Preiserhöhung

Pyur erhöht die Preise für Bestands­kunden

Kunden von Pyur erhalten aktuell Briefe, in denen ihnen eine Preiserhöhung im laufenden Vertrag angekündigt wird. Unserer Redaktion liegen mehrere Schreiben von Tele Columbus vor. Die Verbraucher sind verärgert.
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Pyur erhöht die Preise - aber um weniger als 5 Prozent Pyur erhöht die Preise - aber um weniger als 5 Prozent
Logo: Pyur / Tele Columbus
Obwohl die Tarife der TV-Kabel-Inter­net­an­bieter meist ein besseres Preis-Leis­tungs-Verhältnis als VDSL-Tarife haben, hat in den vergan­genen Jahren eine Unsitte um sich gegriffen: Die Kabel-Internet-Provider schi­cken ihren Kunden immer wieder Briefe, in denen ihnen eine Preis­er­hö­hung im laufenden Vertrag ange­kün­digt wird.

Aktuell bedient sich beispiels­weise Pyur wieder dieser Masche: Der Redak­tion von teltarif.de liegen drei Schreiben vor, die Kunden erhalten und für uns abfo­to­gra­fiert oder einge­scannt haben. In den vergan­genen Jahren war über­wie­gend Unity­media zu Jahres­be­ginn mit dieser Masche aufge­fallen, zuletzt Mitte Januar dieses Jahres.

Alle Erhö­hungen unter der Marke von 5 Prozent

Pyur erhöht die Preise - aber um weniger als 5 Prozent Pyur erhöht die Preise - aber um weniger als 5 Prozent
Logo: Pyur / Tele Columbus
In den Briefen und auf einer spezi­ellen Webseite erläu­tert Pyur, wie die Preis­an­pas­sung durch­ge­führt wird. Als Grund werden die übli­chen Argu­mente vorge­schoben wie "Ausbau der Netze", "moderne und zukunfts­si­chere Glas­fa­ser­tech­no­logie", oder "deut­liche Stei­ge­rung unserer Lohn- und Ener­gie­kosten" genannt. Nach wie vor führt Pyur aber nicht aus, ob diese Preis­stei­ge­rung nicht viel­leicht schon bei Vertrags­ab­schluss abzu­sehen war, was bei zuver­lässig arbei­tenden Betriebs­wirt­schaft­lern und einer Voraus­pla­nung über mehrere Jahre eigent­lich der Fall sein sollte.

Ein Kunde mit dem Tarif "Surf & Phone 60 TV" muss statt bisher 35 Euro ab 1. April 36,74 Euro bezahlen, was einer Stei­ge­rung um 4,97 Prozent entspricht. Bei einem weiteren Kunden steigt der Preis für den Internet-Tarif von 24,99 Euro auf 26,23 Euro, was einer Erhö­hung um 4,96 Prozent entspricht. Das Schreiben eines dritten Kunden verkündet eine Preis­er­hö­hung von 19,95 Euro auf 20,94 Euro, was einer Erhö­hung um 4,96 Prozent­punkte entspricht. Bei den beiden letzt­ge­nannten Kunden findet die Erhö­hung zum 1. Mai statt.

Was dabei auffällt: Alle diese Preis­er­hö­hungen bewegen sich knapp unter der magi­schen 5-Prozent-Hürde, die Pyur in den AGB für zuläs­sige Preis­er­hö­hungen im laufenden Vertrag einmal pro Jahr fest­ge­legt hat. Auch die AGB anderer Provider wie Unity­media haben derar­tige Klau­seln in ihren AGB.

Das ist auch der Grund dafür, warum in allen uns vorlie­genden Schreiben ein Hinweis auf ein Sonder­kün­di­gungs­recht fehlt, denn dieses räumt Pyur nur ein, wenn die Preis­er­hö­hung die 5-Prozent-Marke über­steigt. Die Recht­mä­ßig­keit derar­tiger Preis­an­pas­sungs­klau­seln hat teltarif.de bereits vor mehreren Jahren von einem Fach­an­walt beur­teilen lassen. Es gab aber auch schon Preis­er­hö­hungen bei Pyur, bei denen der Netz­be­treiber zurück­ru­dern und den Diffe­renz­be­trag wieder erstatten musste. Immerhin hat Pyur die uns vorlie­genden Schreiben nicht per Info­post versandt wie Unity­media vor einigen Jahren.

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