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sipgate hat nicht portierbare Rufnummern vergeben

Ein lang­jähriger sipgate-Nutzer erhielt eine merk­würdige Nach­richt, seine Fest­netz­nummer sei nicht portierbar. Eine Nach­forschung von teltarif.de ergab, dass sipgate 2004 einen Fehler gemacht hatte, der seither nicht mehr vorkam.
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Alter Fehler mit Festnetznummern bei sipgate im Jahr 2004 Alter Fehler mit Festnetznummern bei sipgate im Jahr 2004
Bild: sipgate
Die Rufnum­mern­portie­rung ist in Deutsch­land seit Jahren vorge­schrieben. Bei Fest­netz­nummern ist sie natür­lich nur möglich, wenn der Kunde seinen Erst­wohn­sitz nach wie vor im selben Vorwahl­gebiet hat.

Ein Fest­netz- oder VoIP-Kunde, der nicht aus seinem bishe­rigen Vorwahl­bereich wegzieht, darf also davon ausgehen, dass er eine bestehende Fest­netz­nummer problemlos zu einem anderen Anbieter portieren kann, egal ob dies ein DSL-, ein VoIP-Provider oder ein Mobil­funk­anbieter mit Fest­netz­nummern-Angebot ist. Ein Kunde von sipgate erfuhr von seinem Provider nun aber von einer merk­würdigen Ausnahme.

sipgate klas­sifi­ziert alte Fest­netz­nummer als nicht portierbar

Alter Fehler mit Festnetznummern bei sipgate im Jahr 2004 Alter Fehler mit Festnetznummern bei sipgate im Jahr 2004
Bild: sipgate
An den Kunden sandte sipgate Ende Februar unver­mittelt eine E-Mail mit diesem Inhalt:

Hallo [Name des Kunden], wir haben bei einer Über­prüfung unserer Rufnum­mern fest­gestellt, dass Ihnen bei Vertrags­abschluss Rufnum­mern zuge­teilt wurden, die vom Format her nicht korrekt sind. Das ist vorerst kein Problem. Wenn Sie in Zukunft zu einem anderen Anbieter wech­seln möchten, können Sie diese Rufnum­mern jedoch nicht mitnehmen. Folgende Rufnum­mern sind betroffen: 07xxxxxxxxxx. Wir bedauern diesen Fehler und stellen Ihnen daher für jede betrof­fene Rufnummer kostenlos eine weitere Rufnummer aus Ihrem Orts­netz zur Verfü­gung. Diese können Sie ab sofort für ein- und ausge­hende Tele­fonate nutzen. Im Fall eines Anbie­terwech­sels können Sie diese Rufnum­mern dann auch mitnehmen / portieren. Ihre neuen Rufnum­mern finden Sie im einge­loggten Bereich unter Rufnum­mern. Sie können Ihre alten Rufnum­mern natür­lich weiterhin nutzen, aller­dings nur so lange Sie Kunde bei uns sind. Und natür­lich freuen wir uns, wenn Sie uns noch lange erhalten bleiben. Viele Grüße aus Düssel­dorf - Ihr Team von sipgate basic.
Ein konkreter Anlass für diese E-Mail lag seitens des Kunden gar nicht vor - er hatte gar keinen Portie­rungs­antrag für die betref­fende Fest­netz-Rufnummer in Baden-Würt­temberg für seinen sipgate-Basic-Account gestellt. Merk­würdig erschien ihm und uns, dass die E-Mail keine genauen tech­nischen Details darüber enthielt, was es mit dem "nicht korrekten Format" der Rufnummer auf sich hat. Uns gegen­über kommen­tierte der Leser die E-Mail wie folgt:
Ich habe seit langer Zeit ein Konto bei sipgate. [...] Nun ist das in meinem Fall nicht sonder­lich schlimm, da ich die Nummer nicht aktiv bekannt­gegeben habe. Auch ist die Lösung doch recht kunden­freund­lich, da ich nun zwei Rufnum­mern habe. Aber komisch ist das ganze schon irgendwie: Die Begrün­dung ist recht dürftig und die neue Rufnummer hat genau die gleiche Orts­vorwahl und eben­falls acht Folge­ziffern – ein wirk­lich anderes Format hat sie also nicht. Wäre mal inter­essant, wie viele Kunden davon betroffen sind und was der wahre Grund für die Umstel­lung ist. Viel­leicht können Sie da ja etwas Licht ins Dunkel bringen.

Die Erklä­rung von sipgate zu dem Problem

Wir leiteten die E-Mail, die sipgate dem Kunden geschickt hatte, anony­misiert an einen Spre­cher von sipgate weiter. Nach einer Woche erläu­terte uns sipgate in einer ausführ­lichen Antwort, welchen Fehler man dort in den Anfangs­tagen des Unter­nehmens gemacht habe:

2004, in den Anfangs­tagen von sipgate, ist es zu einem Fehler gekommen, bei dem Rufnum­mern­blöcke verlän­gert und einzelne Nummern aus diesen Blöcken an Kunden vergeben wurden. Entschei­dend ist nicht die gesamte Anzahl der Ziffern, sondern die Tatsache, dass ein Rufnum­mern­block nur im Ganzen portiert werden kann. So ist es - wie im Fall Ihres Lesers - durchaus möglich, dass die neue zusätz­liche Nummer gleich lang ist. Wir spre­chen hier von einer über­schau­baren Kunden­gruppe, die auch heute noch aktiv diese Nummern nutzt. Der Fehler liegt knapp 16 Jahre zurück und es ist ausge­schlossen, dass er erneut vorkommt. Ich möchte noch einmal betonen, dass allein die Rufnum­mern­portie­rung betroffen ist. Die Nutz­barkeit der Nummern ist selbst­verständ­lich weiterhin unein­geschränkt möglich.
Letzt­endlich betrifft das Problem also nur die Kunden, die von sipgate per E-Mail darauf aufmerksam gemacht wurden. Wer die E-Mail erhalten hat und sich mit dem Gedanken trug, die Rufnummer zu portieren, hat also nur folgende Möglich­keit: Mehrere Monate vor dem Anbie­terwechsel sollte man den eigenen Kontakten, die diese Rufnummer kennen, eine andere (portier­bare) Fest­netz­nummer mitteilen mit dem Hinweis, die alte Rufnummer sei bald nicht mehr erreichbar. Erst wenn wirk­lich niemand mehr auf der alten Nummer anruft, kann man gefahrlos den Anbieter wech­seln und die nicht portier­bare sipgate-Rufnummer "verschwinden lassen".

Wer die E-Mail von sipgate nicht erhalten hat oder nach 2004 eine Rufnummer zuge­teilt bekommen hat, ist ohnehin nicht betroffen - alle nach diesem Vorfall zuge­teilten Nummern sollten problemlos portierbar sein.

Auf einer spezi­ellen Über­sichts­seite verglei­chen wir alle Mobil­funk-Ange­bote mit Fest­netz­nummer.

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