Hands-Off: Samsung Galaxy Fold auf dem MWC
Am Mittwoch vergangener Woche hat Samsung neben den neuen Modellen seiner Galaxy S-Reihe auch das Galaxy Fold vorgestellt. Dabei handelt es sich um das erste Smartphone der Koreaner mit faltbarem Display. Im Rahmen des Events gab es keine Möglichkeit, das Gerät auch tatsächlich auszuprobieren. Das ist auf dem zurzeit stattfindenden Mobile World Congress (MWC) in Barcelona nicht anders.
Immerhin zeigt Samsung sein neues Edel-Smartphone, das Ende April zu Preisen ab etwa 2000 Euro auf den Markt kommen soll, zusammen mit den anderen neuen Geräten recht offen auf der Messe. Das war in der Vergangenheit auch schon anders, als nämlich die echten Neuheiten nur in einem Pressebereich, für den man sich gesondert akkreditieren musste, zu sehen waren.
Handy mit Falt-Display nur hinter Glas zu sehen
Das Samsung Galaxy Fold ist auf dem MWC unter Verschluss
Foto: teltarif.de
Wirklich ausprobieren kann man das Samsung Galaxy Fold in Barcelona allerdings nicht, denn das Gerät befindet sich zusammen mit den neuen Modellen der S-Reihe in einer Glas-Vitrine. Immerhin kann man sich so einen Eindruck davon verschaffen, wie groß das Smartphone wirklich ist und was das faltbare Display unter dem Strich bringt.
Das Außendisplay, das zur Anwendung kommt, wenn das Gerät geschlossen ist, ist mit seinen 4,6 Zoll recht klein. Das mag noch ausreichen, um festzustellen, wie viele Nachrichten eingegangen sind und aus welchen Quellen diese stammen. Ansonsten wir der Nutzer aber mehr oder weniger dazu animiert, selbst für E-Mails und WhatsApp-Nachrichten das Samsung Galaxy Fold aufzuklappen.
Haupt-Display hinterlässt guten Eindruck
Das Gerät wirkt von der Seite betrachtet gar nicht so dick
Foto: teltarif.de
Das Haupt-Display hinterlässt, sofern sich das hinter der Glasscheibe beurteilen lässt, einen guten Eindruck. Farben werden natürlich dargestellt und vor allem für die Anzeige von Fotos ist der 7,3 Zoll große Monitor ein echter Mehrwert. Für Videos ist die Darstellung besser als auf einem kleinen Handy-Display. Durch das Format des Bildschirms bleiben aber immer Streifen an den Rändern - oder die Möglichkeit, diese Flächen im Multitasking für andere Anwendungen einzusetzen.
Für Webseiten ist das Format eher ein Kompromiss. Nimmt man die Desktop-Version, so sind die Schriften zu klein, sodass man in die Seiten hineinzoomen muss. Für die mobilen Varianten ist der Touchscreen hingegen überdimensioniert. Das gleiche gilt im Endeffekt auch für Dokumente - etwa im PDF-Format. Ohne Zoom kommt man nicht aus, dafür ist das Display eigentlich zu klein.
Weder Smartphone, noch Tablet
Ab Ende April soll Samsungs erstes faltbares Smartphone erhältlich sein
Foto: teltarif.de
Unter dem Strich ist das Samsung Galaxy Fold als Smartphone nicht optimal, da das Außendisplay mit seinen nur 4,6 Zoll aus heutiger Sicht wie ein "Mäusekino" wirkt. Zudem ist das Gerät im zugeklappten Zustand naturgemäß recht dick. Das erinnert so ein bisschen an die frühere Nokia-Communicator-Reihe. Als Tablet sind 7,3 Zoll wiederum recht klein - erst recht unter Berücksichtigung des ungewöhnlichen Seitenverhältnisses.
Wirklich spannend ist das Gerät für Leute, die die Multitasking-Möglichkeiten nutzen möchten. Drei Anwendungen sollen sich parallel ausführen lassen. So ist es denkbar, über Sky Go die Fußball-Bundesliga zu verfolgen und sich parallel mit anderen Fans per WhatsApp auszutauschen, während im dritten Fenster der E-Mail-Posteingang überwacht wird.
Machbarkeitsstudie statt fertigem Produkt
Ob sich dafür dann wirklich mindestens 2000 Euro lohnen, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Das Samsung Galaxy Fold wirkt aber so ein bisschen wie eine Machbarkeitsstudie und noch nicht wie ein Produkt, mit dem der Hersteller tatsächlich auf Käuferfang gegen will. Das Huawei Mate X als wohl wichtigstes Konkurrenzprodukt hinterlässt einen durchdachteren Eindruck, ist aber mit Verkaufspreisen ab 2300 Euro noch teurer.