Themenspezial: Verbraucher & Service Handyparken

Mit dem Parkschein auf dem Smartphone Geld sparen

Handyparken ermöglicht das Zahlen der Parkgebühren via Handy oder Smartphone. Durch die daraus resultierende minutengenaue Abrechnung lässt sich Geld sparen. Welche Anbieter und Städte das Handyparken unterstützen, lesen Sie in unserer Meldung.
Von Jennifer Buchholz mit Material von dpa

Parkscheine können bequem per Handy oder Smartphone gezogen werden Parkscheine können bequem per Handy oder Smartphone gezogen werden
Bild: dpa
Wie man seine Park­gebühren bezahlt, bleibt letztlich Ge­schmacks­sache. Es mag sein, dass der ein oder andere Parkende es bevorzugt, ganz gewöhnlich zum Park­schein­auto­maten zu gehen und sein Klein­geld mit Klirren in den Automaten zu werfen, um einen Parkschein ziehen zu können.

Doch natürlich gibt es längst auch mobile Lösungen fürs Smartphone oder Handy, die das Parken leichter machen, und deren Vorteile für manchen Nutzer überwiegen sollen. Aller­dings entstehen hierfür oftmals Extra­kosten - wenn auch nur geringe. Und doch soll das Parken für die Nutzer unterm Strich günstiger sein.

Handyparken versucht sich zu etablieren

Parkscheine können bequem per Handy oder Smartphone gezogen werden Parkscheine können bequem per Handy oder Smartphone gezogen werden
Bild: dpa
Als Handy­parken werden mobile Dienste bezeichnet, die das Zahlen der Parkgebühr per Mobil­telefon ermöglichen. Ein Massen­phänomen ist das Handyparken noch nicht, es gibt bislang etwa eine Handvoll größerer Anbieter, die eines eint: Sie alle setzen ein Mobil­telefon voraus, das nicht unbedingt ein Smartphone sein muss. Und sie machen die Suche nach dem Kleingeld überflüssig: Zwar gibt es ebenfalls längst die Möglich­keit, sein Parkticket bargeldlos per Karte zu zahlen. Wer aber das Handy­parken nutzt, für den entfallen beide klassischen Zahlungs­arten. Teils werden die Nutzer nicht mehr auf eine Parkdauer festgelegt, wie man sie am Automaten noch vorwählen muss.

Um diese Vorzüge zu nutzen, müssen sich Auto­fahrer vorab bei einem der Anbieter registrieren, wobei dieser Schritt etwa bei sms&park [Link entfernt] von Sunhill Technologies entfällt, wie Sprecherin Claudia Pintus betont. Ansonsten geschieht die Anmeldung kostenfrei oder gegen Bei­tritts­kosten von wenigen Euro, sagt Michael Sandrock von mobil-parken.de - eine Webseite, die Verbrauchern einen Überblick über die Möglich­keiten des Handy­parkens in Deutschland geben soll. Zu den Mit­streitern am Markt zählen zum Beispiel Easy Park, Mobile City, Parkfoxx [Link entfernt] und Parkmobile.

Zusatz­kosten entstehen durch Be­arbeitungs­gebühren

Generell entsprechen die Park­gebühren dem, was man auch am Automaten oder der Parkuhr zu zählen hätte. Zusatzkosten entstehen durch Be­arbeitungs­gebühren pro Park­vorgang, die je nach Anbieter zwischen 10 und 50 Cent liegen, nach Angaben von Sandrock im Falle von Flatrates, die über einen Pauschal­betrag ab­gerechnet werden, teils aber auch entfallen.

Nachdem das Auto geparkt ist, hat der Nutzer des Handy­parkens mehrere Alter­nativen. Die komfortabelste liefert eine Smartphone-App: Hier kann der Fahrer zum Lösen des virtuellen Tickets im Auto sitzen bleiben. Die Handy-Software erkennt bei aktivierter Geo-Lokalisierung die Parkzone, in der sich der Fahrer befindet, über sie kann er den Parkvorgang starten und wieder beenden. So ist es bei Mobile City und Easy Park. Bei sms&park, das es auch als App [Link entfernt] (für Android [Link entfernt] und iOS) gibt, muss sich der Nutzer dagegen auf eine Parkdauer festlegen. "Von unterwegs aus kann er aber jederzeit bequem nachlösen", sagt Sprecherin Pintus.

