Vernetzt: Polizei Rheinland-Pfalz bekommt Smartphones
Die Polizei Rheinland-Pfalz erhält neue Smartphones.
picture alliance/Klaus-Dietmar Gabbert/ZB/dpa
Smartphone und Notebook statt Stift und Block:
Neue Mobiltelefone, Notebooks und eigens entwickelte Apps sollen die
Arbeit der rheinland-pfälzischen Polizei effektiver machen. Tausende
Geräte werden in den kommenden Jahren im ganzen Land verteilt, bald
soll jeder im Streifendienst tätige Beamte ein Smartphone haben. In
Ingelheim übergab Innenminister Roger Lewentz (SPD) am Dienstag die
ersten dieser Mobiltelefone an die dortige Polizeiinspektion. Die
hatte mit anderen fünf Dienststellen bei einem Test mitgemacht.
Der tägliche Umgang mit Smartphones und Apps sei für viele Menschen längst Alltag, für die Polizei aber aufgrund der besonderen Sicherheits- und Datenschutzanforderungen eine Herausforderung, sagte Lewentz. Die Systeme müssten nunmal abhörsicher sein. Nun würden sie das Arbeiten deutlich verbessern.
poMMes: Interner Chatdienst
Die Polizei Rheinland-Pfalz erhält neue Smartphones.
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Auf den Smartphones ermöglicht unter anderem ein Messenger, eine Art
polizeiinterner Chatdienst, den Austausch von Nachrichten, Fotos und
Videos. Er heißt "polizeilicher Multimedia-Messenger", kurz poMMes,
wie Projektleiter Dietmar Fuchs vom Polizeipräsidium Einsatz,
Logistik und Technik (PP ELT) erklärte. Dort entstand die Anwendung
auch, nach Angaben des Innenministeriums ist es bundesweit der erste
von der Polizei selbst entwickelte Messenger. Das mache die Polizei
unabhängiger von Anbietern, sagte Christoph Semmelrogge, Präsident
des PP ELT.
Mit Hilfe dieser App kann beispielsweise eine Führungszentrale bei einer Vermisstensuche mit Streifen, Hunden und Hubschraubern binnen kürzester Zeit Fotos der Person oder auch Karten des Suchgebiets an alle Beteiligten schicken, für jeden Einsatz kann eine eigene Messenger-Gruppe mit allen beteiligten Beamten eingerichtet werden, um sich besser abzusprechen.
Zugriff auf Personendaten
Eine weitere App soll Personenkontrollen beschleunigen, indem mobil auf Daten des Einwohnermeldesystems zugegriffen werden kann. Auch Unfälle sollen künftig dank der mobilen Endgeräte schneller und noch am Unfallort im System aufgenommen werden können. "Ins Blöckchen schreiben und dann übertragen, diese Zeiten sind vorbei", sagte Minister Lewentz. Nach und nach kommen noch mehr Apps hinzu.
Bis Ende des ersten Quartals kommenden Jahres werden voraussichtlich rund 1000 Smartphones im Einsatz sein, bis 2021 sollen es dann landesweit rund 4800 Smartphones und 500 Notebooks sein. Die Kosten dafür belaufen sich bis 2021 auf insgesamt 7,5 Millionen Euro. Laut Projektleiter Fuchs umfasst dies die Kosten für die Geräte, die Entwicklung der Apps und die Betriebskosten.
Auch die Berliner Polizisten und Polizistinnen erhalten technischen Support. Mehr dazu lesen Sie in einer weiteren Meldung.