Jahreswechsel
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Netzüberlastung zu Silvester: Tipps für Ihre Grüße & SMS zum Neujahr

Die Neujahrsnacht ist die Nacht mit der intensivsten Handy-Nutzung. Wir verraten Ihnen, ob die Anbieter dem Ansturm gewachsen sind und verraten Tipps und Tricks, wie Ihre Grüße sicher ankommen.
Von Thorsten Neuhetzki /

Tipps für Ihre Silvester-Grüße Tipps für Ihre Silvester-Grüße
Foto: teltarif.de/staz-fotolia.com, Montage: teltarif.de
In der kommenden Nacht dürfte wohl nahezu jeder sein Handy bzw. Smartphone nutzen, um Freunden und Familie alles Gute für das neue Jahr zu wünschen. Dabei stellt genau das die Mobilfunk-Netzbetreiber vor große Herausforderungen, da nahezu jeder genau um Mitternacht zu seinem Smartphone greift, um zu telefonieren, eine SMS oder eine WhatsApp-Nachricht zu verschicken. Doch dafür sind die Netze nicht ausgerichtet - erfahrungsgemäß kommt es zumindest punktuell zu Überlastungen. Offiziell geben sich die Mobilfunkanbieter zwar entspannt, doch gerade auf größeren Partys oder in ländlichen Regionen dürfte es zu Engpässen kommen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie diese umgehen können und welche Alternativen Sie unter Umständen haben.

Mobilfunkanbieter geben sich betont gelassen

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Schon vor den zurückliegenden Jahreswechseln gaben sich alle drei Mobilfunkanbieter betont gelassen. Die Telekom verweist in der Regel darauf, dass das Netz im Allgemeinen dem Ansturm gerecht werde und erwähnt Maßnahmen wie Load-Balancing, bei dem das Netz entscheidet, welcher Netzstandard vom Handy verwendet wird.

Vodafone rechnet damit, dass zwischen 20 Uhr Abends und 3 Uhr morgens die Werte des Vorjahres erneut überboten werden. An Silvester 2016 waren im selben Zeitraum 23 Millionen Telefonate und 4,5 Millionen SMS durchs Netz gegangen. Außerdem hatten alle Kunden innerhalb dieser sieben Stunden insgesamt 281 Millionen Megabyte Daten übers Vodafone-Mobilfunknetz gejagt.

Muss es wirklich Punkt Mitternacht sein?

Auch Telefónica erwartet trotz der höheren Nutzung des Netzes zum Jahreswechsel für die meisten Services in der Regel keine Beeinträchtigungen. Dass verstärkt WhatsApp statt SMS genutzt werde, entlastet sogar die Systeme. Die Erfahrung der letzten Jahre habe zeigt, dass auch bei Standard-Services wie Telefonie und Daten keine Engpässe zu erwarten sind. Auch Telefónica nutzt natürlich das Load-Balancing zwischen den Netztechnologien, das bereits im Normalzustand des Netzes aktiviert ist. Allerdings kann auch Telefónica nicht ganz ausschließen, dass z.B. an Hotspots in Großstädten oder bei größeren Silvester-Veranstaltungen temporäre lokale Einschränkungen vorkommen können.

Als Ratschlag gab Telefónica in der Vergangenheit den Kunden mit auf den Weg, die Neujahrsgrüße nicht unbedingt genau um 00:00 Uhr loszuschicken. Und diese Frage stellt sich in der Tat. Gleichzeitig haben Mitglieder unserer Redaktion aber auch in den vergangenen Jahren die Erfahrung gemacht, dass die Netze hier noch am besten funktionieren, weil viele sich noch in den Armen liegen, mit dem Sektglas anstoßen und erst fünf bis zehn Minuten später zum Handy greifen. Und wer in der einen Hand den Sekt und in der anderen Hand das Feuerzeug für die Silvester-Raketen hat, freut sich auch nicht uneingeschränkt über einen Anruf. Eine Textnachricht kann hingegen auch später gelesen werden.

Fotos und Videos verstopfen die Netze

Doch es gibt auch andere Tipps und Tricks, mit denen es klappen kann, dass die Neujahrsgrüße zeitnah ankommen. So hilft es bei WhatsApp-Nachrichten über das mobile Datennetz, wenn diese ohne Fotos, Videos oder als Sprachnachricht verschickt werden. Denn Multimedia-Nachrichten sind größer als reine Textnachrichten - eventuell angereichert mit ein paar Emojis - und benötigen entsprechend auch mehr Datentraffic und Netzkapazität. Dabei geht es nicht nur um das Absenden der Nachricht, sondern auch um den Empfänger - aber auch die Serverkapazitäten von WhatsApp, die immerhin Neujahrsgrüßen nicht nur aus Deutschland, sondern aus der ganzen Welt standhalten müssen. Gleiches gilt natürlich auch für andere Messenger-Dienste wie Threema, Telegram, Signal, Facebook Messenger und andere.

