OnePlus 7 Pro mit Pop-up-Kamera im Test (mit Video)
Der chinesische Smartphone-Hersteller OnePlus hat zwei neue Smartphone-Modelle vorgestellt. Neben dem OnePlus 7 gibt es auch eine Pro-Version. Damit wechselt der Konzern zur Zwei-Geräte-Strategie. Ein Grund dafür ist laut OnePlus das Community-Feedback: Nutzer seien dazu bereit, für ein technisches Upgrade auch einen Aufpreis zu zahlen. Wenn man es ganz genau nimmt, gibt es auch noch ein drittes Gerät. Das Pro-Modell erhält in einer separaten Version ein 5G-fähiges Modem. Das Modell wird zunächst nur in Finnland und in Großbritannien auf den Markt kommen.
Das OnePlus 7 Pro wird es in verschiedenen Speicherkombinationen geben: Eine Variante mit 6 GB/128 GB Speicher wird es in der Farbvariante Mirror Gray zum Preis von 709 Euro geben. In der gleichen Farbe, aber mit 8 GB/256 GB Speicher wird es 759 Euro kosten. In letzteres Kombination wird es das Pro-Model auch noch in den Farben Almond und Nebula Blue geben. Bis auf "Almond" (ab Juni) werden die genannten Varianten ab dem 21. Mai verfügbar sein. Zum Test lag uns das OnePlus 7 Pro in Nebula Blue mit 12 GB Arbeitsspeicher und 256 GB interner Speicherkapazität vor. Diese Variante wird es ebenfalls ab dem 21. Mai geben und kostet nach unverbindlicher Preisempfehlung 829 Euro.
Das reguläre OnePlus 7 kommt ab Juni in zwei Speichervarianten jeweils in der Farbe Mirror Gray. Mit einer Kombi aus 6 GB/128 GB wird das Gerät 559 Euro kosten, mit 8 GB RAM und 256 GB ROM 609 Euro. Der Hersteller hat neben den neuen Smartphone-Modellen auch ein Upgrade seiner kabellosen Ohrhörer vorgestellt. Die OnePlus Bullets Wireless 2 sind ab dem 21. Mai zu einer UVP von 99 Euro in der Farbe Schwarz erhältlich.
OnePlus fokussiert sich bei der Premium-Variante des OnePlus 7 nach eigenen Aussagen auf drei essenzielle Punkte: Display, Kamera und Leistung. Damit soll es sich vom regulären OnePlus 7 nochmal abheben. Das Pro-Modell ist laut Unternehmenskommunikation "ein Schritt zur perfekten Smartphone-Nutzererfahrung". Wir hatten bereits die Gelegenheit, das OnePlus 7 Pro einem ausführlichen Test zu unterziehen und haben geprüft, was das Premium-OnePlus leistet.
Abmessungen, haptisches Feeling, Display
Gehäuserückseite in schimmerndem Nebula Blue
Bild: teltarif.de
Wer sich mit einem 6,67 Zoll anbietet, ist kein kleiner Handschmeichler, sondern bis auf ein paar Ausnahmen größer als die meisten
aktuellen Phablets. Die Abmessungen des OnePlus 7 Pro liegen bei 162,6 mm x 75,9 mm x 8,8 mm. Potenzielle Käufer sollten sich der
Größe bewusst sein. Es heißt aber noch nicht, dass das OnePlus 7 Pro unkomfortabel in der Hand liegt. Da OnePlus nur in Indien
physische Shops hat und im Rahmen des OnePlus-Launches bislang nur ein Pop-up-Store bei uns geplant ist (18. Mai, Prinzenallee 84/85, 10969 Berlin, 15 bis 20 Uhr), wird es entsprechend
schwer, dass Gerät vor dem Kauf in die Hand zu nehmen.
Um sich dennoch ein Bild davon machen zu können, empfehlen wir das Huawei Mate 20 Pro und das Samsung Galaxy S10+ auszuprobieren. Hier belaufen sich die Abmessungen auf 156,9 mm x 72,4 mm x 8,6 mm bei einer Bildschirmdiagonale von 6,39 Zoll beziehungsweise auf 157,6 mm x 74,1 mm x 7,8 mm bei 6,4 Zoll. Auf diese Weise bekommt man ein Gefühl für die Phablet-Maße des OnePlus-Geräts. Überraschend ist die (noch) vergleichbar geringe Dicke, obwohl OnePlus eine ausfahrbare Frontkamera in den oberen Rahmen integriert hat.
