Videotelefonie mit dem eigenen Fernseher
Einfache Fernseher lassen sich für Videotelefonie aufrüsten
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Fast jeder dritte Surfer in Deutschland
(31 Prozent) nutzt Videotelefonie per Facebook,
Google, Skype. Das
entspricht 17 Millionen Menschen, wie aus einer Forsa-Studie im
Auftrag des IT-Verbandes Bitkom hervorgeht. Per Bild und Ton
geplaudert wird meist am Rechner, aber auch über Tablets und
Smartphones. Die Zahl derer, die ihr TV für Videotelefonie nutzen,
dürfte bislang aber überschaubar sein.
Grundausstattung für Videochats
Einfache Fernseher lassen sich für Videotelefonie aufrüsten
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Neben einem internettauglichen Smart-TV benötigt man für Videochats
über den Fernseher
die passende Software sowie eine Webcam. Auch ein
Breitbandinternetanschluss,
durch den störende Unterbrechungen oder Stockungen bei der Übertragung vermieden werden können,
unterstützt den Spaß an der Videotelefonie.
Neben einer HD-Auflösung bieten die meisten Webcams auch ein integrierte Mikrofone für den Ton.
Eine empfehlenswerte Software, die auch als Standard für Videotelefonie gilt, ist Skype. Bei einigen TV-Apparaten, die Videotelefonie unterstützen, ist dieses Programm bereits vorinstalliert. Bis auf leichte Verzögerungen bei der Übetragung, funktionieren die Gespräche meist gut. Zudem ist die Bedienung selbsterklärend. Außerdem können Besitzer eines Skype-Kontos, auch am TV auf ihre Kontakte zugreifen.
Einschränkung der Videotelefonie ist, dass anders als am PC, am Fernseher derzeit keine Videokonferenzen mit mehr als zwei Teilnehmern möglich sind. Sollen für eine Konferenz mehrere Person in das Gespräch mit eingebunden werden, muss dieses als Audiochat ohne Bild geführt werden. Auch die ständige Erreichbarkeit ist via Videochat nicht unproblematisch. Soll bei eingehenden Anrufen der Fernseher wie ein Festnetztelefon klingeln, muss dieser außerdem ständig eingeschaltet sein.
Den Fernseher leicht nachrüsten
Hat der Fernseher keine integrierte Kamera, finden sich meist Nachrüstlösungen ab etwa 100 Euro - entweder vom Hersteller oder von Drittanbietern. Kuhlmann empfiehlt einen Blick ins Handbuch oder Internet, um Fehlkäufe zu vermeiden. Denn anders als beim Rechner funktionieren am Flat-TV nicht alle USB-Webcams.
Auch Fernseher ohne Internetanschluss lassen sich fit für die Videotelefonie machen, etwa über Skype-kompatible Blu-ray-Spieler, an den eine Webcam des Herstellers angeschlossen werden kann, oder über internetfähige Webcams mit integriertem Skype-Dienst. Der Kontakt zum TV wird über ein HDMI-Kabel hergestellt. Beide Lösungen, die für etwa 200 Euro zu haben sind, lassen sich per Fernbedienung steuern und können auf Knopfdruck Anrufe entgegennehmen, auch wenn der Fernseher ausgeschaltet ist.
Für flüssige Videochats ist eine minimale Upload-Bandbreite von 0,5 MBit/s die Untergrenze. Videotelefonate in HD-Qualität setzen einen Upload von mindestens einem MBit/s voraus. Reicht die Bandbreite einer der beiden Gesprächspartner für die eingestellte Auflösung nicht, wird diese reduziert.
Fast alle neuen Fernseher, die sich per Kabel oder WLAN mit dem Internet verbinden lassen, sind zumindest softwareseitig für Videochats vorbereitet. Erst bei den Modellen aus einer höheren Preisklassen, finden sich auch in das Gerät integrierte Kameras. Preislich gesehen kann es jedoch kostengünstiger sein, einen günstigen Fernseher der Einstiegsklasse mit einer optionalen Webcam nachzurüsten.
Professionellen Ansprüchen werden Smart-TVs mit Webcam derzeit noch nicht gerecht, sowohl was die Bild- und Tonqualität angeht als auch was die Einbindung mehrerer Gesprächsteilnehmer betrifft. Derzeit sind Videotelefonate mit dem Fernseher eine praktische Funktion für den privaten Gebrauch. Das gilt auch für ältere Menschen, die bis dato auf diese Anwendung auf Grund der für sie komplizierten Handhabung von PCs oder Notebooks auf Videotelefonie verzichtet haben
Videotelefonie wird an Popularität gewinnen
Doch warum ist Videotelefonie immer noch kein Standard? Lange seien die Hürden technischer und finanzieller Natur gewesen, sagt Prof. Anatol Badach von der Hochschule Fulda. Doch nun könnten günstige Flachbildfernseher dazu beitragen, Videochats auch abseits von Rechnern populär zu machen. Entscheidend für den Durchbruch hält der Informatiker und Experte für Multimediakommunikation über IP-Netze aber die Web-Echtzeitkommunikation direkt im Browser. Dafür entwickeln unter anderem Browserhersteller wie Google, Mozilla und Opera einen offenen Standard namens Web Real-Time Communication (WebRTC).