Im Detail

Samsung Galaxy S9 im Test: Heller als anfangs gemessen

In unserem Test leuchtete das Display zunächst mit nur 339 cd/m². Erst bei hellem Umgebungslicht zeigt das Display, dass es noch deutlich mehr kann.
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Die Stärke des Samsung Galaxy S9 ist die neue Kamera mit optischem Bildstabilisator, variabler Blende und der Zeitlupenfunktion "Super SlowMo" für Aufnahmen mit bis zu 960 Bildern pro Sekunde. Die Auflösung der Kamerasensoren ist mit 12 Megapixel im Vergleich zum Vorgängermodell dankenswerterweise gleich geblieben, die kleinste Blendenzahl wurde aber von f/1,7 auf f/1,5 reduziert, sodass fast 30 Prozent mehr Licht von der Kamera gesammelt wird. Und in der Tat: Nächtliche Aufnahmen mit dem S9 überzeugen durch hohe Kontraste und klar erkennbare Details auch bei wenig Licht.

Samsung Galaxy S9

Tagsüber bei heller Sonne würde die 1,5-Blende sogar zu viel Licht auf den Sensor lassen, und deswegen hat Samsung der Kamera eine variable Blende spendiert. Allerdings kennt letztere nur zwei Einstellungen: "groß" mit f/1,5 und "klein" mit f/2,4. Bei letzterer Einstellung wird die Lichtmenge um etwa 60 Prozent reduziert. Dennoch sinkt die Belichtungszeit mit f/2,4-Blende bei sehr guten Lichtverhältnissen teils auf unter 1/3000 s. Wenn man echte Tiefenunschärfe auch bei Aufnahmen tagsüber will, oder auch nachts bewusst mit großer Blendenzahl/kleiner Blende fotografieren will, damit bestimmte Lichter noch besser zur Geltung kommen, kann man aber in den manuellen Einstellungen stets auch die jeweils andere Blendeneinstellung explizit auswählen. Man darf dann nur nicht überrascht sein, wenn die Wassertropfen eines Brunnens bei Aufnahmen tagsüber angesichts der noch kürzeren Belichtungszeit bei großer Blende förmlich gefrieren, oder eben nachts bei kleiner Blende die Bilder doch wieder verwackeln und/oder verrauschen. Bei allen Testaufnahmen, die wir in den letzten Tagen machten, wählte die Automatik des Samsung Galaxy S9 die im Regelfall jeweils sinnvollere Einstellung der Blende.

Die Kamera des Galaxy S9 Plus haben wir übrigens auf Malta mit einer DSLR von Canon verglichen - den ausführlichen Testvergleich lesen Sie hier: Samsung Galaxy S9 Plus gegen Semiprofi-DSLR. Rückseite des Samsung Galaxy S9 Rückseite des Samsung Galaxy S9
Bild: teltarif.de

Zeitlupe mit 960 fps

Die "Super SloMo" ist eine der Spaß-Funktionen des Galaxy S9, mit der in den kommenden Monaten sicher viele kurze Clips für Facebook, YouTube und Co. generiert werden. Die Länge der mit 960 fps aufgezeichneten Zeitlupensequenzen ist dabei auf 0,2 Sekunden Echtzeit limitiert, was freilich für viele Bewegungen (Luftballon platzt, Sprung über ein Sprungseil oder ähnlich) ausreichend ist. Davor und danach wird das Video hingegen in normaler Geschwindigkeit aufgezeichnet.

Ein SloMo-Video kann mehrere Zeitlupen enthalten, zwischen zwei Zeitlupensequenzen müssen sich aber ca. drei Sekunden normalschnelles Video befinden. Letztere werden benötigt, um die in einem speziellen RAM-Puffer des Kamera-Chips gespeicherten Bilder der Super-SloMo-Serie in das Video zu komprimieren und damit dauerhaft zu speichern. Die Umschaltung zwischen normaler Videoaufzeichnung und Super SloMo erfolgt nach Wahl des Nutzers entweder per Tastendruck, oder dadurch, dass eine schnelle Bewegung in einem bestimmten Bereich des Bildes erkannt wird. Ein Video kann dabei maximal 20 Super-SloMo-Szenen enthalten.

Alternativ kann man auch kontinuierlich "normale" Zeitlupe mit 240 fps aufnehmen, nachdem man im Kamera-Einstellungsmenü den Modus "Zeitlupe" aktiviert hat.

Das Super-SloMo-Feature sehen Sie hier in diesem von uns erstellten Video:

Testbilder

Bei unseren Standard-Testbildern liefert die Kamera des Samsung Galaxy S9 wie erwartet sehr gute Bilder. Einziger kleiner Kritikpunkt ist die Farbwiedergabe der roten Testfläche, die sowohl mit gutem als auch schwachem Licht einen kleinen Tick zu sehr ins orange abdriftet. Beide Selfie-Testbilder überzeugen mit Detailreichtum, natürlichen Farben und guten Kontrasten.

