Satelliten-Internet: OneWeb stellt US-Insolvenzantrag
OneWeb hat in den USA Insolvenz angemeldet
Bild: OneWeb
Die Satelliten-Firma OneWeb, die für weltumspannende
Internet-Versorgung aus dem All sorgen wollte, sucht in einem
US-Insolvenzverfahren Schutz vor ihren Gläubigern.
Angestrebt werde
ein Verkauf des Unternehmens, wie OneWeb in der Nacht zum Samstag
mitteilte. Unter den Gläubigern ist auch der europäische
Trägerraketen-Spezialist Arianespace, dem OneWeb laut Insolvenzantrag
gut 238 Millionen Dollar schuldet.
OneWeb hat in den USA Insolvenz angemeldet
Bild: OneWeb
Bis jetzt 74 Satelliten im All
OneWeb brachte bisher 74 Satelliten ins All und stellte die Hälfte der benötigten 44 Bodenstationen fertig. Für einen weltweiten Dienst müssten aber noch mehrere hundert Satelliten in die Umlaufbahn geschossen werden.
OneWeb erklärte, man sei kurz davor gewesen, eine neue Finanzierung zu bekommen, das Verfahren sei aber von der Coronavirus-Krise torpediert worden. Zentraler Anteilseigner von OneWeb ist der japanische Technologiekonzern Softbank, der aktuell selbst mit sinkenden Aktienkursen und Druck von Investoren zu kämpfen hat. Softbank hat erst vor wenigen Tagen angekündigt, Beteiligungen im Wert von 41 Milliarden Dollar abzustoßen.
OneWeb tritt gegen viel Konkurrenz an. Auch Milliardäre wie Tesla-Chef Elon Musk mit seiner Raumfahrtfirma SpaceX und Amazon-Gründer Jeff Bezos wollen Satelliten-Netze zur Internet-Versorgung aufbauen.
In zwei Hintergrund-Beiträgen haben wir über das Wettrennen um das Web aus dem All berichtet und aufgezeigt, wie das Internet ins All umzieht.
Der schnelle Zugang zum Internet ist nicht nur per (V)DSL möglich: Auch über TV-Kabel, Satellit oder Mobilfunk via LTE und 5G geht es per Breitband-Anschluss ins Netz. Wir liefern die Details zu den Technologien.