Samsung: Starker Gewinneinbruch durch fallende Chip-Preise
Samsung erwartet starken Gewinnrückgang
picture alliance/Lee Jin-Man/AP/dpa
Wegen fallender Chip-Preise erwartet der
Technologieriese Samsung das vierte Quartal in Folge einen Rückgang
des operativen Gewinns. Der Marktführer bei Speicherchips,
Smartphones und Fernsehern aus Südkorea teilte heute in seinem
Ergebnisausblick für das dritte Quartal 2019 mit, der Gewinn aus den
Kerngeschäften werde im Jahresvergleich um 56 Prozent auf 7,7 Billionen Won (etwa 5,9 Milliarden Euro) sinken. Dennoch lagen die
Zahlen über den Markterwartungen.
Samsung erwartet starken Gewinnrückgang
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Beim Umsatz rechnet Samsung mit einem Rückgang um 5,3 Prozent auf 62
Billionen Won. Genaue Geschäftszahlen legt der Konzern wie üblich
erst zu einem späteren Zeitpunkt vor.
Handelsstreit belastet Chip-Markt
Seit Ende des vergangenen Jahres kämpft Samsung mit den Folgen eines schwächeren Chip-Markts. Unter anderem belasteten ein Überangebot und auch der Handelsstreit zwischen den USA und China die Branche. Mit Halbleitern verdient Samsung mit Abstand das meiste Geld. Im dritten Quartal des vergangenen Jahres hatte die weltweite Nachfrage nach Speicherchips für Rechenzentren und Mobilgeräte den Südkoreanern noch ein Rekordergebnis beschert.
Asiatische Marktbeobachter gehen davon aus, dass sich die Situation in den kommenden Quartalen für Samsung bessern wird. Für das NAND-Geschäft soll es im vierten Quartal 2019, für das DRAM-Geschäft ab dem zweiten Quartal 2020 aufwärtsgehen, berichtet Nikkei Asian Review.
Auch Smartphone-Branche unter Druck
Bei Smartphones setzt die Konkurrenz aus China den Marktführer stark unter Druck. Zuletzt konnte Samsung allerdings von den US-Sanktionen gegen den Konkurrenten Huawei profitieren. Samsung setzt seine Hoffnungen unter anderem auf die 5G-Version aus der Galaxy S10-Reihe sowie des neueren Galaxy Note 10.
Der Konzern hatte im April mit dem S10 5G das weltweit erste verfügbare Smartphone mit eingebautem Mobilfunkchip für die neuen Hochgeschwindigkeitsnetze auf den Markt gebracht. Erstmals ist beim S10 5G auch in der europäischen Version einen Qualcomm-Prozessor verbaut. Üblicherweise setzt Samsung hier die hauseigenen Exynos-Prozessoren ein.
Möglicherweise hat eine mangelnde Anpassung der Prozessoren an 5G auch Samsung bewogen, die Forschung an den Exynos-Prozessoren einzustellen. Wie vor einigen Tagen bekannt wurde, haben die Koreaner die dafür zuständige Entwicklungsabteilung des SARC (Samsung Austin R&D Center) in Texas aufgelöst. Wir haben berichtet.