Samsung Galaxy A9 im Test: Vier Kameras für ein Hallelujah?
Das Samsung Galaxy A9 (2018) macht durch eine große Besonderheit auf sich aufmerksam: Auf der Gehäuserückseite thronen vier Kameras. Aktuelle Flaggschiff-Modelle wie das Huawei Mate 20 Pro setzen auf eine Triple-Kamera. Und beim Galaxy S10 - Samsungs eigenem Flaggschiff - das am 20. Februar vorgestellt wird, erwarten wir eine Triple-Kamera. Da ist es doch ein wenig verwunderlich, das Samsung in der gehobenen Mittelklasse eine Kamera mehr verbaut. Kritisch betrachtet, macht sich da immer wieder die Frage breit: Bringt die Kamera etwas oder ist sie nur ein optisches Spiel, um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen?
3,5 Klinkenanschluss, USB-C und Lautsprechergrill
Foto: teltarif.de
Wir hatten in einem Hands-on bereits die Möglichkeit, erste Eindrücke von dem System zu sammeln. Wir wollten es aber genauer wissen und schickten
das Samsung Galaxy A9 (2018) ins Labor. Im Testbericht lesen Sie, was das "Kamera-Biest" leistet.
Nach unverbindlicher Preisempfehlung kostet das Smartphone, das in den Farben Lemonade Blue, Caviar Black und Bubblegum Pink erhältlich ist, 599 Euro.
Das Testgerät hat die Farbe Caviar Black.
Design und Verarbeitung
Die Design-Sprache lässt sich durchaus in eine Riege mit Geräten wie dem Samsung Galaxy A7 (2018) und dem Samsung Galaxy A6+ einordnen. Bei der Verarbeitung gibt es grundsätzlich nicht viel zu beanstanden. Das Galaxy A9 (2018) liegt sehr gut in der Hand und hinterlässt ein hochwertiges Gesamtbild. Bei den Lautstärketasten, dem Bixbybutton und dem Homebutton gibt es leider ein kleines Spiel. Tippt man leicht auf die Rückseite oder legt das Smartphone auf eine Fläche, lässt sich ein Rasseln wahrnehmen. Wo genau das Geräusch herkommt, ist nicht exakt lokalisierbar, es erscheint aber deutlich in der Nähe der Kamera. Es lässt sich auch nicht bestimmen, ob es sich bei dem Testgerät möglicherweise um einen Einzelfall handelt.
Rückseite mit Quadro-Kamera und Fingerabdrucksensor
Foto: teltarif.de
Das Galaxy A9 (2018) verfügt nicht über eine Trend-Notch, oberer und unterer Displayrand sind recht breit, was aber nicht
unbedingt ein Störfaktor ist. Die Seitenränder sind angenehm schmal. Das reicht, um eine schicke und moderne Optik zu erzeugen.
Display
Ein niedliches, kleines Smartphone ist das Samsung Galaxy A9 (2018) mit den Abmessungen 162,5 mm x 77 mm x 7,8 mm und dem 6,3 Zoll-SuperAMOLED-Display nicht, sodass eine einhändige Bedienung in der Regel nicht gut möglich ist - höchstens mit ständigem Umgreifen. Für ein Phablet liegt das Galaxy A9 (2018) trotzdem sehr gut und mit einem Gewicht von 183 Gramm auch noch recht leicht in der Hand. Die angenehme Haptik kommt auch durch das flache Design zu Stande.
Blickwinkelstabilität
Foto: teltarif.de
Das Display ist kontrastreich und stellt Farben natürlich dar. Samsungs Display-Technologie gehört zu den hellsten. So ermittelten wir
auch beim Galaxy A9 (2018) in unserem Testverfahren mit 544 cd/m² einen sehr guten Wert. Grundsätzlich liefert Samsung auch in der Mittelklasse
sehr helle Displays, die sich auch noch bei intensiveren Lichtverhältnissen wie Sonneneinstrahlung gut ablesen lassen. Der Delta-E-Wert, der Wert
die Farbechtheit des Displays bezeichnet, ist mit dem von uns ermittelten Wert von 9,53 keine Bestleistung, für die alltägliche
Praxis ist das Display des Galaxy A9 (2018) aber mehr als ausreichend. Zur Info: Je kleiner der Delta-E-Wert ist, desto idealer ist die Farbwiedergabe.
Die Smartphones mit der besten Farbdarstellung 2019 finden Sie in einer aktuellen Top-10-Liste.
Leistung, Akku, Konnektivität und Sensorik
Der Qualcomm Snapdragon 660 ist nicht der aktuellste Mittelklasse-Chip und findet sich beispielsweise auch im knapp halb so teuren Mi A2 von Xiaomi. In Zusammenarbeit mit 6 GB Arbeitsspeicher ist die Leistung des Samsung-Smartphones aber solide und lässt beim Test der gängigsten Anwendungen wenig Raum für Kritik. Zum Surfen im Internet ist das breite, aber immer noch handlich gehaltene Gerät und dem guten Display sehr gut geeignet. Auch beim Spielen des Multiplayer Games PUBG Mobile macht das Samsung Galaxy A9 (2018) eine gute Figur. Bei mittleren Grafikeinstellungen sind Details gut zu erkennen, die Darstellung ist ausreichend scharf und das Spielerlebnis wurde im Test nicht durch störende Ruckler unterbrochen. Die bereits angesprochenen schmalen Displayränder an den Seiten tragen ihren Teil zu einer positiven Wertung bei. Bei der Größe des 6,3 Zoll-Displays fallen im Querformat gehalten die recht breiten Ränder oben und unten nicht störend ins Gewicht. Negativ ist es aber auch im Hochformat nicht. Nicht nur beim Lesen von Webseiten auf dem Display, auch beim Spielen zeugt der Bildschirm von einer guten Blickwinkelstabilität.
Home-Button und Lautstärketasten
Foto: teltarif.de
Mit 3750 mAh ist der Akku (noch) überdurchschnittlich groß und hielt in unserem Praxis-Test gut neun Stunden durch. Auch das ist überdurchschnittlich.
Schön ist, dass der Akku trotz seiner Größe nicht auf das bereits angesprochene Gewicht des Smartphones drückt.
USB-Typ-C (2.0), Bluetooth 5.0, WLAN-ac-Unterstützung und 3,5 mm-Klinkenanschluss sind gute Eckpfeiler, wenn man sich als Smartphone im Verbindungskontest mit anderen Geräten behaupten will. Der SIM-Kartenslot ermöglicht zusätzlich zur Dual-SIM-Funktion mit zwei Nano-SIM-Karten die Nutzung einer microSD-Karte. Der interne Speicher des Galaxy A9 (2018) liegt bei 128 GB und lässt sich um bis zu 512 GB erweitern.
Schön, dass es dich gibt: Der eigene Bixby-Button
Foto: teltarif.de
Rechts neben der Hauptkamera ist der Fingerabdrucksensor platziert. Die Position ist gut, der Sensor lässt sich angenehm mit dem Zeigefinger erreichen.
Zusätzlich dazu lässt sich das Smartphone per Gesichtserkennung entsperren. Beide Methoden funktionierten im Test einwandfrei und waren in
wenigen Augenblicken eingerichtet.
Auf der nächsten Seite gehen wir unter anderem auf die Kamera ein und Sie lesen das Testfazit.