SIMSme: Post verkauft WhatsApp-Konkurrenz
Die Post verkauft SIMSme an den Kommunikationsspezialisten Brabbler
Foto: Post
Die Deutsche Post macht Schluss mit ihren Ambitionen für den Messenger-Markt und verkauft ihren als WhatsApp-Konkurrenz
gestarteten Dienst SIMSme. Käufer ist die Firma Brabbler, die bereits die verschlüsselte Kommunikationsplattform Ginlo betreibt.
Die Brabbler AG war 2015 von den GMX-Gründern Karsten Schramm, Eric Dolatre und Peter Köhnkow gemeinsam mit Jörg Sellmann gegründet worden. Als Teil des Deals steigt die Post mit zehn Prozent bei dem Unternehmen ein. Über den Kaufpreis machten die Unternehmen heute keine Angaben, der Vollzug der Transaktion wird zeitnah erwartet.
Für die Nutzer ändere sich nichts, versichert die Post. Die Nutzung des Messengers für Privatkunden bleibt kostenfrei, die individuell mit den Geschäftskunden vereinbarten Preise bei SIMSme Business behalten ihre Gültigkeit.
Die Post verkauft SIMSme an den Kommunikationsspezialisten Brabbler
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Kein Erfolg bei privaten Nutzern
SIMSme kam 2014 auf den Markt. Die Post warb unter anderem mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und damit, dass die Daten ausschließlich auf Servern in Deutschland gespeichert werden. Das bleibe auch weiterhin so, heißt es von der Post.
Im Verbrauchermarkt spielt SIMSme aber auch nach einer Generalüberholung im vergangenen Jahr kaum eine Rolle, trotz massiver Werbung etwa auch in Fußballstadien.
Konzentration auf Unternehmen
Bei der Unternehmensversion gibt es der Post zufolge aber durchaus Wachstum. Marco Hauprich, Senior Vice President Digital Labs Deutsche Post AG und verantwortlich für SIMSme: „Wir verkaufen SIMSme zu einem Zeitpunkt, an dem die Nachfrage gerade bei Geschäftskunden anzieht und deshalb die Entwicklungskapazitäten stark ausgebaut werden müssen. Die Brabbler AG mit ihrer Expertise in der digitalen Kommunikation, einem kompetenten Entwicklerteam und großer Erfahrung im Vertrieb digitaler Services ist genau der richtige Partner, um unser erfolgreiches Produkt auf die nächste Stufe zu heben.“
Firmenkunden sind auch weiterhin die hauptsächliche Zielgruppe von SIMSme. Das Produkt soll nach ihren Bedürfnissen angepasst und weiter entwickelt werden, der hohe Sicherheitsstandard mit der End-to-End-Verschlüsselung soll es als Alternative zu US-amerikanischen Diensten positionieren. Die Deutsche Post AG selbst plant einen weiteren Rollout der SIMSme-Businessversion im eigenen Konzern.
Das Unterfangen, SIMSme erfolgreich im Markt weiter nach vorne zu bringen, wird aber nicht leicht. Auch in der Business-Klasse hat SIMSme eine harte Konkurrenz. Einen Überblick über weitere Business-Manager finden Sie in unserem Ratgeber.