Performance-Boost

Grafiktreiber fürs Smartphone schalten viel Performance frei

Vorhan­dene Hard­ware opti­mieren, anstatt einen Neukauf zu forcieren - diesen Ansatz verfolgt Qual­comm mit seinen GPU-Trei­bern. Bald gibt es Updates für bestimmte Smart­phone-Grafik­chips.
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Snapdragon Elite Gaming erhält Grafiktreiber Snapdragon Elite Gaming erhält Grafiktreiber
Qualcomm
Grafik­karten in Note­books und Desktop-Compu­tern hatten den Smart­phone-GPUs einen entschei­denden Vorteil voraus: den aktua­lisier­baren Grafik­treiber. Das wird sich bald ändern. Ende letzten Jahres infor­mierte Qual­comm darüber, dass seine Snap­dragon Elite Gaming getaufte Platt­form einen Update-fähigen GPU-Treiber bekommt. Hierfür arbeitet der Konzern mit Google und Entwick­lerstu­dios zusammen. In einem Test­lauf konnte die Grafik­auslas­tung um 40 Prozent gesenkt werden, was zu schnel­leren Bild­raten und einer besseren Akku­lauf­zeit führte. Die finalen GPU-Treiber sollen zukünftig via Google Play aktua­lisierbar sein. Zuerst werden Pixel 4 (XL), Galaxy S10 und Galaxy Note 10 bedacht. Snapdragon Elite Gaming erhält Grafiktreiber Snapdragon Elite Gaming erhält Grafiktreiber
Qualcomm

Grafik­treiber für Handys nahen

Datenblätter

Mit der aktua­lisier­baren GPU-Soft­ware erhalten Mobil­geräte demnächst eine weitere Gemein­samkeit mit Note­books und PCs. Die Adreno getauften Grafik­chips der Qual­comm-Snap­dragon-SoCs erhalten mit dieser Schnitt­stelle in abseh­barer Zeit mehr Perfor­mance und Effi­zienz. Zusammen mit Google hat das kali­forni­sche Unter­nehmen ein Tool namens Android GPU Inspector entwi­ckelt. Mit diesem Werk­zeug können Entwick­lerstu­dios ihre Spiele auf einem Niveau analy­sieren, das vorher undenkbar war. Die daraus resul­tierenden Erkennt­nisse münden in Opti­mierungen, welche in die Games an sich und in den Grafik­treiber einfließen. Einen Beta-Treiber stellt Qual­comm ausge­wählten Entwick­lern zur Verfü­gung. Die fertige GPU-Soft­ware soll den Anwender schließ­lich wie eine regu­läre App über Google Play errei­chen. Qual­comm betont, dass die Grafik­treiber-Updates ein Novum in der Mobil­funk­branche seien. Mit häufigen Aktua­lisie­rungen möchte man Perfor­mance und neue Features gewinnen.

Erster Test­lauf mit viel­verspre­chenden Ergeb­nissen

Der Einsatz des Android GPU Inspector kann zu einer massiven Stei­gerung der Grafik­leis­tung führen, wie ein Versuch zeigte. Ein nicht näher genannter Spiel­entwickler erzielte zusammen mit Google auf einem Pixel 4 XL in einem Spiel eine Redu­zierung der GPU-Auslas­tung um 40 Prozent. Höhere fps (Bilder pro Sekunde) für eine flüs­sigere Grafik und eine längere Akku­lauf­zeit wurden beob­achtet. Google und Qual­comm verlaut­barten, dass sie derzeit mit Entwick­lerstu­dios am Android GPU Inspector und aktua­lisier­baren Trei­bern für Pixel 4, Pixel 4 XL, Galaxy S10 und Galaxy Note 10 (Snap­dragon-Versionen) arbeiten. Wann die genannten Smart­phones von den neuen Features profi­tieren, ist unklar. Weitere Mobil­geräte sollen zu einem späteren Zeit­punkt unter­stützt werden. Durch die verbes­serbare Perfor­mance vorhan­dener Hard­ware erhöht sich auch die Lang­lebig­keit der Mobil­geräte. In Europa werden Samsung-User aufgrund der verwen­deten Exynos-Chip­sätze bislang nicht profi­tieren.

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