Was die Rutschigkeit des Gehäuses angeht, sind wir ein wenig hin- und hergerissen. Einerseits finden wir, dass sie sich in Grenzen hält. Andererseits nimmt diese zu, wenn sich die Fingerabdrücke auf der Rückseite häufen. Wir empfehlen ein Schutzcase. Sicher ist sicher. Schließlich ist das Smartphone kein Schnäppchen. Allerdings wird es - wie jedes andere Smartphone auch - durch Umschließen einer Hülle zusätzliches Volumen erhalten.
Die Rückseite besteht aus mehreren Glasschichten. Die Farbvariante Nebula Blue des Testgeräts sieht im Lichtspiel optisch sehr ansprechend aus.
Fluid-AMOLED im Curved-Design
Das 6,67 Zoll-Display
Bild: teltarif.de
Das Gewicht von 206 Gramm in der Hand ist spürbar. Damit spielt das Smartphone in einer Liga mit dem Apple iPhone XS Max,
das 208 Gramm auf die Waage bringt. Dennoch lässt sich jetzt nicht behaupten, dass das OnePlus 7 Pro einen klotzigen Eindruck macht. Für den einhändigen Betrieb ist
es zwar höchstens zum Swipen geeignet, gerade das Curved-Design des Displays unterstützt aber den Eindruck eines schlanken Geräts. Zur Umsetzung des
Panels (genannt: Fluid-AMOLED) hat OnePlus nach eigenen Aussagen zwei Jahre mit Samsung zusammengearbeitet. Keine Notch, entsprechend schmalerer oberer Rand (so auch unten)
und abgerundete Kanten - letztlich gibt es keinen Störfaktor mehr.
Das ist nicht nur ein Vorteil gegenüber Screens, die durch eine Displayeinkerbung oder ein (oder sogar zwei) Punch-Holes unterbrochen sind, auch die Qual der App-Anpassung fällt weg. Gerade bei Geräten wie dem Galaxy S10+ mit zwei Displaylöchern rechts oben, bricht die Anzeigefläche bei den meisten Apps unterhalb der Kamera ab. Auf diese Weise hat der Nutzer gar nicht mal so viel "Full-View"-Display - zumal auch Streaming-Apps wie Amazon Prime Video nicht angepasst sind. Diese Problematik ergibt sich beim OnePlus 7 Pro entsprechend nicht, weil Apps vom Anpassungszwang gar nicht erst betroffen sind.
OnePlus 7 Pro im Video:
Gerade bei gebogenen Displayrändern besteht das Problem, dass sie versehentlich mit den Handflächen bedient und beispielsweise Apps geöffnet werden, deren Icon am Rand platziert ist. OnePlus will die Handballen-Erkennung verbessert haben. Im Test hatten wir keine Probleme, dass aus Versehen Programme gestartet wurden.
Im Testlabor ermittelten wir einen Displayhelligkeitswert von 456 cd/m². Das ist ein eher durchschnittlicher Wert und nur minimal besser als beim OnePlus 6T, bei dem wir 443 cd/m² gemessen hatten. In Innenräumen oder bei bewölkten Outdoor-Stimmungen gibt es keine Probleme. Mit starker Sonneneinstrahlung hat die Intensität der Ablesbarkeit aber zu kämpfen. Insgesamt könnte das Display gut und gerne einen Tacken heller sein. Unsere Bestenliste der Smartphones mit den hellsten Displays 2019 führt das Samsung Galaxy S10+ mit 746 cd/m² an. Da ist also noch Luft nach oben.
Rechts: Powerbutton und Switch-Modul für Benachrichtigungssounds
Bild: teltarif.de
Was die Farbdarstellung angeht, schafft es das OnePlus 7 Pro zwar nicht in unsere Top 10 der Smartphones mit der besten Farbdarstellung, kann sich mit einem Delta-E-Wert von 5,88 aber beispielsweise vor das Samsung Galaxy S10+ setzen. Das erreichte "nur" einen Wert von 7,59.
