Qualcomm Snapdragon Ride: Autonomes Fahren als Ziel
Qualcomm hat auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas mit Snapdragon Ride eine eigene Plattform für autonomes Fahren vorgestellt. Dabei will der Konzern den Automobilherstellern einen möglichst umfassenden Service bieten. Dieser umfasst neben der Hardware auch die Softwarekomponenten, die auf Basis von Blackberry QNX entwickelt wurden.
Ein Qualcomm-Vertreter räumte auf Nachfrage von teltarif.de ein, dass die noch vor wenigen Jahren in der Branche geäußerten sehr ehrgeizigen Ziele, vollständiges autonomes Fahren schon in wenigen Jahren zum Standard zu machen, nicht funktionieren werden. Aktuell sei das vor allem auf vordefinierten Strecken möglich. Nun sei es das Ziel, schrittweise den Funktionsumfang bzw. die denkbaren Anwendungsfälle zu erweitern.
Neue Qualcomm-Plattform für autonomes Fahren
Foto: teltarif.de
Hersteller, die Snapdragon Ride verwenden und tatsächlich autonomes Fahren ermöglichen sollen, benötigen zusätzlich den Snapdragon Drive Pilot. Das ist die Software, die unter anderem die Kommunikation mit anderen Fahrzeugen erlaubt und sich mit Kamera, Radar etc. darum kümmert, dass Hindernisse erkannt und Verkehrsschilder richtig ausgewertet werden. Wie autonom die Autos dann wirklich unterwegs sein können, bleibt abzuwarten. Zumindest für LKWs oder autonome Taxis sei der Einsatz aber denkbar.
Das wird Snapdragon Ride leisten können
Cockpit mit großem Display
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Die Plattform ist skalierbar, sodass die Automobilindustrie nur den Funktionsumfang kaufen muss, die für das jeweilige Fahrzeug und den spezifischen Anwendungsfall erforderlich ist. Für Vorentwicklungen können die Autohersteller noch im ersten Quartal auf Snapdragon Ride zugreifen. Qualcomm rechnet aber frühestens für 2023 damit, dass die ersten Fahrzeuge mit dem System ausgestattet werden.
So sieht Snapdragon Ride aus
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Qualcomm will die Fahrzeuge über mobile Datenverbindungen unter anderem mit Software-Updates versorgen. Der Anbieter denkt aber auch an weitere Dienste, über die sich zusätzliche Einnahmen generieren lassen. So sei es denkbar, Apps kostenpflichtig anzubieten oder zusätzliche Dienste gegen Extra-Kosten freizuschalten.
Wie der Hersteller weiter betonte, liegt die elektrische Leistungsaufnahme selbst bei den leistungsfähigsten Snapdragon-Ride-Systemen bei maximal 130 Watt. Dadurch könne auf eine Flüssigkeitskühlung verzichtet werden. Stattdessen seien eine passive Kühlung bzw. Luftkühlung ausreichend. Das reduziere die Kosten, sorge aber auch für eine erhöhte Zuverlässigkeit.