Themenspezial: Verbraucher & Service Streitigkeiten

Haftung bei Online-Banking-Betrug: Wer kommt für den Schaden auf?

Nutzer von Online-Banking stellen sich die Frage, wer im Fall eines Betrugs für den Schaden aufkommt. Wir haben für Sie kurz zusammengefasst, welche Richtlinien existieren und worauf der Kunde achten muss.
Von Marleen Frontzeck-Hornke mit Material von dpa

Wer haftet bei Betrug im Online-Banking Wer haftet bei Betrug im Online-Banking?
Bild: dpa
Viele Bankkunden nutzen das Internet für Überweisungen und andere private Bankgeschäfte. Wer aber in Fällen von Online-Betrug für den Schaden aufkommt, das muss im Einzelfall geklärt werden. Bei Streitigkeiten zeigen Banken oft Kulanz.

Konkret kommt es darauf an, ob der Kunde zumindest eine Mitschuld an dem Datendiebstahl hat. Fahrlässig ist es beispielsweise, wenn der Bankkunde kein Virenschutzprogramm auf seinem Computer installiert hat. Andererseits ist aber auch die Bank verpflichtet, eine sichere technische Plattform zur Verfügung zu stellen.

Nach einer europäischen Richtlinie gilt, dass Kunden für nicht autorisierte Zahlungsvorgänge nur bis zu einem Betrag von 150 Euro haften - es sei denn, sie haben ihre Pflichten zum Schutz der Zugangsdaten in grob fahrlässiger Weise verletzt. Ein Mitverschulden kann Banken treffen, wenn sie ein veraltetes TAN-System verwenden. TAN steht für Transaktionsnummer.

Screenshot kann Beweislage ändern

Wer haftet bei Betrug im Online-Banking Wer haftet bei Betrug im Online-Banking?
Bild: dpa
Legt ein Kunde überzeugend dar, dass er Opfer einer Phishing-Attacke - gemeint ist das Angeln nach Passwörtern - geworden ist, kann er darauf hoffen, nicht auf dem Schaden sitzen zu bleiben. Um das zu beweisen, kann beispielsweise ein Bildschirmausdruck (Screenshot) vorgelegt werden.

Die Methoden der Betrüger werden zum Teil immer raffinierter. In der Regel erhält man eine E-Mail einer vermeintlichen großen Bank. Diese beinhalten einen Link, der den Nutzer auf eine Webseite führt, die der Original-Hompeage der Bank sehr ähnlich sieht. Auf den ersten Blick ist kaum ein Unterschied erkennbar. Wie Sie solche Phishing-Mails samt Schein-Webseiten erkennen können, erfahren Sie in unserem Ratgeber-Artikel zum Thema Risiko beim Online-Banking minimieren.

Außerdem legen wir Ihnen eine weitere Seite ans Herz. Auf dieser beschäftigen wir uns mit dem sogenannten Pharming im Online-Banking, was noch gefährlicher als Phishing ist.

Mehr zum Thema Online-Banking