auf ihre eigene Banking-App und TAN-Verfahren fürs Smart­phone. "Das übt einen gewissen Druck auf Kunden aus, ein Smart­phone zu nutzen", sagt Thomas Mai von der Verbrau­cher­zentrale Bremen.

Probleme mit Kredit­karten­zahlung möglich

Wer kein Smart­phone hat und weiterhin mit seiner Kredit­karte im Internet bezahlen will, etwa den Miet­wagen im Netz buchen möchte, bekommt bei einigen Banken Probleme, erklärt Mai.

Einige Geld­insti­tute zum Beispiel verlangen nach seinen Angaben für ihre Zwei-Faktor-Authen­tifi­zierung mit der Kredit­karte ein Smart­phone oder Tablet, auf der eine bestimmte App instal­liert ist - ansonsten ist keine Karten­zahlung im Internet möglich.

"Dann bleibt nur die Alter­native, zu einem anderen Konto-Anbieter zu wech­seln oder die Kredit­karte über einen anderen Anbieter zu beziehen", erklärt Mai. Letz­teres verur­sacht in jedem Fall zusätz­liche Kosten.

Kosten können ohne Smart­phone höher sein

Wer Online-Banking und -Shop­ping macht und über kein Smart­phone verfügt, zahlt even­tuell drauf. "Online-Banking mit Giro­konto und SMS-TAN ist meist noch gratis, kann aber auch bis zu zwölf Cent pro Vorgang kosten", sagt Mai. Online-Shop­ping mit Kredit­karte und SMS-TAN ist oft eben­falls kostenlos, kann aber auch eben­falls mit bis zu zwölf Cent zu Buche schlagen.

Bietet eine Bank kein SMS-TAN-Verfahren an, muss sich der Verbrau­cher einen TAN-Gene­rator (Chip-TAN) anschaffen. "Auch für Alter­nativen wie das BestSign-Verfahren oder Photo-TAN ist ohne Smart­phone eben­falls ein spezi­elles Lese­gerät nötig", erklärt Riech­mann. Gene­ratoren können laut Mai um die 30 Euro kosten. Bank­kunden müssen einen Gene­rator ihrer Wahl übers Internet bei ihrer Bank regis­trieren.

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