Smart Home Standard

DECT ULE soll smartes Zuhause flexibel machen

Die ULE Alliance will DECT ULE als kommenden Standard für die flexible Vernetzung im Smart Home platzieren. Mehr als 25 Unternehmen mit mehr als 80 Produkten sind bereits dabei.
Von Jan Rähm

Bild eines Smart Home am Abend DECT ULE soll smartes Zuhause flexibel machen
Telekom
Bei drahtlosen Telefonen gibt es schon lange nur noch einen Platzhirsch: Den Funkstandard DECT. Ganz anders sieht das bei der Heimvernetzung aus. Kunden können zwischen zahlreichen Hausautomations-Konzepten entscheiden. Und das ist gar nicht so einfach. Nicht nur gibt es unzählige Systeme auf dem Markt. Sie setzen auch auf verschiedenen Protokollen und Schnittstellen auf. Zu viele, meint Siegfried Pongratz vom VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut: „Das Hauptproblem liegt darin, dass die Systeme teilweise nicht kompatibel sind, beziehungsweise nicht interoperabel sind.“

Seit einiger Zeit versuchen einige Anbieter, mit Hilfe von Allianzen und Zusammenschlüssen den Markt etwas übersichtlicher für die Kunden zu gestalten. Vor allem geht es darum, Hersteller-übergreifende Lösungen zu etablieren und dem Smart-Home-Interessenten die Möglichkeit zu eröffnen, Produkte verschiedener Hersteller zu einer individuellen Lösung im eigenen Heim zusammenstellen.

Bild eines Smart Home am Abend DECT ULE soll smartes Zuhause flexibel machen
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Diesem Trend folgt auch die ULE Alliance. Sie tritt für den DECT-Abkömmling „DECT ULE“ als Heimvernetzungslösung ein. Dabei profitiert der vergleichsweise neue Funkstandard von der Nutzung der geschützten DECT-Frequenzen und kann somit deutlich sicherer, stabiler und verlässlicher funken als jene Standards, die auf offene Frequenzbänder setzen. Die Kommunikation im 1,9 GHz-Frequenz-Band resultiert außerdem in einer vergleichsweise großen Reichweite.

Wachsende Vielfalt

Seit Gründung der ULE Alliance unterstützen immer mehr Hersteller den Standard DECT ULE und das darauf aufsetzende Protokoll „HAN FUN“, was für „Home Area Network FUNctional protocol“ steht. Nach Angaben der Organisation nutzen mittlerweile mehr als 25 Unternehmen mit mehr als 80 ULE-Produkten beziehungsweise ULE-Komponenten die Kombination. Ein Großteil dieser Smart-Home-Lösungen lässt sich dank Zertifizierung unabhängig vom Hersteller miteinander kombinieren.

Bereits über 50 Produkte und Komponenten seien von der ULE Alliance zertifiziert und somit prinzipiell beliebig kombinierbar, heißt es in einer Mitteilung der Allianz. Zu den Herstellern mit zertifizierten Produkte gehören Panasonic, Huawei, VTech, Crow, SGW und Sercomm.

Bis dato noch nicht zertifizierte Geräte lassen sich auch miteinander und mit zertifizierten ULE-Geräten vernetzen, zumindest teilweise. Beispiel Fritzbox: Mit der jüngsten Systemversion des FRITZ OS unterstützt AVM das sogenannte HAN-FUN-Protokoll. Das soll ermöglichen, dass Anwender beispielsweise ULE-basierten Bewegungsmelder oder Tür-/Fensterkontakten des „Magenta Smart Home“-Systems der Deutschen Telekom mit Fritzboxen kombiniert werden können. Wie gut das funktioniert, werden wir von teltarif.de in Kürze ausführlich testen und berichten.

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