Vorleistung

Purtel bringt IPTV-Produkt auf den Markt

Telefonie, Internet und TV als Vorleistung aus einer Hand können lokale Netzbetreiber nun bei Purtel bekommen. Der Anbieter hat seine Vorleistungen um ein Whitelable-IPTV-Produkt ergänzt.
Von der Breko-Glasfasermesse in Frankfurt berichtet Thorsten Neuhetzki

Purtel jetzt mit Triple-Play-Vorleistung Purtel jetzt mit Triple-Play-Vorleistung
Foto: teltarif.de
Wenn regionale und lokale Netzbetreiber ihren Kunden Fernsehen anbieten wollen, greifen sie in der Regel auf Vorlieferanten zurück. So müssen sie dann die oft mühsamen Verhandlungen mit den TV-Sendern nicht selbst führen. Jetzt mischt auch Purtel auf diesem Markt mit und hat nach als eigenen Angaben erster Anbieter im deutschen Markt auf der Breko Glasfasermesse in Frankfurt Vorleistungen für Triple-Play-Produktpakete für Netzbetreiber vorgestellt.

purtel.com hatte bislang als Vorleistungslieferant Telefonie und Internet vermarktet. Auch diese werden von regionalen Netzbetreibern und Stadtwerken als White-Label-Plattform genutzt und unter eigenem Namen vermarktet. Mit dem Partner Netgem bringt Purtel jetzt auch IPTV und Mediastreaming dazu und bietet so einen TV-Dienst mit diversen nicht-linearen Funktionen.

Hinter dem Partner Netgem verbirgt sich eine französische, börsennotierte Firma, das in zwanzig Ländern präsent ist. In Deutschland bringt sie jetzt ihr erstes Produkt auf den Markt, weltweit sollen Service-Provider aber schon auf die Produkte setzten und so fünf Millionen Nutzer erreichen.

Regionale Zuführung des Signals

Purtel jetzt mit Triple-Play-Vorleistung Purtel jetzt mit Triple-Play-Vorleistung
Foto: teltarif.de
Ein infrastrukturseitiger und zugleich wirtschaftlicher Vorteil, mit dem sich purtel.com mit dieser IPTV-Plattform als Vorleistung abgrenzen will, ist die Zuführung des TV-Signals innerhalb Deutschlands in die Region hinein. "purtel.com bietet das TV-Signal derzeit an sechs Points-of-Presents (PoP) an. Da purtel.com die regionalen Netzbetreiber als Kunden hat, müssen wir auch in der Region vertreten sein", sagt Purtel-Chef Dr. Markus von Voss. Ein regionaler Netzbetreiber sei in der Regel nicht mit eigener Infrastruktur zentral in Frankfurt am DE-CIX vertreten, weil die Kundenzahlen diese Kosten für gewöhnlich nicht zulassen. Das TV-Signal wird daher neben Frankfurt auch in Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Nürnberg und Stuttgart an die lokalen Anbieter übergeben. Bei Bedarf werde Purtel den Backbone entsprechend erweitern. Eine weitere Besonderheit sei auch die Einbindung von lokalem Fernsehen. So können offene Kanäle vor Ort Reportagen und andere Filmbeiträge – mit Bezug zur Region - integrieren. Das kann eine Webcam, die Live-Schaltungen einspielt oder der Film über ein lokales Schützenfest, Beispiele für Lokalkolorit sein. Das allerdings muss der Netzbetreiber machen, der Endkunde kann die Oberfläche nicht verändern.

Zeitversetztes Fernsehen, spulen und aufnehmen möglich

purTV ist eine Ende-to-Ende-Multiscreen-White-Label-Lösung. Für jeden Mandanten wird die Bildschirmoberfläche um sein Logo ergänzt. Für die Endkunden ein weiteres Wiedererkennungsmerkmal mir regionalem Bezug. Das Logo ist dann zugleich das Tor zum lokalen Fernsehen. Auch zeitversetztes Fernsehen, das Speichern von Sendern als individuelle Favoritenliste, Zurückspulen bei laufender Sendung oder der Zugriff auf Mediatheken und vieles mehr sollen im Angebot sein - Dienste, die bei vielen Anbietern noch nicht zum Standard gehören. Sowohl der Second-Screen-Dienst als auch das echte IPTV können auch von Familien im gleichen Haushalt parallel genutzt werden.

So sieht die Oberfläche für den Endkunden aus So sieht die Oberfläche für den Endkunden aus
Foto: teltarif.de / Thorsten Neuhetzki
Interessant soll auch die hybride Set-Top-Box für den Dienst sein. Sie kann sowohl das klassische digitale Kabelsignal als auch unicast IP-Streams verarbeiten. Bestehende Kopfstellen eines Netzbetreibers können also weiterhin für das klassische Fernsehen genutzt werden, die interaktiven Dienste, Pay-TV und lokales Fernsehen werden über den IP-Stream umgesetzt. Wo die neue Plattform zum Einsatz kommt, ist noch offen. Die Akquise der Netzbetreiber hat auf der Glasfasermesse in Frankfurt erst begonnen.

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