Handy oder Laptop verkaufen: Daten löschen nicht vergessen
Ratgeber des BSI zum sicheren Löschen von Daten auf Mobilgeräten
Bild: BSI
Wer sein altes Notebook verkauft oder verschenkt,
sollte sichergehen, dass der neue Besitzer keine Daten mehr darauf
findet. Um das zu gewährleisten, reicht ein einfaches Löschen der
Daten innerhalb des Betriebssystems über den Papierkorb oder ein
Formatieren des Speichers nicht aus.
Klassische Festplatten (HDD) mit rotierenden Speicherscheiben lassen sich mit Hilfe spezieller Programme wie etwa DBAN hinreichend sicher löschen, wenn man die HDD von der Software sieben Mal überschreiben lässt, erklärt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).
Secure-Erase-Befehl bei SSDs
Ratgeber des BSI zum sicheren Löschen von Daten auf Mobilgeräten
Bild: BSI
Anders geht man bei modernen Festplatten mit Speicherchips (SSD) und
bei Festplatten vor, die beide Technologien kombinieren (SSHD). Hier
sollte der sogenannte Secure-Erase-Befehl ausgeführt werden, der eine
auf der Festplatte hinterlegte Löschroutine anstößt, die auch defekte
Speicherbereiche einschließt. Funktioniert das Anwenden von Secure
Erase mit dem Verwaltungsprogramm des Festplattenherstellers nicht,
empfiehlt das BSI als Alternative etwa das Programm Parted Magic.
Die Verwertungsgesellschaft des Bundes (Vebeg) soll nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" über eBay einen gebrauchten Bundeswehr-Laptop verkauft haben, auf dem sich noch vertrauliche, als Verschlusssache klassifizierte Informationen befanden. Der Käufer, ein oberbayerischer Förster, habe auf dem Gerät etwa die Bedienungsanleitung für den Raketenwerfer "Mars" entdeckt und den Fund dem Verteidigungsministerium gemeldet. Anscheinend sei die Festplatte vor dem Verkauf nicht gelöscht worden.
Daten löschen auf Smartphones oder Tablets
Und wie verfährt man mit Smartphones oder Tablets, die abgegeben werden sollen? Die Geräte auf die Werkseinstellungen zurücksetzen genügt jedenfalls nicht, um den Speicher sicher zu löschen, warnt das BSI. Damit keine Daten wiederhergestellt werden können, sollte in den Einstellungen des Mobilgerätes - falls noch nicht geschehen - die Datenverschlüsselung aktiviert werden. Danach führt ein Zurücksetzen des Smartphones oder Tablets dazu, dass keine Daten mehr ausgelesen werden können.
Unterstützt das Mobilgerät keine Verschlüsselung, sollten die Daten erst einmal gelöscht werden. Danach gilt es, den Speicher randvoll zu schreiben - etwa durch das Filmen einer weißen Wand, rät das BSI. Private Gespräche sollte man dabei allerdings nicht führen, weil mit dem Video ja auch Ton aufgezeichnet wird. Danach löscht man den Speicher erneut und setzt das Smartphone auf die Werkseinstellungen zurück.