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Ceramic-Premium: Samsung Galaxy S10+ im Hands-on

Wir haben uns das Samsung Galaxy S10+ in der Premium-Variante Ceramic White in einem Hands-on näher angeschaut.
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Beim Herausholen aus seiner Schachtel - wie soll es auch anders sein - fällt der Blick gleich auf das schöne, große 6,4 Zoll-Display. Im Vergleich zum Vorgänger, dem Samsung Galaxy S9+, sind die Displayränder nochmal schmaler, besonders der Rahmen im oberen Displaybereich - schließlich muss der Verzicht auf eine Notch beziehungsweise die Integration der Frontkamera ins Display ja irgendeine Auswirkung haben. Honor hat beim im Januar für den europäischen Markt vorgestellten View 20 die Selfiekamera in die linke obere Ecke des Displays als Loch gepackt. Die Position fällt nicht störend ins Gewicht, Samsung hat beim Galaxy S10+ die Dual-Frontkamera in die rechte Ecke integriert. Beim Schauen von Videos ist die Aussparung zwar sichtbar, nimmt aber genauso wenig Raum im Blickfeld ein wie beim View 20. Die Aussparung akzeptiert man als Betrachter sofort. Hier dürfte sich die Single-Kamera-Variante beim Galaxy S10 und beim Galax S10e noch weniger bemerkbar machen. Für das Hands-on lag uns das Galaxy S10+ in der Ausführung mit 8 GB RAM und 512 GB interner Speicherkapazität in der Farbe Ceramic White und Dual-SIM vor. Nach unverbindlicher Preisempfehlung wird das Gerät 1249 Euro kosten. Was neben dem Handy sonst noch in der Schachtel enthalten ist, finden Sie im Unboxing zum Samsung Galaxy S10+ heraus.

Das Gerät ist derzeit vorbestellbar und soll ab dem 8. März verfügbar sein. Vorbesteller bekommen Samsungs neue kabellose Kopfhörer Galaxy Buds im Wert von 149 Euro kostenlos dazu.

Design, Verarbeitung und Display

Zum Design haben wir ja schon ein paar Worte verloren. Das Samsung Galaxy S10+ ist definitiv Premium. Ein hochwertigeres Gefühl in der Hand geht kaum. Verantwortlich dafür ist die tadellose Verarbeitung, die schönen, Samsung-typischen, abgerundeten Ecken und die nahtlosen Übergänge zwischen Kanten, Display und Rückseite. Nicht zuletzt besticht die Gehäuserückseite in Ceramic White. Wir sind uns aber auch sicher, dass die Nicht-Ceramic-Varianten nicht schlechter dastehen werden. Auch hier erwarten wir eine top Verarbeitung und ein genauso edles Design.

Das Display des Samsung Galaxy S10+ misst 6,4 Zoll Das Display des Samsung Galaxy S10+ misst 6,4 Zoll
Foto: teltarif.de
Das 6,4 Zoll-Display löst maximal in WQHD+ auf. Das entspricht einer Auflösung von 3040 mal 1440 Pixel. Wie bei früheren Smartphone-Modellen hat Samsung FHD+ (2280 mal 1080 Pixel) voreingestellt. Das Samsung Panel wird als Dynamic AMOLED bezeichnet. Was es genau damit auf sich hat, muss ein ausführlicher Test zeigen, laut Herstellerangaben soll es für realistischere, brillantere Farben sorgen. Zudem unterstützt das Panel die Wiedergabe von HDR10+. Damit ist es laut Samsung das erste HDR10+-zertifizierte Smartphone. Die ersten Test-YouTube-Videos und ein Gaming-Test zeigten ein sehr kontrastreiches Bild mit natürlichen Farben. Auch die Helligkeitsdarstellung war mehr als ausreichend. Es ist zu erwarten, dass das Display wie die Panels seiner Vorgänger-Modelle auch bei stärkerer Sonneneinstrahlung einen guten Job macht.