Zur Erklärung: Je kleiner der Wert ist, desto näher liegt die Farbdarstellung am Ideal. Unangefochten in dieser Disziplin sind Apples iPhones. So belegt das
iPhone XR mit einem Delta-E-Wert von 1,59 derzeit den ersten Platz.
Bildwiederholrate: 90 Hz
Das Besondere am Display des OnePlus 7 Pro ist die Bildwiederholrate von 90 Hz, wodurch es sehr reaktionsschnell sein soll. OnePlus wirbt nicht erst seit dem aktuellen Premium-Modell mit einem "smoothen" Bedienerlebnis. In der Praxis ist der Unterschied im Vergleich zu Panels mit geringerer Wiederholrate beim Scrollen auf Webseiten mit viel Bildmaterial sichtbar.
Um den genauen Unterschied aber ausmachen zu können, müsste ein anderes Smartphone daneben gelegt werden. Flüssig und schnell ist das Bedienerlebnis, welches das OnePlus 7 Pro bietet, aber in jedem Fall. Die Bildwiederholrate lässt sich auch manuell auf 60 Hz herunterregeln, was "weniger Glätte", sprich weniger smooth, sein soll, dafür aber eine längere Akkulaufzeit verspricht. Beim Scrollen mit 60 Hz auf Webseiten mit überwiegend Bilddarstellungen ist der Unterschied unmittelbar nach dem Switchen zum Modus mit geringerer Frequenz erkennbar.
Die maximale Auflösung des Displays liegt bei QuadHD+ (3120 x 1440 Pixel). Manuell lässt sich auf FHD+ (2336 x 1080 Pixel) herunterregeln. Voreingestellt ist "Automatisch zur geeigneten Auflösung wechseln". Das Display unterstützt zudem den Standard HDR10+ für optimierte Bildqualität.
Leistung, Telefonie, Sound
OnePlus setzt auf Qualcomms aktuellen Snapdragon 855 Prozessor. Damit hat das Smartphone einen leistungsfähigen Backround. Die direkt sichtbare Nutzungsgeschwindigkeit kann sich sehen lassen, auch das Ergebnis in unserem teltarif.de-eigenen Browserbenchmark ist ansehnlich. Hier ermittelten wir einen Wert von 188. Im Vergleich mit dem Galaxy S10+ kann das OnePlus diese Disziplin für sich entscheiden. Der Südkoreaner mit Samsungs aktuellem Exynos-Prozessor kam auf einen Wert von 143.
Überraschend ist, dass das OnePlus 6T mit Vorjahres-Snapdragon 845 hier einen Wert von 205 produziert. Und das OnePlus 6T in der McLaren Edition kommt sogar auf sagenhafte 226.
Links: Lautstärkewippe
Bild: teltarif.de
Der neue UFS 3.0-Standard soll mehr Performance im Speicher liefern und damit zu höheren Transfergeschwindigkeiten beim sequentiellen Lesen
und beim Schreiben führen. Der Standard ist seit 2018 bekannt, jetzt kommen aber erst die ersten Smartphones mit UFS 3.0-Technologie auf den Markt.
Da es so noch nicht genügend Vergleichswerte gibt, halten wir uns mit der Interpretation des Standards in der Praxis an dieser Stelle zurück. Es ist zu erwarten, dass weitere Smartphone-Hersteller 2019 den neuen Standard in ihren High-End-Geräten verbauen werden, beispielsweise Samsung im kommenden Galaxy Note 10.
Benchmark- und Gaming-Test
Oben: Eingefahrene Pop-up-Kamera im Gehäuse
Bild: teltarif.de
Im von uns gestarteten Geekbench-Benchmark-Test erreichte das OnePlus 7 Pro einen Wert von 3514 im Single-Core und 11201 im Multi-Core.
Zum Vergleich: Das Samsung Galaxy S10+ erreichte in dem von uns gestarteten Geekbench-Prüfverfahren 4438 im Single-Core und 9505 im Multi-Core,
das iPhone XS Max kann 4837 beziehungsweise 11378 für sich verbuchen. Huaweis aktuelles P30 Pro schafft 3293 beziehungsweise 9885.
Damit sticht das OnePlus 7 Pro zumindest bei den verglichenen prominenten Android-Smartphones im Multi-Core-Test heraus.
