Galaxy Note 10 im Test: Mini-Phablet mit Zauberstift (mit Video)
Das Samsung Galaxy Note 10 gibt es in diesem Jahr in drei Ausführungen: Wir haben das reguläre Stift-Phablet mit 6,3-Zoll-Display ins Prüflabor geschickt. Das Galaxy Note 10 gibt es in einer Speichervariante mit 8 GB Arbeitsspeicher und 256 GB interner Speicherkapazität. Zum Test lag uns das Gerät in der Farbe "Aura Glow" vor.
Offiziell verfügbar ist das Note 10 ab dem 23. August zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von 949 Euro. Noch bis morgen kann das Business-Smartphone zum Beispiel direkt im Samsung Online-Shop [Link entfernt] vorbestellt werden. Käufer profitieren bei Bedarf von einer Eintauschaktion.
Erster Eindruck
Wer ein Oberklasse-Smartphone anbietet und dafür einen entsprechenden Preis verlangt, sollte nicht mit Reizen geizen.
Das Samsung Galaxy Note 10 ist ausgezeichnet verarbeitet und wartet vorne wie hinten mit Gorilla Glass 6 auf. Der Gehäuserahmen
besteht aus Aluminium. Die Kanten des Gehäuses sind Note-typisch flach und nicht abgerundet wie es beispielsweise
bei Samsungs aktueller S10-Serie der Fall ist. Der Hersteller verfolgt aber mit abgerundeten Displayseiten ein Edge-Design.
Die Reflektionen der "Aura Glow"-Farbvariante sehen atemberaubend aus
Bild: teltarif.de
Auffällig schön ist das farbliche Design der Gehäuserückseite. Die Variante "Aura Glow" wirkt bei wenig Licht silbrig,
kann aber verschiedene Farbspektren je nach Einfall reflektieren.
Die Abmessungen des Galaxy Note 10 liegen bei kompakten 151 mm x 71,8 mm x 7,9 mm. Das geringe Gewicht von 168 Gramm unterstützt die Kompaktheit. Insgesamt liegt das Galaxy Note 10 sehr angenehm leicht in der Hand.
Was sicherlich den ein oder anderen Nutzer freuen wird, ist die Tatsache, dass sich Samsung beim Galaxy Note 10
vom physischen Bixby-Button verabschiedet hat. Das hat auch zur Folge, dass der Homebutton von der rechten Gehäuseseite
unter die Lautstärkewippe auf die linke Gehäuseseite wandert. Im Endeffekt bleibt die linke Gehäuseseite Button-less.
Wird viele freuen: Samsung verbaut im Note 10 keinen eigene Bixby-Button mehr
Bild: teltarif.de
Den Verzicht auf den eigenen Button für die multilinguale Sprachassistentin mit südkoreanischen Wurzeln empfinden wir als
positiv. Der Wechsel des Homebuttons ist keine große Gewöhnungssache. Im Rahmen des Tests ging auch das Drücken mit dem Zeigefinger
der rechten Hand auf den Homebutton recht schnell von der Hand - im direkten Vergleich zur dauerhaften Nutzung des Homebuttons mit dem
rechten Daumen beim Galaxy S10+.
Aufgrund der handlichen Größe des Galaxy Note 10 ist auch die Lautstärkewippe mit einem kurzen Hochrutschen der Hand gut einhändig zu erreichen. Auf der Gehäuseunterseite ist der Schaft für den Eingabestift, ein Lautsprechergrill sowie ein USB-Typ-C-Anschluss zu finden. Oben sitzt der Kartenslot, der Platz für zwei Nano-SIM-Karten bietet, nicht aber für eine zusätzliche Speicherkarte.
Das Samsung Galaxy Note 10(+) im Video
Display
Das 6,3-Zoll-AMOLED-Panel bietet ein beeindruckendes Full-View-Erlebnis. Dafür verantwortlich sind die schmalen Displayränder an allen
Seiten. Die "Infinity-O"-Umsetzung der Selfiekamera als kleines Loch in der Mitte des oberen Displayrands fällt grundsätzlich nicht
störend ins Gewicht.