Samsung Galaxy S10+

Insgesamt wirken Design und Größe so angenehm schlank, dass auch Gegner von großen Displays es zumindest einmal in die Hand nehmen sollten, statt vorschnell zu urteilen. Auch wenn eine einhändige Bedienung in der Regel nur schwer möglich sein sollte, mit den Maßen (74,1 mal 157,6 mal 7,8 mm) liegt das Galaxy S10+ dennoch ausgezeichnet in der Hand. Und dabei ist die Ceramic-Variante mit einem Gewicht von 198 Gramm 23 Gramm schwerer als die reguläre Variante des Plus-Modells, was aber nicht unangenehm auffällt. Der Homebutton befindet sich als einsamer Ritter auf der rechten Gehäuseseite. Links sind die Lautstärketasten - und darunter - der Bixby-Button verbaut. Und den aktivierten wir auch aus Versehen beim ersten in-die-Hand-nehmen. Und siehe da: Bixby spricht Deutsch - ein längst überfälliges Feature des Samsung-eigenen Sprachassistenten. Über die Platzierung der Knöpfe lässt sich immer streiten, für manche Nutzer erscheinen sie oft zu hoch. Denen soll aber gesagt sein: Bei einem Smartphone dieser Größe - sei es noch so handlich - ist umgreifen beziehungsweise eine zweihändige Bedienung der Funktionstasten beinahe obligatorisch.

Performance, Speicher und Akku

Das Test-Modell kam mit 8 GB RAM und Samsungs neuem Exynos 9820. Die Zahlen allein sprechen für sich. Die Performance war im ersten Test erstklassig. Webseiten, Apps, aufwendige Applikationen wie Spiele oder hin- und herswitchen zwischen geöffneten Apps - alles lief problemlos, flüssig und ohne Ruckelei. Das Galaxy S10+ auszuprobieren machte enorm viel Spaß. Die Erwartungen an das Gerät sind hoch. Im Hands-on wurden wir zumindest schon mal nicht enttäuscht.

Dual-Selfiekamera als Display-Loch Dual-Selfiekamera als Display-Loch
Foto: teltarif.de
Im Gegensatz zum Samsung Galaxy S10e und dem Galaxy S10 ist die Akkukapazität des Plus-Modells mit 4100 mAh nochmal ein ordentliches Stück größer. Der Stromspeicher unterstützt sowohl Fast Charging als auch Fast Wireless Charging 2.0 zum schnellen kabelgebundenen und kabellosen Aufladen. Als dritte Möglichkeit steht Wireless PowerShare zur Verfügung. Das Feature lässt sich in den Schnelleinstellungen aktivieren und ermöglicht das Aufladen eines weiteren Geräts, in dem es an die Rückseite des Galaxy S10+ gehalten wird. Wir probierten das Feature mit einem Samsung Galaxy S9+ und einem Apple iPhone 8 aus. Beide Geräte wurden jeweils Rücken an Rücken mit dem Galaxy S10+ gehalten aufgeladen. In der linken oberen Displayecke erscheint bei erfolgreicher Verbindung mit einem weiteren Gerät ein Symbol, das auf die Energieabgabe verweist.

Verbindungsoptionen und Sound

Über Bluetooth 5.0 und NFC braucht man schon fast nicht mehr reden, neu ist die Unterstützung des noch schnelleren WLAN-Standards "ax". Optisch stehen ein USB-Typ-C-Anschluss und ein 3,5 mm-Klinkenanschluss zur Verfügung - Retro meets future. Der Kartenslot bietet Platz für zwei Nano-SIM-Karten oder eine Nano-SIM-Karte und eine microSD-Karte, mit der der interne Speicher sich um bis zu 512 GB erweitern lässt.

Das Galaxy S10+ verfügt über Stereolautsprecher (Sound by AKG), die sich hören lassen können. Wir ließen einen Song mit akustischer Gitarre laufen und das Ergebnis war beeindruckend. Selbst auf höchstem Lautstärkepegel war der Sound klar, deutlich und nicht verrauscht. Prognose: Das Sounderlebnis geht weit über die Möglichkeit eines temporären Radiogedudels im Hintergrund hinaus.

Software, Finger-Scan und Kamera

Die Galaxy-S10-Smartphones werden ab Werk mit Googles Betriebssystem Android 9 Pie ausgeliefert. Vor Kurzem hatte Samsung in der Members-App einen Update-Plan veröffentlicht und für zahlreiche seiner Modelle eine Terminangabe gegeben, wann sie mit neuen Softwareupdates bedacht werden. Die neue S-Serie war dort natürlich noch nicht aufgeführt. Der Fahrplan ist jedenfalls ein erster Schritt zu mehr Transparenz von Samsungs Update-Politik und lässt hoffen, dass künftig auch weitere (neue) Modelle dort auftauchen werden.

Neue Benutzeroberfläche auf Pie-Basis: One UI Neue Benutzeroberfläche auf Pie-Basis: One UI
Foto: teltarif.de
Zudem kommt das Galaxy S10+ mit Samsungs neuer Benutzeroberfläche One UI auf Basis von Android Pie. Damit kommt nicht nur eine neue Optik auf die Geräte, sondern auch weitere Softwareanpassungen. One UI ist nicht exklusiv für die neuen Premium-Modelle gedacht, so werden auch die Vorgänger und das Galaxy Note 9 mit der neuen Bedienoberfläche ausgestattet.