Im Rahmen des Performance-Tests machten wir auch den Gaming-Test. Dazu gönnten wir uns eine Runde "Asphalt 9: Legends" und das grafische sehr aufwendige mobile Rollenspiel "The Elder Scrolls Blades" des Entwicklers Bethdesda. Beide Spiele sahen auf dem OnePlus 7 Pro hervorragend aus und liefen grundsätzlich sehr flüssig. Vereinzelte Ruckler, die sich bei The Elder Scrolls Blades zeigten, können auch auf das Spiel selbst zurückzuführen sein. Derzeit befindet sich die Software noch in der Early Access-Phase. Ruckler tauchten auch beim Samsung Galaxy S10 (+) und beim Honor View 20 auf.
Der Smartphone-Hersteller bietet für solche Spielereien auch einen eigenen Gaming-Mode an. Dadurch sollen unter anderem GPU und CPU optimiert werden. Wir testeten beide Games in besagtem Modus. Ein deutlicher Unterschied zur regulären Nutzung war dabei nicht festzustellen. Beim Arcade-Rennspiel Asphalt 9: Legends wirkten höchstens die Flächen an der Fahrbahnumgebung ein wenig "glatter". Als unbedingt nötig empfinden wir den Gaming Mode jetzt nicht, zumindest, wenn es um eine verbesserte Darstellung gehen soll. Darüber hinaus erlaubt der Modus aber auch andere Einstellungen, die eher von Vorteil sein können, beispielsweise die Einschränkung von Benachrichtigung während des Zockens.
Telefonie, Sound und Sensoren
Unten: Slot, USB-C-Anschluss und Lautsprechergrill
Bild: teltarif.de
Unser Gegenüber konnte uns beim Telefontest gut verstehen, gleiches gilt auch andersrum. Der Klang war nur nicht ganz so klar wie erwünscht, stellenweise wirkte er etwas dumpf. Die Gesamtlautstärke
könnte zudem etwas lauter sein. Die Telefonie per Lautsprecher zeigt das gleiche Ergebnis bei der Klangqualität, die Lautstärke für die Nutzung in Innenräumen ist dagegen in Ordnung.
Anders zeigt es sich beim Soundtest des eingebauten Stereosystems: Die Klangqualität war klar und auch in höheren Region nicht überdreht. Wir prüften das Sounderlebnis mit Countrymusik und einem YouTube-Video mit impulsiven Dialogen.
OnePlus hat wie auch schon im 6T-Modell aus 2018 einen Fingerabdrucksensor in das Display integriert. Dazu nutzte der Hersteller einen Kamerasensor, der den Fingerabdruck im Zusammenspiel mit grünem Licht erkennt. Das System machte bereits im T-Modell eine gute Figur und reagierte flott (Mehr dazu lesen Sie im ausführlichen Testbericht zum OnePlus 6T). Um die Erkennungsrate zu erhöhen, wurde der Fingerscan im OnePlus 7 Pro um 36 Prozent vergrößert. Im Team mit dem größeren Display erreicht die Kamera so mehr Lichteinfluss, was sich ebenfalls auf die Geschwindigkeit auswirken soll. Und der Test hat gezeigt: Der Sensor reagiert erstaunlich schnell und kann sich damit vom Vorgänger absetzen. Damit kommt die Entsperrgeschwindigkeit (laut Hersteller in 0,21 Sekunden) an die von sehr guten klassischen Sensoren mit optischen Modul heran.
Pop-up-Kamera mit Face Unlock
Die (ausgefahrene) Pop-up-Kamera
Bild: teltarif.de
OnePlus hat die Frontkamera als Pop-up in den oberen Gehäuserahmen eingesetzt. Überraschend ist, dass der chinesische Konzern die Entsperrung des Smartphones per Face Unlock
erlaubt. Was sich im ersten Moment umständlich anfühlt, erweist sich in der Praxis als äußerst praktikabel.