AR Emojis

Letztendlich eine Spielerei der Kamera-App sind "AR Emojis", mit denen man sein eigenes Foto comichaft zu Emojis verfremden kann. Letztere lassen sich dann mit den gängigen Messenger-Apps als animiertes GIF versenden, wobei von einem Gesicht derzeit jeweils 18 vorgefertigte Emojis (z.B. "glücklich", "traurig", "ok", "nein" oder "Fragezeichen") erstellt werden. Ist die Gesichtszuordnung einmal erfolgt, lassen sich über die Kamera-App aber leicht weitere Gesichtsausdrücke aufzeichnen. Letztere lassen sich dann auch über die Galerie teilen, aber (noch) nicht über den MyEmoji-Katalog. Es dürfte aber nur eine Frage der Zeit sein, bis letztere Möglichkeit nachgerüstet wird.

Samsung Galaxy S9 Display Samsung Galaxy S9 Display
Bild: teltarif.de
Für den aktuellen europäischen Geschmack dürften Samsungs AR Emojis derzeit etwas zu comichaft sein. Man wünscht sich insbesondere etwas dezentere Hintergründe. Es spricht ja nichts gegen ein weinendes Gesicht, aber muss im Hintergrund gleich ein ganzer Pool volllaufen? Samsung hat allerdings bei der Vorstellung des S9 (Plus) versprochen, die AR Emojis weiterzuentwickeln, und das werden sie sicher auch noch tun. App-Übersicht beim Samsung Galaxy S9 App-Übersicht beim Samsung Galaxy S9
Bild: teltarif.de

Fazit

Das Samsung Galaxy S9 ist eine würdige Weiterentwicklung des Samsung Galaxy S8. Die nochmals verbesserte Kamera macht sehr gute Bilder. Prozessor und LTE-Modul sind schneller geworden als beim Vorgänger und die Software-Ausstattung moderner. Das bessere System saugt aber den Akku schneller leer als beim Vorgänger. Leider fehlt dem S9 im Vergleich zum größeren Bruder S9+ die Dualkamera und die Möglichkeit, gegen Aufpreis eine größere Speicherausstattung zu erhalten. Zudem bleibt Samsungs Update-Politik verbesserungswürdig.


Logo teltarif.de Samsung Galaxy S9

Gesamtwertung von teltarif.de
Samsung Galaxy S9

PRO
  • Tolles Display
  • Wasserfest
  • Dreifach-Biometrik
  • Dual-SIM
CONTRA
  • Bixby immer noch nicht deutsch
  • Update-Politik
  • Keine Dual-Kamera
Testzeitpunkt:
03/2018
Samsung Galaxy S9
Testurteil
sehr gut (1,4)
Preis/Leistung: 1,3
Bewertung aktuell: 2,6
Einzelwertung
Datenblatt
Erklärung Testverfahren
Testsiegel downloaden

Einzelwertung Samsung Galaxy S9

Samsung Galaxy S9
Gesamtwertung
sehr gut (1,4)
92 %
Preis/Leistung
1,3
  • Gehäuse / Verarbeitung 10/10
    • Material 10/10
    • Haptik 10/10
    • Verarbeitung Gehäuse 10/10
  • Display 10/10
    • Touchscreen 10/10
    • Helligkeit 10/10
    • Pixeldichte 10/10
    • Blickwinkelstabilität 10/10
    • Farbechtheit (DeltaE) 7/10
    • Kontrast 10/10
  • Leistung 9/10
    • RAM 8/10
    • Benchmark 3DMark 10/10
    • Benchmark Geekbench 10/10
    • Benchmark Geekbench Single -
    • Benchmark Geekbench Multi -
    • Benchmark Browsertest 10/10
    • Benchmark Antutu -
  • Software 10/10
    • Aktualität 10/10
    • Vorinstallierte Apps 8/10
  • Internet 10/10
    • WLAN 10/10
    • LTE 9/10
    • LTE Geschwindigkeit 10/10
    • 3G 10/10
    • 5G -
    • Empfangsqualität 10/10
    • Dual-SIM -
  • Telefonie 9/10
    • Sprachqualität 9/10
    • Lautstärke 10/10
    • Lautsprecher (Freisprechen) 9/10
  • Schnittstellen / Sensoren 10/10
    • USB-Standard 10/10
    • NFC 10/10
    • Navigation 10/10
    • Bluetooth 10/10
    • Kopfhörerbuchse 10/10
    • Video-Out 10/10
    • Fingerabdruckscanner 10/10
    • Iris-Scanner 10/10
    • Gesichtserkennung -
  • Speicher 9/10
    • Größe 8/10
    • SD-Slot vorhanden 10/10
  • Akku 7/10
    • Laufzeit (Benchmark) 6/10
    • Wechselbar 0/10
    • Induktion 10/10
    • Schnellladen 10/10
  • Kamera 8/10
    • Hauptkamera
    • Bildqualität hell 10/10
    • Bildqualität dunkel 8/10
    • Bildstabilisator 10/10
    • Blende 0/10
    • Frontkamera
    • Bildqualität hell 9/10
    • Bildqualität dunkel 7/10
    • Kameraanzahl -
    • Video 8/10
    • Handling 9/10
  • Bonus 3
    • Displayformat, IP68, Dual-SIM
alles ausklappen
Gesamtwertung 92 %
sehr gut (1,4)

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