Beim Start des Galaxy S10+ erschienen die App-Symbole auf dem Homescreen gewöhnungsbedürftig groß. Ein Signal, dass etwas neu ist? Die Größe lässt sich glücklicherweise in den Einstellungen für den Startbildschirm regulieren.

In-Display-Fingerscan und Face-Scan

Samsung hat den Fingerabdrucksensor von der Gehäuserückseite entfernt und unter das Display gepackt. Der befindet sich an einer Position im unteren Displaybereich. Man muss sich erstmal an die Position gewöhnen und diese auch genau treffen, schließlich geht anders als bei einem optischen Fingerabdrucksensor die Haptik verloren. Nach einer Eingewöhnungszeit wird man die Stelle aber sicherlich automatisch treffen. Damit der Screen auf diese Weise entsperrt werden kann, muss er nicht zuerst über den Homebutton aktiviert werden. Es genügt ein leichter Druck mittig im unteren Displaybereich. Erst wenn der Bildschirm aktiviert wird, erscheint mit einem Fingerabdrucksymbol die genaue Position des Sensors. Im Rahmen des Hands-ons fiel uns auf, dass der Daumen genau aufgelegt werden muss. Mit der Spitze alleine ist es nicht getan. Zudem könnte die Entsperrmethode etwas schneller sein. Der Fingerabdrucksensor im OnePlus 6T zum Beispiel reagiert für unseren Geschmack etwas zügiger. Das gleiche gilt auch für die Gesichtserkennung. Sie funktioniert, wirkte im Test aber ein wenig träge. Während der Entsperrvorgang eingeleitet wird, erscheint um die Dual-Frontkamera herum ein Lichtsignal.

Kamera

Die Triple-Kamera auf der weißen Rückseite Die Triple-Kamera auf der weißen Rückseite
Foto: teltarif.de
Die Hauptkamera hat die gleichen Ausstattungsmerkmale wie die Kamera des regulären Galaxy S10: Sie besteht aus drei Linsen mit einem 12 Megapixel-Teleobjektiv (Blende: f/2.4), einem 12 Megapixel-Weitwinkelobjektiv (Blende: f/1.5) und einem Ultra-Weitwinkel-Objektiv (Blende: f/2.2) mit 16 Megapixeln. Während die Selfie-Kamera beim Galaxy S10 nur ein Single-Modul mit 10 Megapixeln (Blende: f/1.9) ist, setzt Samsung beim Plus-Modell auf ein Dualsystem aus 10 Megapixeln (Blende: f/1.9) und 8 Megapixeln (Blende: f/2.2). Da zum Zeitpunkt des Hands-ons so schönes Berliner Wetter war, haben wir an der Spree in den Standardeinstellungen der Hauptkamera und der Selfiekamera jeweils ein Foto gemacht. Beide haben wir für Sie im Original angehängt, damit Sie sich selbst ein Bild machen können. Insgesamt ist die Bildqualität auf den ersten Blick vielversprechend. Ein ausführlicher Test der Kamerafunktionen des Samsung Galaxy S10+ folgt.

Fazit: Erster Eindruck

Das Galaxy S10+ hinterlässt einen positiven ersten Eindruck. Display und Verarbeitung sind hervorragend und die Soundqualität war ebenfalls spitzenmäßig. Wie sich das auf die Gesamtwertung auswirkt, wird ein ausführlicher Test zeigen. Die Entsperrmethoden per Fingerabdrucksensor im Display und Gesichtserkennung reagierten ein wenig träge. Auch das nehmen wir in Kürze nochmal genauer unter die Lupe, genauso wird sich zeigen, ob das Kamerasystem nach einem detaillierten Test halten kann, was es verspricht. Die neue Displaytechnologie mit Loch statt Notch macht im Galaxy S10+ eine gute Figur und wirkt nicht störend, mal sehen, wie sich das auf Dauer gestaltet. Die Premium-Variante ist mit 1249 Euro definitiv kein Schnäppchen. Aus der Vergangenheit wissen wir aber, dass Android-Smartphones recht schnell im Preis fallen. Da kann es sich lohnen, nach einem Frühlings- oder Osterschnäppchen Ausschau zu halten. Oder Sie nehmen an unserem Gewinnspiel teil:

Samsung hatte neben der Galaxy-S10-Reihe im Rahmen seines Unpacked Events in San Francisco mit dem Galaxy Fold auch ein faltbares Smartphone und Wearables vorgestellt.

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