Es gibt zwei Möglichkeiten, die Gesichtserkennung zu aktivieren: Entweder wischt der Nutzer nach dem Drücken des Homebuttons nach oben und bewirkt das Ausfahren der Kamera oder der Bildschirm wird automatisch entsperrt, wenn der Bildschirm aktiviert ist. Letzterer Modus erwies sich im Test am komfortabelsten. Homebutton drücken, die Kamera fährt kurz aus, erkennt das Gesicht und fährt wieder ein. Dabei bleibt sie nicht stehen, der Face-Unlock-Mechanismus funktioniert in flüssiger Sequenz. Wer zusätzlich zu Face Unlock noch den Fingerandrucksensor nutzen will, sollte auf den anderen Gesichtserkennungsmodus zurückgreifen, weil sonst bei Aktivieren des Screens per Homebutton jedes Mal die Kamera zur Gesichtserkennung mit ausfährt. Umgehen lässt sich das nur mit der Abwahl des Modus oder dem Anheben des Screens, damit das Fingerabdrucksymbol auf dem Display erscheint, ohne vorher den Homebutton drücken zu müssen.
Die Pop-up-Kamera soll bei einer Ausfahrhäufigkeit von 150 Mal pro Tag fünf Jahre durchhalten. Wer mit der Zahl nichts anfangen kann: Selbst Smartphone-Intensiv-Nutzer in unserer Redaktion liegen durchschnittlich bei unter 100 Entsperrungen pro Tag.
OnePlus verbaut im 7 Pro-Modell wieder ein Feature zum Anzeigen von neuen Nachrichten, wenn das Display ausgeschaltet ist. Das Feature nennt sich Horizon Light und produziert einen Lichtstrahl an den Displayrändern, wenn eine neue Nachricht ankommt.
Akku, Ladetechnik, Software
Die Kapazität des Akkus liegt bei 4000 mAh. Die Größe wird gerade für den High-End-Sektor Standard.
OnePlus spendiert dem Pro-Modell die gleiche Schnellladeeinheit wie auch dem OnePlus 6T in der McLaren Edition. Die Technologie nennt sich
Warp Charge 30 und gestattet 30 Watt-Energieaufnahme im Ladezyklus. Damit sollen 50 Prozent (von 0 Prozent) Ladestand in 20 Minuten möglich sein.
Unser Praxistests zeigt: Der Akku des OnePlus 7 Pro erreichte in einer Zeitdauer von etwas mehr als 50 Minuten 81 Prozent - für Eilige
definitiv ein gutes Ergebnis.
Dual-SIM-Slot. Der Speicher ist nicht erweiterbar
Bild: teltarif.de
Damit das Smartphone der hohen Spannung gewachsen ist, wird eine besondere Kühltechnologie verbaut, die die Verwendung des Geräts
auch beim Laden ohne nennenswerte Wärmeentwicklung ermöglichen soll. Was bietet sich da an, um herauszufinden, ob dem auch wirklich so ist? Genau, wir müssen nochmal zocken.
Während eines Ladevorgangs spielten wir rund zehn Minuten Asphalt 9: Legends. Dabei achteten wir darauf, dass wir das OnePlus 7 Pro nur an der Ober- und Unterseite des Rahmens mit den Händen berührten, um die Wahrnehmung der Wärmeentwicklung auf der Gehäuserückseite nicht mit der eigenen Körpertemperatur, die durch die Hände abgegeben wird, zu verfälschen.
Nach zehn Minuten war das Smartphone zwar nicht heiß, eine deutliche Wärmeentwicklung war aber vor allem auf dem Display zu spüren. Die Gehäuserückseite war nicht ganz so warm das Display.
Im teltarif.de-Akkutest hielt der Akku des Geräts etwa 9 Stunden 45 Minuten durch. Da der Test allerdings vorzeitig abgebrochen war, handelt es sich hier nur um einen hochgerechneten Schätzwert. Wir führen den Test noch einmal durch und werden den genauen Wert nachtragen, sobald wir ihn ermittelt haben.
Software
Das OnePlus 7 Pro kommt mit der neuesten Oxygen-OS-Version des Smartphone-Herstellers basierend auf Googles aktuellem Android (Pie). OnePlus fährt eine transparente Updatepolitik. Smartphones sollen ab dem Release zwei Jahre mit der neuesten Firmware unterstützt werden. Anschließend sollen ein weiteres Jahr Sicherheitsupdates folgen.
Neben dem bereits angesprochenen Gaming-Mode liefert Oxygen OS weitere Modi. Mit dem OnePlus 7 Pro lassen sich die Aktivitäten auf dem Smartphone per Screen-Recording aufzeichnen. Eine ähnliche Funktion erlaubt auch Apples iOS.
