FREAK

Sicherheitslücke bei Verschlüsselung: iOS- & Android-Geräte betroffen

Forscher haben eine Sicherheitslücke entdeckt, die aktiviert wird, sofern man mit einem iOS- oder Android-Gerät eine bestimmte Webseite ansurft. Dem Bericht zufolge soll die Schwachstelle anscheinend bereits seit Jahren existieren.
Von dpa / Marleen Frontzeck-Hornke

Schwachstelle bei Verschlüsselung auf Apple- und Android-Geräten Schwachstelle bei Verschlüsselung auf Apple- und Android-Geräten
Bild: dpa
Sicherheitsforscher haben jetzt wieder auf eine seit Jahren vorhandene Schwachstelle aufmerksam gemacht, die aktiv wird, wenn man eine bestimmte Webseite mit dem Safari-Browser von Apple sowie Smartphones mit dem Google-System Android ansurft, wie in einem Blog-Eintrag eines Kryptographie-Experten steht. Dadurch konnte der Datenverkehr beim Besuch eigentlich abgesicherter Websites entschlüsselt werden. Allerdings sind dafür Fachwissen und ein gewisser technischer Aufwand notwendig. Die Anbieter kündigten an, die Lücke umgehend zu schließen.

Die Schwachstelle geht auf die 80er und 90er Jahre zurück, als es US-Firmen noch verboten war, effiziente Verschlüsselungstechnologien ins Ausland zu verkaufen. Das Verbot wurde Ende der 90er Jahre aufgehoben, die alte unsichere Verschlüsselung verschwand allerdings nicht komplett. Beim Ansteuern von bestimmten Webseiten, darunter amerikanische Regierungsseiten wie etwa das Webangebot der Bundespolizei FBI, konnten die betroffenen Browser dazu bewegt werden, die veraltete Verschlüsselung zu verwenden. Diesen Fehler stellten Experten unter anderem des französischen Computer-Forschungsinstituts Inria und von Microsoft fest. Dadurch könnte die Verschlüsselung mit Hilfe heutiger Computer innerhalb weniger Stunden geknackt werden.

Schwachstelle bei Verschlüsselung auf Apple- und Android-Geräten Schwachstelle bei Verschlüsselung auf Apple- und Android-Geräten
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Die Schwachstelle, die unter der Abkürzung "FREAK" (für Factoring attack on RSA-EXPORT Keys) geführt wird, wurde Anfang der Woche in Blogbeträgen von Sicherheitsforschern und des des Netzwerk-Dienstleisters Akamai bekannt. Eine Apple-Sprecherin sagte der Washington Post, die Lücke solle in dem Safari-Webbrowser kommende Woche geschlossen werden. Google erklärte der Zeitung, den Herstellern von Android-Geräten sei bereits eine Lösung für das Problem zur Verfügung gestellt worden. Unklar ist noch, wie die Hersteller der Android-Geräte die Updates verteilen werden.

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