Android Pie mit Samsungs Benutzeroberfläche One UI
Bild: teltarif.de
Im Labor haben wir eine Displayhelligkeit von 722 cd/m² gemessen. Damit ist das Galaxy Note 10 auf einem Niveau mit dem Samsung Galaxy S10,
das in unserem Test einen Wert von 733 cd/m² erreichte. Mit anderen Worten: Das Ablesen des Displays auch unter stärkeren Lichtbedingungen, wie direkter Sonneneinstrahlung,
ist auch dann noch möglich.
Was die Farbechtheit des Displays angeht, so schaffen es Samsung-Smartphones derzeit nicht in unsere Top-10-Liste der Smartphones mit der besten Farbdarstellung. Allerdings darf man sich nicht von einem DeltaE-Wert (Je kleiner der Wert, desto näher liegt die Farbwiedergabe am Ideal) von 8,16 beim Galaxy Note 10 entmutigen lassen. Das Samsung-Display zeichnet sich außerhalb von Testwerten in Natura durch eine getreue Farbdarstellung aus.
Performance, Akku und Fingerabdrucksensor
Samsung verbaut im Galaxy Note 10 den hauseigenen Exynos 9825. Damit gibt es bereits 2019 den Nachfolger des Exynos 9820, der in der im März vorgestellten S10-Serie zum Einsatz kommt. Die neue Recheneinheit ist im 7-Nanometer-Verfahren gefertigt, das 20er-Modell im 8-Nanometer-Verfahren. Der neue Prozessor nutzt eine Verarbeitungstechnologie, die sich EUV (Extreme Ultraviolet Lithography) nennt. Die Nutzung von "extremen ultraviolette Wellenlängen" soll die Energieeffizienz steigern.
Zum Vergleich: Das Samsung Galaxy Note 10 erreichte im von uns gemessenen AnTuTu-Benchmark einen Gesamtwert von 347 651, das Galaxy S10 einen AnTuTu-Gesamtwert von
332 812. Im teltarif.de-eigenen Browserbenchmark-Test schaffte es das Note 10 auf einen Wert von 171, das Galaxy S10 einen Wert von 148. Letztlich sind die Unterschiede
zwar auf dem Papier sichtbar, in der Praxis werden die höheren Werte des Business-Smartphones aber keinen ausschlaggebenden Wow-Effekt hinterlassen.
Die Blickwinkelstabilität des Galaxy Note 10
Bild: teltarif.de
Interessant wird da vielmehr der Blick auf die Akkulaufzeit. Das Galaxy Note 10 verfügt über eine Kapazität von 3500 mAh. Im Akkutest ging dem Energielieferanten
nach rund siebeneinhalb Stunden die Puste aus. Der Akku des Galaxy S10 mit 3400 mAh erreichte dagegen eine Laufzeit von fast neun Stunden.
Zumindest in diesem direkten Vergleich ist ein größerer Akku nicht immer unbedingt ausschlaggebend. Die 100 mAh Mehr-Kapazität haben laut Samsung nicht nur Designgründe, sondern werden durch den Verzicht auf einen 3,5-mm-Klinkenanschluss ermöglicht. Der Akku des Galaxy Note 10 lässt sich mit 25 Watt schnell aufladen. Ebenfalls möglich ist das Laden von Gadgets wie den Galaxy Buds (Ohrstecker), oder auch anderen Smartphones, die drahtloses Laden unterstützen, an der Rückseite des Smartphones mittels "Wireless PowerShare".
Fingerabdrucksensor
Wie zu erwarten hat auch das Galaxy Note 10 einen Fingerabdrucksensor unter dem Display. Die Einrichtung klappte schnell und auch die Funktionsweise
ist sehr gut. Es ist nur ein leichter Druck mit dem Finger (Im Test: Daumen der rechten Hand) nötig, um den Sperrbildschirm zu deaktivieren.
Der Slot bietet Platz für zwei Nano-SIM-Karten
Bild: teltarif.de
Im Vergleich mit dem Galaxy S10(+) hat Samsung die Positionierung geändert. In der S10-Serie ist der Sensor mehr in Richtung unteren Displayrand orientiert.