NightMode 2.0 reduziert die Emission von schädlichem Blaulicht.
Diese Einstellung findet sich mittlerweile auf zahlreichen Smartphone-Betriebssystemen und soll in lichtarmen Umgebungen die Augen schonen.
Ein eigener Lesemodus eliminiert nach Aktivieren die Farbdarstellung auf dem Display und bietet eine Schwarz-Weiß-Sicht - praktisch zum
Lesen von E-Books.
Menü-Anzeige des Betriebssystems Oxygen OS
Bild: teltarif.de
Ein neues Feature nennt sich Zen-Modus, eine Einstellung, die dem digitalen Lifestyle für eine voreingestellte Dauer von 20 Minuten
Einhalt gebieten will. Nach dem Aktivieren ist das Smartphone nur für bestimmte Aktivitäten brauchbar.
Wichtig zu wissen ist, dass sich der Zen-Modus nach Aktivierung nicht abbrechen lässt, eingehende Benachrichtigungen werden stummgeschaltet.
Telefonanrufe können aber weiterhin empfangen und auch Notrufe abgesetzt werden. Alle Apps bis auf die Kamera werden gesperrt.
Klingt radikal, heutzutage scheinbar nötig. Die Praxis zeigt: Einmal aktiviert, ist für den Zeitraum von 20 Minuten bis
auf die freigegeben Funktionen nichts mehr zu machen. Ein Timer zählt die Zeit herunter.
Über den Sinn des Modus lässt sich streiten. Für alle, die bei der Smartphone-Nichtnutzung keine Selbstdisziplin haben, kann er aber sinnvoll sein.
(K)eine Schutzklasse
OnePlus bleibt weiterhin dabei, seine Smartphones ohne IP-Zertifizierung auf den Markt zu bringen. Eine IP-68-Zertifizierung soll das Smartphone unter anderem sogar vor Schäden bei dauerhaftem Untertauchen unter Wasser schützen. Der chinesische Smartphone-Hersteller gibt jedoch an, dass bei leichtem Regen die Nutzung des Geräts kein Problem sein soll. Grundsätzlich ist OnePlus der Ansicht, dass eine IP-Zertifizierung den Nutzer mehr verwirrt als einen Mehrwert bietet. Außerdem geht es auch um einen Kostenpunkt. Die Umsetzung samt Zertifikat würde das Smartphone natürlich teurer machen.
Grundsätzlich falsch liegt der Konzern nicht, wenn er Bedenken für eine IP-Zertifizierung äußert. Denn die ist auch von Einschränkungen beschattet. So sollten Nutzer nicht ahnungslos auf Tauchgang ins Meerwasser gehen oder grundsätzlich davon ausgehen, dass das Smartphone keinen Schaden durch Schmutz und Wasser nimmt. Vorsicht ist beim Umgang mit elektronischen Geräten immer geboten.
Die Pop-up-Kamera verfügt aber über eine eigene Dichtung, die das Modul vor Schäden durch Flüssigkeit und Staub schützen soll.
Kamera und Testbilder
Eine Triple-Kamera in einem Premium-Smartphone ist derzeit nahezu Standard. Wichtig ist aber nicht, dass eine Smartphone-Kamera überhaupt über ein drittes Objektiv verfügt, sondern ob die Kamera grundsätzlich solide Leistung erbringt.
Das Hauptobjektiv des OnePlus 7 Pro brüstet sich mit einem Sony-IMX586-Sensor mit 48 Megapixeln (Blende: f/1.6), das Tele-Modul hat 8 Megapixel (Blende: f/2.4) und der Ultra-Weitwinkel-Sensor stellt eine 16 Megapixel-Auflösung (Blende: f/2.2) bereit. Hier ist ein Winkel von 117° möglich.
Wir schossen mit der Kamera unsere obligatorischen Testfotos im Labor. Bei gutem Licht liefert das System ein gutes Ergebnis ab. Schön ist, dass die Darstellung, klar, also nicht verrauscht, und sehr detailreich ist. Details werden besonders bei der Betrachtung der Test-Rose sichtbar. Gerade die Blütenstängel sind differenziert voneinander dargestellt, was sich auch beim mehrmaligen Hereinzoomen in das Bild nicht ändert.
