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Neuer Gratis-Dienst: "Skobbler Maps" im ersten Test

Google-Maps-Konkurrent basiert auf Open Street Map
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Gratis-Dienst Skobbler Maps im ersten Test Gratis-Dienst Skobbler Maps im ersten Test
Grafik: Skobbler, Open Street Map - Screenshot: teltarif.de
Skobbler war bisher eher als Anbieter mobiler Navigationsanwendungen bekannt. Nach der Einstellung der alten Android-App im Februar bietet Skobbler nun einen Webdienst für die Navigation auf Basis des Materials von Open Street Map an. teltarif.de hat den Dienst im Desktop-Browser und auf einem Smartphone getestet.

Auf den ersten Blick erinnert der Dienst an die "großen" Vorbilder Google Maps und Bing Maps. Einziger Unterschied ist, dass Skobbler - wie auch schon in der Vergangenheit - kein eigenes Kartenmaterial erstellt, sondern die Karten des freien Projekts Open Street Map benutzerfreundlich adaptiert. Denn auf der Homepage des Projekts www.openstreetmap.org hapert es bislang genau daran - an einer intuitiven Bedienung.

Skobbler Maps im Browser mit vielen Suchmöglichkeiten

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Grafik: Skobbler, Open Street Map - Screenshot: teltarif.de
Auf maps.skobbler.de präsentiert sich dem Benutzer ein Bild, das vom Layout her zwar die Vorbilder von Google und Bing zitiert, bei den Navigationselementen aber deutlich mehr zu bieten hat. Skobbler Maps bietet auf der rechten Seite auf der Schaltfläche "Layers" mehrere Ansichtsmöglichkeiten: Voreingestellt ist die Skobbler-Oberfläche, die zwar aufgeräumt aussieht, dafür aber weniger Informationen anzeigt. "OSM Mapnik" orientiert sich von der Optik her an klassischen Straßenkarten, während "MapQuest Open" eher an eine Wanderkarte erinnert. "OpenCycleMap" enthält empfehlenswerte Routen für Radfahrer. Über die Schaltfläche "Edit" können versierte Nutzer - ähnlich wie bei Wikipedia - Änderungen in das Kartenmaterial einpflegen. Da Open Street Map ein reines Kartenprojekt ist, gibt es natürlich keine Satellitenfotos.

Auf der linken Navigationsleiste befinden sich die üblichen Schaltflächen für die Suche nach Orten und Straßen sowie die Routenberechnung. Routen können entweder für KFZ, Fahrrad oder Fußgänger errechnet werden. Die restlichen drei Punkte in der linken Spalte sind ausschließlich nutzbar, wenn der Anwender einen Account bei Skobbler erstellt. Mit Account ist es möglich, eigene Ziele als Favorit zu speichern, auf die letzten gesuchten Orte zuzugreifen oder Fehler zu melden.

Recht ausgefeilt sind die Suchmöglichkeiten für spezielle Orte, wie die Suchleiste bereits andeutet. Außer Restaurants, Gaststätten, Clubs und Shopping-Möglichkeiten lassen sich Haltestellen für den öffentlichen Nahverkehr und Parkplätze suchen. Auch staatliche Behörden, WCs und Sportstätten werden angezeigt. Im Test konnten wir eine große Diskrepanz zwischen den einzelnen Kategorien feststellen. Während Restaurants und Shoppingmöglichkeiten recht umfangreich erfasst waren, blieben Waschsalons eher die Ausnahme. Unter "Services" ist der Eintrag "Post" zweimal vorhanden: Einmal handelt es sich um Postfilialen und -agenturen und einmal um Briefkästen. Diesen Unterschied sollte auch in der Navigation besser ersichtlich sein. Die Verknüpfung mit Wikipedia-Einträgen ist ebenfalls noch recht spärlich.

Zu allen Einträgen ist allerdings zu sagen, dass diese von Nutzern und nicht von einem kommerziellen Unternehmen erstellt werden. Bei Gaststätten- und Shoppingangeboten könnte man sich für die Zukunft die Einbindung von Nutzerbewertungen (beispielsweise von Qype) vorstellen.

Angebot nicht für mobile Geräte optimiert

Der Dienst auf maps.skobbler.de ist für die Nutzung im Desktop-Browser optimiert, eine mobile Variante gibt es momentan noch nicht. Für die Nutzung auf einem Smartphone sind die Navigationselemente zu klein, auch auf einem Tablet ist die Nutzung eher unbequem. Hier ist der bereits von uns getestete mobile Webdienst von Falk deutlich sinnvoller unterwegs einsetzbar, zumal dieser - zusätzlich zum voreingestellten Kartenmaterial von Bing - auch auf die Karten von Open Street Map zugreifen kann.

Der Verzicht auf ein mobiles Portal bei Skobbler könnte damit zusammenhängen, dass der Dienst diverse (kostenlose und kostenpflichtige) Apps für mobile Geräte anbietet. Diese sind unter Skobbler-Apps aufgelistet. Einige dieser Anwendungen erlauben die Nutzung der Karten auch offline ohne bestehende Internetverbindung.

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