Im Note 10 ist der Sensor höher platziert, was eine leichtere Bedienung ermöglicht. Liegt das Smartphone in der Hand, muss der Nutzer jetzt nicht mehr mit dem Daumen ein
Stück nach unten rutschen, um das digital-sichtbare Fingerabdrucksymbol zu erwischen. Beim Note 10 genügt somit der Druck auf das Display, ohne
eine Daumensenkung vorzunehmen.
Telefonie und Sound
Das Test-Telefonat betrachten wir mit gemischten Gefühlen: Grundsätzlich konnten wir unseren Gesprächspartner gut verstehen und andersrum war die Einschätzung ähnlich. Allerdings war die Übertragung nicht so klar und deutlich, wie wir uns das gewünscht hätten. Berücksichtigt man aber, dass Samsung keine eigene Hörmuschel verbaut, sondern auf eine Sound-on-Display-Technologie setzt, relativiert sich die nicht ganz zufriedenstellende Einschätzung wieder. Für die Art der Umsetzung ist das Ergebnis dann doch ganz in Ordnung.
Das Abspielen unseres Referenz-Country-Songs zwecks Sound-Test klappte dagegen ausgezeichnet. Die Qualität war sehr gut, der Sound klar und deutlich, auch bei voller Lautstärke. Mit dem optisch sichtbaren Lautsprechergrill auf der Gehäuseunterseite und dem Sound-on-Display-Modul entsteht so ein Stereolautsprechersystem, das auch mal für den ausgiebigeren Musikgenuss genutzt werden kann und nicht nur für ein Gedudel im Hintergrund.
S Pen, Kamera und Fazit
An der komfortablen Bedienung, die bereits der Eingabestift des Galaxy Note 9 für sich verbuchen kann, hat sich auch beim S Pen des Galaxy Note 10 nichts geändert. 4096 Druckpunkte sorgen nach wie vor für ein angenehmes und vor allem realistisches Schreibgefühl mit dem Stift auf dem Phablet.
Der Eingabestift des Galaxy Note 10 hat obendrein noch eine neuartige Gestensteuerung spendiert bekommen. Das Feature nennt sich "S Pen Air Actions" und
verwandelt den Pencil in einen Zauberstab. Wir haben das Feature in verschiedenen Apps ausprobiert und sind von der Präzision begeistert.
Man muss sich nicht großartig verrenken, um Aktionen auszuführen. So genügt ein kleiner Wink in die Richtung, um beispielsweise in der YouTube-App
das nächste Video abzuspielen oder zum vorherigen zurückzukehren. Praktisch ist auch die Möglichkeit, per Bewegung nach oben die Lautstärke zu erhöhen
beziehungsweise mit der Geste nach unten, um sie zu reduzieren.
Stiftbedienung inklusive: Der S Pen des Galaxy Note 10
Bild: teltarif.de
Um die Gestensteuerung auszuführen, muss der in den S Pen integrierte Button gedrückt und anschließend die gewünschte Geste ausgeführt werden.
Die S Pen Air Actions funktionieren aber nicht in jeder App. Ob dem so ist oder nicht, bekommt der Nutzer angezeigt, wenn er sich in einer App befindet und
dort die Gestensteuerung versucht anzuwenden.
Kamera und Testbilder
Das Triple-Kamerasystem mit 12 Megapixel-Teleobjektiv, 12 Megapixel-Weitwinkelobjektiv und 16 Megapixel-Ultraweitwinkelobjektiv ist das gleiche wie im Galaxy S10(+). Bei guten Lichtverhältnissen liefert die Kamera gute Aufnahmen, die sich durch natürliche Farbwiedergabe und Details auszeichnen. Nehmen die Lichtverhältnisse ab, gehen Details sichtbar verloren. Das fällt insbesondere bei der Betrachtung der Test-Rose auf, deren Blütenstengel nicht mehr zu erkennen sind.
Dafür sind aber die einzelnen Farben der Quadrate noch ganz gut zu erkennen und auch beim Vergleich des schwarzen mit dem braunen Farbquadrat muss der Betrachter nicht
raten, um welches von beiden es sich handelt.
