Akku

Smartphones: Tipps und Tricks zum drahtlosen Laden mit der Qi-Technik

Drahtloses Laden von Smartphone-Akkus ist im Kommen. Aber konkurrierende Standards sorgen für Verwirrung. Die weiteste Verbreitung hat der Qi-Standard gefunden. Aber was muss ein Nutzer bei der Qi-Technik beachten? Wir geben Antworten.
Von Hans-Georg Kluge mit Material von dpa

Der Qi-Standard erlaubt das drahtlose Aufladen eines Smartphones. Der Qi-Standard erlaubt das drahtlose Aufladen eines Smartphones.
Screenshot: teltarif.de
Drahtloses Laden ist eine praktische Angelegenheit. Man legt das Telefon nur auf die Ladematte, schon fließt der Strom. Lästiges Hantieren mit Steckern entfällt. Wer sein Smartphone per Induktion laden will, sollte momentan aber nur Ladegeräte oder Zubehör kaufen, das nach dem Qi-Standard ("Tschi" ausgesprochen) funktioniert. Powermat-Produkte, die nach dem Standard PMA arbeiten, können aktuelle Smart­phones mit Induktionsladung nämlich nicht aufladen, schreibt die Zeitschrift "CHIP" (Ausgabe 3/2015).

Trotzdem werden PMA-Lader gelegentlich auch im Online-Versandhandel angeboten. Sie zu kaufen, lohnt aber nicht. Kompatible Smart­phones gibt es wegen unter­schied­licher Frequenzen aktuell keine, zum Aufladen ist deshalb ein klobiger Ansteckadapter nötig.

Qi lädt langsamer als ein USB-Netzteil

Der Qi-Standard erlaubt das drahtlose Aufladen eines Smartphones. Der Qi-Standard erlaubt das drahtlose Aufladen eines Smartphones.
Screenshot: teltarif.de
Nutzer von Induktionsladegeräten müssen außerdem wissen, dass es im Vergleich zum Ladekabel deutlich länger dauert, bis der Akku voll ist. Bislang ist die Leistung von Qi-Geräten auf maximal fünf Watt festgelegt. In der Praxis führt das zu rund 60 Prozent längeren Ladezeiten. Wer sein Smart­phone über Nacht auflädt, dürfte das aber kaum bemerken. Muss es dagegen schnell gehen, kommt eher die Stromversorgung mit Hilfe des USB-Ladekabels in Betracht. Der niedrigere Ladestrom hat auch für die Lebensdauer des Akkus eine positive Wirkung, da die Komponenten des Akkus geringeren Belastungen während des Ladevorgangs ausgesetzt sind. Auch in anderer Hinsicht hat das drahtlose Laden Vorteile: Der mechanische Verschleiß an der USB-Buchse des Smart­phones ist deutlich reduziert - und das umständliche herumfummeln mit dem Micro-USB-Stecker hat auch ein Ende.

Um das Maximum aus der drahtlosen Qi-Technik herauszuholen, muss das Smart­phone exakt über der Ladespule des Ladegeräts positioniert werden. Das ist gerade bei Drittanbieter-Produkten nicht immer ganz einfach - zumal auch beim Smart­phone von außen nicht immer zu erkennen ist, wo die Empfangsspulen verortet sind. Ein Blick ins Handbuch kann deswegen nicht schaden, damit es gelingt, das Smart­phone richtig auf die Qi-Ladestation zu legen.

Herstellerzubehör ist keine Pflicht

Hersteller bieten zu ihren Qi-Smartphones oft spezielle Ladestationen an, die aber nicht immer besonders günstig sind. Aber sie fixieren das Handy dann mit Hilfe einer magnetischen Vorrichtung oder einer anderen Haltevorrichtung an der optimalen Ladeposition.

Aktuell gibt es elf Smart­phone-Modelle auf dem Markt, die drahtloses Laden von Haus aus unterstützen. Dazu zählen etwa Googles Nexus-Modelle, einige Lumias von Microsoft und das LG G3. Viele weiteren Telefone können die Fähigkeit zum drahtlosen Laden per Ansteckhülle nachgerüstet bekommen. Wer nachrüstet, muss dazu nicht zwangsläufig Originalzubehör nutzen. Auch Drittanbietergeräte, die nach dem Qi-Standard arbeiten, funktionieren zuverlässig.

Wie Sie die Lebensdauer Ihres Smart­phone-Akkus verlängern, erfahren Sie in unserem Ratgeber zur optimalen Akku-Pflege von Lithium-Ionen-Akkus.

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