5G Broadcast kommt in Europa und Südamerika voran
Fernsehen auf dem Tablet via 5G Broadcast
Videoausschnitt: ORS, Screenshot: Michael Fuhr
5G Broadcast schickt sich an ein globaler Standard für mobiles Radio und Fernsehen im Rundfunkmodus ohne Internetanbindung zu werden. In Rio de Janeiro hat Globo, das größte brasilianische wie auch lateinamerikanische TV-Netzwerk, vor kurzem zusammen mit dem Rundfunksender-Hersteller Rohde & Schwarz einen 5G-Broadcast-Feldversuch durchgeführt. Dabei wurde das Festival "Rock in Rio" Ende September mittels der neuen Technologie als 4K-Signal übertragen.
Bayerische Unterstützung
Fernsehen auf dem Tablet via 5G Broadcast
Videoausschnitt: ORS, Screenshot: Michael Fuhr
Der bayerische Elektronikhersteller, der auch das 5G Today-Projekt in Oberbayern mit seiner Technologie unterstützt, stellte dafür einen Sender und eine Netzwerkkomponente zur Verfügung. Ziel des Testlaufs ist es, die Übertragungstechnologie auf ihre Betriebsfähigkeit und Marktchancen hin zu validieren. Ähnlich wie das 5G-Today-Projekt in Bayern soll der brasilianische Feldversuch damit einen Beitrag zur Diskussion über die weitere Entwicklung des Fernsehens im wachsenden 5G-Technologieumfeld leisten. Bereits im Sommer hatte sich eine chinesische Delegation in München über das 5G-Today-Projekt informiert und anschließend Senderequipment bei
Rohde & Schwarz für einen Feldversuch in China geordert.
Das von der Bayerischen Forschungsgemeinschaft (BFS) geförderte 5G-Today-Projekt in Bayern läuft seit 2017. Mit dem Forschungsprojekt untersuchen die Projektpartner Institut für Rundfunktechnik (IRT), Kathrein, Rohde & Schwarz sowie als assoziierte Partner Bayerischer Rundfunk und Telefónica Deutschland gemeinsam die Möglichkeiten einer Broadcast-Lösung, basierend auf der zukünftigen 5G-Technologie.
Als Senderhersteller ist Rohde & Schwarz schon seit Jahren eine treibende Kraft bei der Entwicklung von 5G Broadcast. Mit diesem zukunftsweisenden Konzept können Rundfunkbetreiber in einem sich stetig wandelnden Markt Inhalte für unterschiedliche Anwendungen im Broadcast-Modus großflächig über 5G-Netze ausstrahlen. Dies biete laut den Projektpartnern Vorteile wie eine hohe Videoqualität, niedrige Latenzzeiten und eine kostengünstige Verbreitung mit hoher Abdeckung.
Neue Initiative in Euroa will 5G Broadcast auch aufs Land bringen
Mit Unterstützung der Europäischen Rundfunk-Union (EBU) will ferner die neu gegründete 5G Media Action Group (5G-MAG) sicherstellen, dass sich die für den neuen Mobilfunkstandard 5G eingesetzten Netzinfrastrukturen und Endgeräte auch für Rundfunkübertragungen eignen. Das berichtet das Magazin "Infodigital".
Außerdem wolle diese Initiative auf die Notwendigkeit aufmerksam machen, dass Medien-Angebote von Rundfunkveranstaltern eine zuverlässige, großflächige Abdeckung von fast 100 Prozent der Bevölkerung benötigten, während es den etablierten Telekommunikationsgesellschaften wahrscheinlich darauf ankomme, 5G-Dienste zunächst in städtischen Gebieten einzuführen, weil dort die größten kommerziellen Erfolgsaussichten lägen.
Fast 30 Mitglieder hätten sich den Angaben zufolge der 5G-MAG bereits angeschlossen, darunter der Bayerische Rundfunk (BR), Huawei, der ORF und die Technische Universität Braunschweig. Die Vereinigung führte erst kürzlich ihre erste Hauptversammlung in der EBU-Zentrale in Genf durch, hieß es.
5G Broadcast wird von Teilen der Hörfunkbranche als Allheilmittel für eine künftige Rundfunkübertragungstechnik gesehen. Ein Experte warnt aber vor horrenden Kosten. Details lesen Sie in einer weiteren Meldung.