Ausland

Trotz EU-Roaming: Auch in Europa lauern Kostenfallen

Prominentes Beispiel für ein Land, in dem der regulierte EU-Roamingtarif nicht gilt, ist die Schweiz. Aber es gibt noch weitere Staaten in Westeuropa, in denen die Handynutzung teuer bleibt.
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Bei Voda­fone ist Schweiz-Roaming in den aktu­ellen Tarifen gene­rell nicht inklu­sive. Einzig Kunden, die die EasyTravel Flat gebucht haben, die monat­lich 4,99 Euro extra kostet aber nicht mehr vermarktet wird, können ihr Smart­phone in der Alpen­repu­blik zu den glei­chen Kondi­tionen wie in Deutsch­land nutzen.

Wer einen aktu­ellen Red-Vertrag oder die Tarife Smart L bzw. Smart XL gebucht hat, kann "Roam like at home" gegen Aufpreis mit in die Schweiz nehmen. EasyTravel Tag schlägt mit 5,99 Euro pro Nutzungstag zu Buche. Wer einen längeren Aufent­halt plant, kann für 19,99 Euro auch ein Wochen­paket buchen.

Nicht überall gilt der regulierte EU-Tarif Nicht überall gilt der regulierte EU-Tarif
Foto: Telekom
In den klei­neren Smart-Verträgen und in allen anderen (vor allem älteren) Voda­fone-Tarifen bekommen die Kunden nur das ReisePaket Plus. Das kostet eben­falls 5,99 Euro für einen Tag. Die Inter­essenten bekommen aber nur jeweils 50 Gesprächs­minuten und SMS sowie 100 MB Daten­volumen für den mobilen Internet-Zugang.

o2: EU Roaming Flat berück­sich­tigt auch die Schweiz

Bei o2 ist die Schweiz in der EU Roaming Flat enthalten. Diese ist in früheren Tarifen enthalten und kann jetzt als Option für 4,99 Euro zusätz­liche monat­liche Grund­gebühr hinzu­gebucht werden. Die EU Roaming Flat bedeutet aller­dings nicht, dass der inner­deut­sche Tarif 1:1 ins Ausland mitge­nommen wird. Zwar fallen für Tele­fonate inner­halb des Reise­landes und nach Deutsch­land keine zusätz­lichen Kosten an. Der Versand einer SMS schlägt wiederum mit 7 Cent zu Buche. Für die Internet-Nutzung ist maximal 1 GB Über­tragungs­volumen pro Monat inklu­sive.

Wer als o2-Kunde den regu­lierten EU-Tarif nutzt, um beispiels­weise auch SMS im Ausland ohne Zusatz­kosten verschi­cken zu können oder mehr Daten­volumen zur Verfü­gung zu haben, wird in der Schweiz zum Tarif der Welt­zone 2 abge­rechnet. Abge­hende Tele­fonate kosten minüt­lich 54 Cent, während für einge­hende Verbin­dungen ein Minu­tenpreis von 26 Cent berechnet wird. Eine SMS kann für 39 Cent verschickt werden, während für den Internet-Zugang 23 Cent je Mega­byte berechnet werden.

Kosten­fallen in weiteren Ländern

Die Schweiz ist aller­dings nicht das einzige Land, in denen Kosten­fallen lauern. Auch Länder wie Monaco und Andorra, San Marino und die Kanal­inseln gehören nicht zur Euro­päischen Union, so dass die Regu­lierung nicht greift und je nach Anbieter und Tarif deut­lich höhere Kosten für die Mobil­funk­nutzung anfallen können.

Von der Regu­lierung ausge­nommen sind aber auch Mobil­funk­netze auf Schiffen und in Flug­zeugen. Offi­ziell dürfen Schiffs­netze erst nach Verlassen des Hafens in Betrieb genommen werden. Es ist jedoch nicht ausge­schlossen, dass ein solches Netz - und sei es aus Versehen - auch dann einge­schaltet bleibt, wenn es eigent­lich nicht vorge­sehen ist. Hält man sich in der Nähe des Schiffes auf, so droht eben­falls die Roaming-Falle mit entspre­chend hohen Kosten.

Wer sich in der EU oder auch in Norwegen, Island oder Liech­tenstein aufhält, profi­tiert hingegen seit dem 15. Juni von der Roam-like-at-home-Regu­lierung. Alle wich­tigen Fakten zum EU-Roaming haben wir in einem Ratgeber zusam­menge­fasst.

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