Das Triple-Kamerasystem ähnelt dem des Samsung Galaxy S10(+)
Bild: teltarif.de
Die beiden Testfotos der Hauptkamera haben wir für Sie angehängt, damit Sie sich selbst ein Bild von der Kameraleistung machen können:
- Haupt-Kamera 1: Gute Lichtverhältnisse mit Blitz
- Haupt-Kamera 2: Schlechte Lichtverhältnisse ohne Blitz
Bei Dunkelheit steht das Portrait-Objekt im Vordergrund, wird aber nicht zu sehr vom Blitzlicht angestrahlt, weshalb die natürliche Darstellung der Gesichtshaut positiv auffällt. Auch die Farben des Halstuchs können sich sehen lassen. Die braunen Haare lassen sich an den Seiten im Bereich des Halses und des Halstuches noch ganz gut ausmachen. Weiter oben verschmilzt die Darstellung aber zu stark mit der Dunkelheit des Hintergrunds.
Auch die Selfies können Sie sich nachfolgend anschauen:
- Selfie-Kamera 1: Gute Lichtverhältnisse ohne Blitz
- Selfie-Kamera 2: Schlechte Lichtverhältnisse mit Blitz
Fazit
Das Galaxy Note 10 mit seinem 6,3-Zoll-Display ist die kompakte Mini-Variante von Samsungs diesjähriger Business-Riege. Das Phablet kann mit einem ausgezeichneten Display brillieren sowie einem sehr gut erreichbaren Finger-In-Display-Sensor und einem guten Sound-System für den Musikgenuss. Die Kamera ist gleich mit der des Galaxy S10(+) und macht unter anderem bei gutem Licht sehr gute Fotos.
Der integrierte Eingabestift hat im Vergleich zum Vorgänger eine neuartige Gestensteuerung dazubekommen, die präzise funktioniert. Nicht so schön ist der fehlende Slot für eine Speicherkarte und die enttäuschende Akkulaufzeit.
Gesamtwertung von teltarif.de
Samsung Galaxy Note 10
- Sehr helles Display
- Fingerabdrucksensor gut zu erreichen
- Sehr gute Sound-Qualität
- Interner Speicher nicht erweiterbar
- Telefonie-Sound könnte besser sein
- Akkulaufzeit nicht herausragend
Datenblatt
Erklärung Testverfahren
Testsiegel downloaden
Einzelwertung Samsung Galaxy Note 10
-
Gehäuse / Verarbeitung
10/10
- Material 10/10
- Haptik 10/10
- Verarbeitung Gehäuse 10/10
-
Display
8/10
- Touchscreen 9/10
- Helligkeit 10/10
- Pixeldichte 5/10
- Blickwinkelstabilität 9/10
- Farbechtheit (DeltaE) 7/10
- Kontrast 10/10
-
Leistung
9/10
- Benchmark Geekbench Single 9/10
- Benchmark Geekbench Multi 8/10
- Benchmark Browsertest 10/10
- Benchmark Antutu 9/10
-
Software
10/10
- Aktualität 10/10
- Vorinstallierte Apps 8/10
-
Internet
9/10
- WLAN 10/10
- LTE 9/10
- LTE Geschwindigkeit 10/10
- 3G 10/10
- 5G -
- Empfangsqualität 9/10
- Dual-SIM 8/10
-
Telefonie
7/10
- Sprachqualität 7/10
- Lautstärke 8/10
- Lautsprecher (Freisprechen) 8/10
-
Schnittstellen / Sensoren
9/10
- USB-Standard 10/10
- NFC 10/10
- Navigation 9/10
- Bluetooth 10/10
- Kopfhörerbuchse 10/10
- Video-Out 10/10
- Fingerabdruckscanner 10/10
- Gesichtserkennung 6/10
-
Speicher
6/10
- Größe 9/10
- SD-Slot vorhanden 0/10
-
Akku
9/10
- Laufzeit (Benchmark) 8/10
- Induktion 10/10
- Schnellladen 10/10
-
Kamera
9/10
- Hauptkamera
- Bildqualität hell 9/10
- Bildqualität dunkel 7/10
- Bildstabilisator 10/10
- Frontkamera
- Bildqualität hell 9/10
- Bildqualität dunkel 8/10
- Kameraanzahl 10/10
- Video 10/10
- Handling 9/10