Wer lediglich ein normales Handy hat, der kann den Parkvorgang je nach Anbieter wahlweise auch per Anruf oder SMS starten. Dann aber entfällt der Gang zum Park­schein­automaten nicht. Denn an dem Gerät muss die Park­zonen­nummer abgelesen werden, die mit dem Kfz-Kennzeichen und der gewünschten Parkdauer an den Anbieter übermittelt wird. Unter anderem diese Variante bieten unter anderem etwa sms&park und Mobile City.

Immer beachten muss der Nutzer dabei die in der be­treffenden Parkzone erlaubte Höchst­park­dauer. "Überschreitet er diese, wird er aus dem System ausgeloggt", warnt Carsten Puhl von Mobile City. Die Firma aus Saarbrücken zählt sich wie sms&park zu den Marktführern, hat mittlerweile 15 000 Kunden, die den Dienst in 60 Städten in Deutschland, Österreich und Fran­kreich nutzen. Sunhill verzeichnet für seinen Dienst sms&park 200 000 Kunden in 70 deutschen Städten.

Handyparken kann Zeit sparen

Durch Handyparken lässt sich Geld sparen Durch Handyparken lässt sich Geld sparen
Bild: sunhill technologies
Die Easy Park GmbH mit Sitz in Düsseldorf, die ihre Dienste in Deutschland in rund 30 Städten anbietet, wirbt auf ihrer Website: "Spare Zeit! Spare Geld! Keine Strafzettel!" Ob der Gang zum Automaten, der womöglich auf dem Weg liegt, länger dauert als das Zücken des Telefons, sei dahin­gestellt. Doch Geld sparen lässt sich mit Handyparken laut Sprecher Philipp Zimmer­mann tatsächlich. "Um Knöllchen zu umgehen, werfen viele Autofahrer mehr Geld in den Automaten als sie müssen", sagt er. Weil per App minutengenau abgerechnet werde, zahlten die Kunden letztlich weniger fürs Parken - trotz der Trans­aktions­gebühren, die bei Easy Park bei bis zu 50 Cent je Vorgang liegen.

Der Strafzettel an der Wind­schutz­scheibe gehört nach Sunhill Technologies zufolge der Ver­gangen­heit an - wenn man sich an die Regeln hält. Immerhin werde der Nutzer zehn Minuten vor Ablauf der Parkzeit per SMS benachrichtigt. Weil bei Bedarf nachgebucht werden könne, ließen sich kostenpflichtige Verwarnungen leicht verhindern.

Abgerechnet wird immer bargeldlos. Je nach Anbieter geschieht dies über die Kredit­karte, Paypal, per Lastschrift, Direkt­über­weisung, registrierungs­freiem SMS-Payment oder Prepaid-Guthaben. Wer das Parkticket per SMS löst, erhält dafür gängigerweise einen Posten auf seiner Handy­rechnung. Am Monatsende erhält der Kunde eine Rechnung, die teils selbst herunter geladen werden muss.

Dass ein Parkticket gelöst wurde, erkennen Ordnungs­hüter anhand des Kfz-Kennzeichens, erläutert Michael Sandrock: "Mit einem Mobilgerät können die Ordnungs­hüter über den Rechner der Stadtverwaltung prüfen, ob gezahlt wurde."

Allerdings ist es oftmals schwer, in Großstädten einen Parkplatz zu finden. Hier kann eine Parkplatz-Sharing-App Abhilfe schaffen. Wenn Sie kein Auto haben oder lieber das Taxi nehmen, haben wir für Sie in einer Übersicht interessanter Taxi-Apps zusammen­gestellt.

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