Ausland

Oettinger: Wegfall der EU-Roaming-Gebühren ab 2017

Die Frage, ob die Roaming-Gebühren innerhalb der Europäischen Union künftig wegfallen werden oder nicht, wird derzeit heiß diskutiert. EU-Kommissar Oettinger zeigt sich optimistisch und erwartet für Mitte 2017 das Ende der Roaming-Aufschläge bei Auslands­telefonaten sowie beim mobilen Surfen in der EU.
Von Rita Deutschbein mit Material von dpa

Oettinger: Wegfall der EU-Roaming-Gebühren ab 2017 Oettinger: Wegfall der EU-Roaming-Gebühren ab 2017 erwartet
Bild @ Denis Plaster - Fotolia.com
EU-Kommissar Günter Oettinger (CDU) erwartet nun doch für 2017 das Ende der Roaming-Aufschläge bei Auslands­telefonaten sowie beim mobilen Surfen in der EU. "Ab dem zweiten Quartal 2017 werden die Roaming-Gebühren in der EU wahrscheinlich wegfallen", sagte Oettinger gestern bei einem Gespräch mit Journalisten in Bonn, über das die Rheinische Post berichtet. "Darauf werden sich die EU-Kommission, die Regierungen der 28 Mitgliedsländer und das europäische Parlament wahrscheinlich schon sehr bald einigen", fügte der EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft hinzu.

Oettinger: Wegfall der EU-Roaming-Gebühren ab 2017 Oettinger: Wegfall der EU-Roaming-Gebühren ab 2017 erwartet
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"Wenn das Ende des Roaming jetzt Mitte 2017 kommt, haben die Firmen ein Jahr mehr Zeit gegenüber der alten Planung, um sich auf die neuen Regeln einzustellen. Und die Verbraucher werden bei der Tele­kommunikation noch mehr sehen, dass sie vom Binnenmarkt profitieren. Schon bisher sind die Auslands­aufschläge ja extrem gesunken", so Oettinger im Gespräch mit den Journalisten.

Das Hin und Her mit der Roaming-Frage

Bereits im vergangenen Monat hatte Oettinger seinem Wunsch für eine Abschaffung der Roaming-Kosten in der Europäischen Union Nachdruck verliehen. "Auslands­gespräche soll es nur noch in Nicht-EU-Länder, also zum Beispiel in die USA oder Singapur geben", so die Aussage des EU-Kommissars. Die Kosten für Telefonate und mobiles Internet-Surfen im EU-Ausland sind in den vergangenen Jahren auf Brüsseler Druck bereits erheblich gesunken.

Anlass für diese Äußerung war die Entscheidung des Europäischen Rates, die Roaming-Gebühren nicht wie zunächst geplant bis Mitte kommenden Jahres abzuschaffen. Der völlige Wegfall der Extra-Gebühren für Telefonate, Surfen und SMS im EU-Ausland stieß aber bei einer Reihe von Netz­betreibern und EU-Ländern auf Widerstand. Klagen über wegfallende Einnahmen wurden laut. Die Konzerne wollten daher die Abschaffung verhindern oder zumindest verzögern und brachten Vorschläge ins Spiel, nach denen Kunden eine gewisse Anzahl an Gesprächs­minuten, SMS und Datenvolumen ohne Aufpreis für die Nutzung im EU-Ausland zur Verfügung gestellt werden sollte.

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