Regionalradio BW will lokale DAB+-Multiplexe starten
Neuer Netzbetreiber für DAB+
Logo: Regionalradio BW
Unter dem Namen "Regionalradio BW" hat sich ein noch in der Planungsphase befindlicher neuer Sendenetzbetreiber zur Aufgabe gesetzt, in Baden-Württemberg die lokalen und regionalen Radiosender in das digitale Zeitalter zu transformieren. DAB+ sei als europaweiter digitaler Hörfunkstandard etabliert und bietet ein breiteres Angebot bei gleichzeitig höherer Empfangsqualität im Vergleich zum herkömmlichen analogen UKW-Standard.
Lokale Muxe als Ergänzung
Neuer Netzbetreiber für DAB+
Logo: Regionalradio BW
In Baden-Württemberg gibt es heute terrestrisch eine digitale Programmvielfalt durch drei große Anbieter: Der Bundesmux 1, der öffentlich-rechtliche Südwestrundfunk (Nord- und Südregion) und der DRS BW-Multiplex mit 16 privaten kommerziellen Programmen.
Was noch fehlt, sind die zehn nichtkommerziellen Lokalradios. Ebenso die Lernradios und einige kommerzielle Anbieter. Diese ergänzen das bestehende Angebot und schaffen weitere Vielfalt und Abwechslung in der Medienlandschaft.
Die Radionutzung ist heute im Wandel und muss sich gegen ein verändertes Konsumverhalten und das Online-Streaming behaupten. In Ländern mit hohem Digitalradio-Ausbaugrad ist die Nutzungszeit unterm Strich nach oben gegangen. Es gelte also laut dem neuen Betreiber, ein attraktives und breites Angebot für die Zukunft zu schaffen. Diesen Bedarf habe die zuständige Landesmedienanstalt für Kommunikation (LfK) erkannt und dazu auch vorsorglich schon Frequenzen für terrestrischen digitalen Rundfunk reserviert.
Testbetrieb ab 2020 angestrebt
Momentan erarbeitet der neue Netzbetreiber für verschiedene Interessensgruppen eine technische und wirtschaftliche Machbarkeit für einen Einstieg ins Digitalradio überwiegend mittels Small Scale DAB+. Für ein Pilotprojekt sucht der neue Betreiber potentielle Programmanbieter. Zunächst soll der neue Multiplex in den zehn Städten starten, in denen es nichtkommerzielle Lokalradios oder Lernradios gibt, also Mannheim, Karlsruhe, Schwäbisch-Hall, Freudenstadt, Tübingen, Stuttgart, Göppingen, Freiburg, Schopfheim und Ulm. Hier sollen in einem Multiplex die zehn nicht-kommerziellen Lokalradios verbreitet werden. Die restlichen Kapazitäten können private Anbieter nutzen.
Der Testbetrieb soll Mitte 2020 starten. Der Start des Regelbetriebs und ein weiterer Ausbau sind für 2022 angedacht. Ein landesweiter Ausbau in der Fläche von bis zu 80 Prozent plus ist für Ende 2025 angepeilt. Dann soll das zunächst einheitliche Netz auf vier regionale Muxe aufgeteilt werden. Alle Termine und Ausbauszenarien seien jedoch vorbehaltlich der Finanzierung und Interessenslage. Besteht kein Interesse am Ausbau, könnte es auch beim Zehn-Standorte-Mux bleiben.
Unter dieser Webadresse [Link entfernt] hat der neue Netzbetreiber einen so genannten Call-for-Interest gestartet. Interessierte Veranstalter können sich für den Testbetrieb im kommenden Jahr bewerben.