GSM-Netz kann der Retter im Datenstau sein

Bei Messenger-Nachrichten dürften vor allem die Daten-Kapazitäten der Netze ein Problem sein. Sind die Datennetze überlastet, gehen die Nachrichten nicht raus. Doch auch, wenn die Netzbetreiber auf Load-Balancing verweisen, kann es gerade bei einfachen Nachrichten helfen, manuell auf das GSM-Netz zu wechseln. Die allermeisten Handys sind heutzutage im UMTS- oder LTE-Netz der Anbieter eingebucht, auf GSM wird von den Netzen in der Regel nur bei Telefonaten übergeben. Möglich also, dass bei einer Überlastung von UMTS und LTE eine kleine Textnachricht über GPRS möglich ist.

WLAN ist King

Wer auf einer privaten Party ist, ist gut beraten, wenn er den Gastgeber schon im Vorfeld nach einem Zugang zum WLAN fragt. Viele moderne Router ermöglichen heute Gastzugänge, sodass Gäste nicht gleich Zugriff auf das ganze Heimnetzwerk bekommen. Für die beliebte und weit verbreitete FRITZ!Box haben wir hier eine Anleitung dafür veröffentlicht.

In zahlreichen Kneipen und an öffentlichen Orten gibt es inzwischen auch kostenlose oder aber kommerzielle WLAN-Hotspots. Wer Zugriff auf einen dieser Hotspots hat, die beispielsweise von Vodafone, Unitymedia oder der Telekom angeboten werden, hat gute Chancen, Daten übermitteln zu können. Auch in den Innenstädten vieler Städte gibt es inzwischen öffentliche Netze.

Für beide Varianten empfiehlt sich jedoch, eine VPN-Software zu nutzen und das Smartphone so vor Angriffen zu schützen. Aber auch hier gilt: Nur weil man selbst gut Daten verschicken kann, heißt das nicht, dass der Empfänger sie auch schnell bekommen kann. Wem eine schnelle Übermittlung wichtig ist, sollte also die Feuerwerk-Selfies lieber im Laufe des Neujahrs-Tages verschicken.

Back to the roots: SMS dürften wenig Probleme machen

Das goldene Zeitalter der SMS ist vorbei. Viele Nutzer sind zu Anwendungen wie Threema und WhatsApp gewechselt. Entsprechend ist kaum damit zu rechnen, dass es bei SMS große Verzögerungen gibt. Gerade für jene Nutzer, deren Handytarif eine SMS-Flat beinhaltet, könnte daher die SMS eine gute Alternative beim Neujahrsgruß sein. Free-SMS-Dienste aus dem Internet, die einen zeitversetzten Versand anbieten, haben manchmal Probleme, denn deren Server sind oftmals überfordert, wenn sie viele Nachrichten auf einmal abarbeiten müssen. Auch ein zeitversetzes Versenden von SMS über GSM-Codes, wie sie im Internet auf einigen Seiten beworben werden, funktioniert in aller Regel nicht.

Telefonieren ist der direkteste Weg

Ein gewisser Teil der Bundesbürger möchte Freunden und Familie per Kurznachricht ein frohes neues Jahr wünschen. Beliebter als die SMS oder Messenger-Dienste wie WhatsApp und iMessage sind nur Telefongespräche. Viele Handy-Nutzer rufen lieber kurz an, um ihre Grüße zu überbringen. Problem hier ist nur, dass auch der Angerufene zum Zeitpunkt des Anrufes eine "freie Leitung" haben muss. Auf großen Partys mit vielen Teilnehmern kann das zum Problem werden. SMS und Messenger-Nachrichten werden hingegen im Netz zwischengespeichert und ausgeliefert, wenn Kapazität vorhanden ist.

Sonderversorgung auf großen Partys

Es ist davon auszugehen, dass bei besonders großen öffentlichen Feiern die Mobilfunkanbieter zusätzliche Kapazitäten durch temporäre Sendeanlagen geschaffen haben. Einige der Anbieter haben dieses auch uns gegenüber bestätigt, nennen aber keine konkreten Feiern. Bekannt ist lediglich, dass die Straße des 17. Juni in Berlin, auf der Deutschlands größte Silvesterparty stattfindet, mit einer dauerhaften Sonderversorgungen aller drei Mobilfunkanbieter versorgt ist. Mehr dazu lesen Sie in unserem Hintergrund-Bericht.

Gesundes neues Jahr!

Das gesamte Team von teltarif.de, bestehend aus Redaktion, Datenbank, Entwicklung, Marketing und PR, wünscht Ihnen einen "Guten Rutsch" ins neue Jahr.

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