Recording-Studio

Roland verwandelt Smartphone in Aufnahmestudio

Das Smartphone hat portable Musik-Aufnahmegeräte für Laien weitestgehend verdrängt - doch die Qualität ist nicht besonders gut. Roland hat mit dem Go:Mixer nun ein Zusatzgerät für Smartphones für genau diesen Zweck gezeigt.
Vom Mobile World Congress in Barcelona berichtet

Der Go:Mixer von Roland Der Go:Mixer von Roland
Bild: Roland
DAT und MiniDisc waren in den 1990er Jahren zwei konkurrierende Standards für digitale und mobile Musikaufnahmegeräte. Die Geräte waren auch für ambitionierte Laien erschwinglich, wurden dann später aber durch SD-Karten-basierte Aufnahmegeräte und mittlerweile durch das Smartphone abgelöst. Doch kaum ein Smartphone hat einen wirklich guten Mikrofoneingang und die eingebauten Mikrofone sind für Musikaufnahmen meist zu schlecht.

Genau für diese Zielgruppe der ambitionierten Laien (nicht der Profi-Studios) hat Roland nun auf dem MWC eine interessante Lösung vorgestellt, die Musikaufnahmen über das Smartphone mit einer besseren Qualität ermöglichen soll. Der Go:Mixer von Roland Der Go:Mixer von Roland
Bild: Roland

Das sind die Funktionen der Aufnahmebox

Das kompakte, etwa handtellergroße Gerät nennt sich Roland Go:Mixer. Die weiße Box misst 9,5 Zentimeter im Quadrat, ist 2,8 Zentimeter hoch und hat diverse Knöpfe und Eingänge und natürlich eine Micro-USB-Verbindung zum Smartphone.

Interessanterweise kann die aufgenommene Tonspur auch unter ein Video gelegt werden, das der Nutzer gleichzeitig mit der Smartphone-Kamera aufgenommen hat. Der Go:Mixer sendet in der Regel ein Stereo-Audiosignal über die Micro-USB-Buchse an das Smartphone, dennoch kann es laut Roland bei einigen Android-Modellen dazu kommen, dass das Signal automatisch in ein Mono-Signal umgewandelt wird.

Gleichzeitige Aufname mehrerer Kanäle möglich Gleichzeitige Aufname mehrerer Kanäle möglich
Bild: Roland
Die Roland-Box hat zwei große Klinkeneingänge zum Anschluss von Instrumenten oder Mikrofonen sowie mehrere kleine Klinkenbuchsen, insgesamt sind es fünf Eingänge. Damit lassen sich auch Musikplayer (zum Beispiel für Playback), Drum Machines oder ähnliches anschließen. Eine weitere Klinkenbuchse dient zum Anschluss eines Monitor-Kopfhörers, mit dem man das zusammengemischte Ergebnis auch akustisch überprüfen kann. Der Pegel der Eingänge lässt sich per Drehregler variieren, und auch für das von der Box zusammengemischte Ergebnis gibt es einen Hauptregler, bevor das Signal dann zum Smartphone geht.

Eine Funktion dürfte für Karaoke-Fans interessant sein: Wird ein Musikplayer an den Go:Mixer angeschlossen, kann über die integrierte Center-Cancel-Funktion die Lautstärke der Lead-Stimme eines jeden Songs abgesenkt werden.

Laut Aussage eines Roland-Mitarbeiters ist für die eigentliche Sound-Aufnahme auf dem Smartphone dann allerdings keine weitere App notwendig, Roland stellt auch keine dafür bereit. Der Nutzer muss also auf die auf dem Smartphone meist vorinstallierte Aufnahme-App zurückgreifen oder sich aus dem Appstore eine herunterladen. Verbindungskabel für iOS- und Android-Smartphones liegen der Packung bei. Interessanterweise erfolgt auch die Stromzufuhr für den Roland Go:Mixer über die Verbindung zum Smartphone, es sind keine Batterien oder ein Netzteil für den Betrieb notwendig.

Der Go:Mixer soll Anfang April in Deutschland erhältlich sein und 100 Euro kosten.

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