Die grobkörnige Struktur des Hintergrunds wird ebenfalls getreu wiedergegeben. Positiv fällt auf, dass die Ecken nur ganz leicht weich gezeichnet sind. Insgesamt könnte die Farbdarstellung aber etwas kräftiger sein. Sowohl die helleren Farbquadrate als auch die Rosen-Blüte wirken doch ein wenig blass. Letztlich ist es aber Geschmacksache. Smartphone-Kameras, die eine sehr kräftige Darstellung produzieren, haben oft ein künstliches Farbergebnis.
Leistung bei schlechtem Licht
Nehmen die Lichtverhältnisse ab, schafft es die Kamera des OnePlus 7 Pro ebenfalls ein gutes Ergebnis abzuliefern. Das zeigt sich besonders an der Darstellung der Farbquadrate. Diese sind sehr gut zu erkennen (besonders ist das braune von dem schwarzen gut zu unterscheiden) und kommen in natürlichem Farbton rüber. Gleiches gilt auch für die Test-Rose, die trotz des schlechten Lichts immer noch viele Details offenbart.
Die körnige Struktur des Hintergrunds ist gut zu erkennen, die Gesamtdarstellung ist sehr rauscharm. Die Seitenbereiche des Fotos sind bei schlechtem Licht
deutlich weicher gezeichnet. Das ist jedoch Kritik auf sehr hohem Niveau.
Das Triple-Kamerasystem
Bild: teltarif.de
Die Kamera-Software bietet auch einen speziellen Nachtmodus an. Der Modus nennt sich Nightscape 2.0 und soll weniger Bildrauschen
bei schlechten Lichtverhältnissen garantieren. Die Belichtungszeit hat sich laut Hersteller im Vergleich zum integrierten Nachtmodus beim
OnePlus 6T von drei Sekunden auf zwei Sekunden reduziert. Wir haben die gleiche Aufnahme unter schlechtem Licht auch
im Nachtmodus gemacht.
Was die Farbdarstellung und die Details angeht, leistet die Kamera-KI ein sehenswertes Ergebnis. Die Farbquadrate und die Blüte der Test-Rose sind nach wie vor sehr natürlich und differenziert voneinander erkennbar. Erstaunlich ist, dass insgesamt das Ergebnis aufgehellt wird, ohne die kräftigen Farben der Quadrate zu zerstören. Die hellere Darstellung des Hintergrunds ist ebenfalls hervorzuheben, die weiße Farbe kommt mehr zur Geltung und behält gleichzeitig ihre Natürlichkeit. Nur offenbart der Hintergrund noch wenig von seiner körnigen Struktur. Der größte Teil ist geglättet.
Die Testbilder haben wir für Sie im Original angehängt, damit Sie sich selbst ein Bild von der Kameraleistung des OnePlus 7 Pro machen können.
- Haupt-Kamera 1: Gute Lichtverhältnisse mit Blitz
- Haupt-Kamera 2: Schlechte Lichtverhältnisse ohne Blitz
- Haupt-Kamera 3: Schlechte Lichtverhältnisse im Nachtmodus
- Haupt-Kamera 4: Gute Lichtverhältnisse Out-of-Labor 1
- Haupt-Kamera 5: Gute Lichtverhältnisse Out-of-Labor 2
- Haupt-Kamera 6: Gute Lichtverhältnisse Out-of-Labor 3
Vergleich mit dem Nachtmodus
- Haupt-Kamera 7: Situation 1: Schlechtes Licht mit Blitz
- Haupt-Kamera 8: Situation 1: Schlechtes Licht mit Nachtmodus
- Haupt-Kamera 9: Situation 2: Schlechtes Licht mit Blitz
- Haupt-Kamera 10: Situation 2: Schlechtes Licht mit Nachtmodus
Frontkamera
Die Selfie-Pop-up-Kamera bietet ein Single-Modul mit einem SonyIMX471 mit 16 Megapixeln (Blende: f/2.0). Bei gutem Licht ergibt sich eine natürliche Darstellung mit vielen Details. Gerade mit der Hautfarbe unserer Testpuppe haben viele Frontkameras Probleme. Das Pop-up-Modul des OnePlus 7 Pro schafft es, die Hautfarbe realitätsgetreu wiederzugeben. Das gleiche gilt auch für die braunen Haare und die bunten Farben des Halstuchs.
