Selbstfahrender Bus kollidiert mit Lastwagen
Der Shuttle-Bus vor seinem Unfall
Bild: cityoflasvegas.tumblr.com/
Fahrassistenzsysteme stehen bei den Autobauern hoch im Kurs. Ein
nächster Schritt wird wohl das autonome Fahren, das bereits seit
einiger Zeit auch auf deutschen Straßen getestet und beworben wird.
Die Deutsche Post will selbstfahrende Fahrzeuge bereits im kommenden
Jahr auf bestimmten Teilstrecken ausprobieren. Dann sollen autonome Zustellfahrzeuge Pakete und sonstige
Lieferungen von A nach B befördern. Der Zusteller, der dennoch im
Wagen sitzt, soll dadurch effizienter arbeiten können. Die
Roboterwagen-Technologie soll zunächst probeweise in elektrische
Lieferwagen der Eigenmarke Streetscooter des Logistik-Konzerns eingebaut
werden. Doch sind wir schon bereit für selbstfahrende Autos auf
unseren Straßen? In Las Vegas kam es unlängst zu einem Unfall mit
einem autonomen Bus.
Der komplett autonom fahrende Shuttle-Bus ist in Las Vegas unmittelbar nach Betriebsstart von einem Lastwagen angefahren worden. Das Roboterfahrzeug habe zwar mit seinen Sensoren den nahenden Laster erkannt und angehalten, erklärten die Behörden, der Fahrer am Steuer des Lastwagens sei aber weitergefahren und habe die Vorderseite des Busses berührt. Die Polizei gab dem LKW-Fahrer die Schuld an dem Unfall.
So kam es zum Unfall
Der Shuttle-Bus vor seinem Unfall
Bild: cityoflasvegas.tumblr.com/
Der Zeitung Las Vegas Review Journal zufolge parkte der
Sattelschlepper im Rückwärtsgang in eine Lieferanten-Einfahrt ein und
querte dabei die Straße. Er sei mit einem eingeschlagenen Vorderrad
gegen den stehenden Bus gefahren.
"Wenn der Lastwagen die gleiche Sensor-Technik wie der Shuttle gehabt hätte, wäre der Zwischenfall verhindert worden", betonte die Stadt. Die Unfall-Situation wirft zugleich die Frage auf, ob ein Mensch am Steuer des Busses eventuell noch den Rückwärtsgang eingelegt oder gehupt hätte, womit womöglich die Kollision noch vermieden worden wäre.
Der kleine Roboter-Bus des Herstellers Navya bietet bis zu acht Passagieren Platz und ist ganz ohne Fahrer zwischen drei Haltestellen in der Innenstadt von Las Vegas unterwegs. Die Strecke ist rund einen Kilometer lang, die Fahrten sind kostenlos. Das Fahrzeug erfasst seine Umgebung mit Hilfe eines Laserradars und Kameras und kann zum Beispiel Fußgänger erkennen und mit vernetzten Ampeln kommunizieren.
Nach dem Unfall wurde der Betrieb des Busses für den restlichen Tag ausgesetzt. Das zunächst für zwölf Monate angesetzte Projekt werde aber fortgeführt, betonte die Stadt.
Nach der A39 in Niedersachsen wird nun auch im Düsseldorfer Raum eine Teststrecke geplant, um das autonome Fahren hierzulande im realen Einsatz zu erproben.