Im Detail

Samsung Galaxy S9 im Test: Heller als anfangs gemessen

In unserem Test leuchtete das Display zunächst mit nur 339 cd/m². Erst bei hellem Umgebungslicht zeigt das Display, dass es noch deutlich mehr kann.
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Das sehr kontrastreiche, 6,2 Zoll große SuperAMOLED-Display mit dem immer noch ungewöhnlichen Bildformat 18,5:9 (viele Konkurrenten setzen stattdessen auf 18:9) löst 2 960 x 1 440 Pixel (QHD+) auf, entsprechend einer Pixeldichte von über 500 ppi. Auch beim genauen Hinblicken sind keine Pixel mehr erkennbar, Fotos werden auf dem Display gestochen scharf angezeigt.

Samsung Galaxy S9

Die maximale Helligkeit wurde in unserem Test anfangs mit lediglich 339 cd/m² ermittelt. Dabei messen wir in einem abgedunkelten Raum, damit kein Fremdlicht in das Display einstreuen kann, und wir alle Smartphones in einer vergleichbaren Umgebung messen. Wie es scheint, hat aber Samsung die Helligkeitssteuerung zum Schutz der Augen der Nutzer dahingehend optimiert, dass auch dann, wenn der Nutzer "manuelle Helligkeitssteuerung" und "maximale Helligkeit" auswählt, die Automatik trotzdem in dunkler Umgebung weiterhin die maximale Helligkeit limitiert. Denn als wir unter hellem Kunstlicht erneut die Helligkeit des Display des Samsung Galaxy S9 gemessen haben, erhielten wir einen deutlich höheren Wert von 470 cd/m². Dabei betrug der Anteil des Kunstlichts, das in den Helligkeitssensor einstreute, und das wir bereits abgezogen haben, nur ca. 2 cd/m². Wir werden, sobald es die Sonne erlaubt, unter Tageslichtbedingungen nochmal nachmessen - vermutlich wird dann das S9 noch heller leuchten als 470 cd/m², denn einige andere Online-Tester haben über 700 cd/m² ermittelt. Das wäre ein sehr guter Wert, die 470 cd/m² sind aber auch schon nicht schlecht.

Dankenswerterweise scheint das Display nicht mehr ganz so nah zum gebogenen Rand zu reichen wie noch beim Vorgänger bzw. beim Galaxy S6/S7 Edge. Denn im Bereich am Rand sinkt die sichtbare Helligkeit merklich ab, während die Blickwinkelabhängigkeit dort zunimmt. Dadurch erscheint vor allem der weiße Hintergrund von Webseiten doch etwas ungleichmäßig, wenn man schräg auf das Display schaut. Dieser Effekt stört beim Samsung Galaxy S9 aber, wie gesagt, etwas weniger als beim Vorgänger.

Anders als bei den Edge-Geräten wird die gebogene Displayseite auch nicht für eine separate Statusleiste verwendet. Von Werk aus aktiv sind hingegen die Seitenpaneele, die man mit dem Daumen von der Seite aus reinschrieben kann. In den Paneelen kann man dann verschiedene Funktionen unterbringen, zum Beispiel App-Icons der Lieblings-Apps, eine Liste der am häufigsten kontaktierten Personen, die Wettervorhersage, den GPS-Status und vieles mehr.

Leider stört das halbtransparente Icon am Rand, das die Möglichkeit zur Aktivierung der Seitenpaneele per Wischgeste an dieser Stelle symbolisiert, in manchen Apps schon ein klein wenig. Zwar verschwindet es automatisch, wenn man das Handy horizontal hält, sodass beispielsweise YouTube-Videos im Großbild nicht gestört werden, die Anzeige von Hochkant-Fotos in der Galerie hingegen schon. Zwar lassen sich die Paneele leicht ausschalten, dann aber nur wieder über das Einstellungs-Menü einschalten. Hier wünscht man sich eine einfache Möglichkeit, um die Paneele nur vorübergehend und/oder nur für bestimmte Apps deaktivieren zu können. Auch fehlt eine Möglichkeit, die Geste für das Anzeigen der Paneele zwar aktiv zu lassen, die Anzeige des zugehörigen schmalen Icons aber auszublenden..

Die stromsparende SuperAMOLED-Technologie ist auch die Basis für das Always-On-Display des Samsung Galaxy S9: Auf diesem werden auch im "ausgeschalteten" Zustand vom Nutzer konfigurierbare Informationen wie die Uhrzeit, der nächste Termin, der Kalender, verpasste Anrufe, eingegangene Nachrichten oder Bilder angezeigt. Um die Akkulaufzeit nicht zu sehr zu belasten, erfolgt die Anzeige allerdings nur auf einem Teilbereich des Displays und nur in schwarz/weiß. Zu konfigurierbaren Zeiten - voreingestellt ist nachts - wird die Always-On-Funktion automatisch deaktiviert. Linke Seite des Samsung Galaxy S9 Linke Seite des Samsung Galaxy S9
Bild: teltarif.de

Wasserdichtigkeit

Wie die Vorgängermodelle ist das Samsung Galaxy S9 wasserdicht (Spezifikation IP68). Im Kleingedruckten schränkt Samsung ein, dass dieses nur für Süßwasser, nur für eine bestimmte Zeit und bis zu einer bestimmten Tiefe gilt. Kratzer und Sprünge im Display reduzieren zudem die Wasser-Resistenz. Ebenso kann es sicher zu Problemen kommen, wenn die Gummilippe an der SIM- und Speicherkarten-Schublade ausgeleiert ist.

Man sollte das S9 also nicht unbedingt mit zum Baden ins Meer nehmen, und wer doch Videos vom Spiel im Wasser machen will, tut sicher gut daran, sich dafür vorher eine wasserdichte Schutzhülle als zweite Haut zu besorgen, falls die erste bereits Mikrorisse oder andere Verletzungen aufweist. Andererseits hat man dank der Wasserdichtigkeit gute Chancen, dass das S9 einen versehentlichen Sturz in eine Pfütze oder gar in den Swimmingpool ohne langfristige Schäden übersteht. Man sollte es dennoch so schnell wie möglich wieder aus dem Wasser nehmen und dann sorgfältig abtrocknen. Ist das Gerät in Salzwasser gefallen, sollte es zudem vor dem Trocknen mit Süßwasser abgespült werden.

So lange das Gerät nass ist, lässt es sich nicht aufladen. Dabei scheint die Feuchtigkeitserkennung recht sensibel zu sein: Journalisten-Kollegen haben berichtet, dass auch ein trockenes S9+ (und das ist auch beim S9 zu befürchten) sich zeitweilig nicht laden ließ, weil es sich feucht wähnte. Solche Problemchen sollten aber, wenn sie denn tatsächlich gehäuft auftreten, mit künftigen Software-Updates ausgemerzt werden.

Nun beschäftigen wir uns mit Systemleistung, Systemsicherheit und den Funkverbindungen des Galaxy S9+. Auf der dritten Seite unseres Testberichts erfahren Sie auch, wie lange der Akku des Geräts im Alltag durchhält.

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