Der körnige Hintergrund allerdings ist recht verrauscht, ganz oben ist er sehr weich gezeichnet. Man hat das Gefühl, ein Bokeh wurde
auch ohne den entsprechenden Fokus erzeugt.
Schön mittig: Die Triple-Kamera
Bild: teltarif.de
Bei schlechtem Licht unter Zuhilfenahme des Display-Flashs schafft die Kamera ebenfalls eine natürliche Farbdarstellung des Gesichtshauttons,
der bunten Farben des Halstuchs und der braunen Haare. Überraschenderweise sieht der körnige Hintergrund besser aus
als bei gutem Licht, weil die Körnung besser zur Geltung kommt. Rechts ist die Darstellung klar und detailliert, nur links ist der Hintergrund
verrauscht. Insgesamt handelt es sich bei dem Bild aber um ein sehr gutes Ergebnis.
Die Bilder der Pop-up-Kamera haben wir im Original für Sie zur Anschauung angehängt.
- Selfie-Kamera 1: Gute Lichtverhältnisse ohne Blitz
- Selfie-Kamera 2: Schlechte Lichtverhältnisse mit Blitz
Fazit
Das OnePlus 7 Pro ist ein gelungenes Smartphone mit innovativer Pop-up-Kamera und echtem Full-View-Display. Auch wenn das Panel etwas heller sein könnte, so bietet es eine natürliche Farbdarstellung und Kontrastreichtum. Die Gesamtperformance des Smartphones ist sehr gut und das Kamerasystem zeigt bei gutem Licht viele Details. Der chinesische Smartphone-Hersteller bietet ein solides Gesamtpaket, das nicht viele Kritikpunkte übrig lässt.
Gesamtwertung von teltarif.de
OnePlus 7 Pro
- Sehr gute Gesamtperformance
- Schneller Fingerabdrucksensor
- Nachtmodus liefert gute Bilder
- Display könnte heller sein
- Keine IP-Zertifizierung
- Klangqualität bei Telefonaten könnte besser sein
Einzelwertung OnePlus 7 Pro
-
Gehäuse / Verarbeitung
9/10
- Material 9/10
- Haptik 9/10
- Verarbeitung Gehäuse 10/10
-
Display
9/10
- Touchscreen 8/10
- Helligkeit 8/10
- Pixeldichte 9/10
- Blickwinkelstabilität 10/10
- Farbechtheit (DeltaE) 9/10
- Kontrast 10/10
-
Leistung
10/10
- RAM 10/10
- Benchmark 3DMark 10/10
- Benchmark Geekbench 10/10
- Benchmark Geekbench Single -
- Benchmark Geekbench Multi -
- Benchmark Browsertest 10/10
- Benchmark Antutu -
-
Software
10/10
- Aktualität 10/10
- Vorinstallierte Apps 9/10
-
Internet
10/10
- WLAN 10/10
- LTE 10/10
- LTE Geschwindigkeit 10/10
- 3G 10/10
- 5G -
- Empfangsqualität 10/10
- Dual-SIM -
-
Telefonie
8/10
- Sprachqualität 8/10
- Lautstärke 8/10
- Lautsprecher (Freisprechen) 8/10
-
Schnittstellen / Sensoren
9/10
- USB-Standard 10/10
- NFC 10/10
- Navigation 10/10
- Bluetooth 10/10
- Kopfhörerbuchse 6/10
- Video-Out 10/10
- Fingerabdruckscanner 10/10
- Iris-Scanner 0/10
- Gesichtserkennung -
-
Speicher
6/10
- Größe 9/10
- SD-Slot vorhanden 0/10
-
Akku
9/10
- Laufzeit (Benchmark) 10/10
- Wechselbar 0/10
- Induktion 0/10
- Schnellladen 10/10
-
Kamera
8/10
- Hauptkamera
- Bildqualität hell 9/10
- Bildqualität dunkel 8/10
- Bildstabilisator 10/10
- Blende 0/10
- Frontkamera
- Bildqualität hell 9/10
- Bildqualität dunkel 9/10
- Kameraanzahl -
- Video 9/10
- Handling 9/10
- Bonus 1
- Dual-SIM