VoIP

WiFi-Calling per App bei o2 im Test

Seit der vergangenen Woche bietet o2 auch Telefonate per WLAN an. Wir berichten darüber, wie gut das im Test auf dem HTC One M9 funktioniert hat und welche weiteren Features o2 Message+Call mit sich bringt.
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Vergangene Woche überraschte o2 mit der Ankündigung, die Kunden künftig auch über WLAN mit ihrer ganz normalen Handynummer telefonieren zu lassen. Allerdings funktioniert das nicht etwa über den bei vielen Smartphones fest integrierten WiFi-Calling-Standard. Stattdessen hat die Münchner Telefónica-Marke dafür mit o2 Message+Call eine eigene App aufgelegt. Diese ist für Android-Smartphones ab sofort verfügbar und soll in Kürze auch für das Apple iPhone veröffentlicht werden.

Darüber hinaus ist o2 Message+Call, das - wie der Name schon zeigt - neben Telefonaten auch Messaging-Dienste bietet, noch nicht für alle Kunden nutzbar. Sowohl Nutzer einer MultiCard als auch Prepaidkunden bleiben derzeit noch außen vor. Wir wollten wissen, wie das neue Angebot funktioniert. So haben wir auf einem HTC One M9, das wir mit einer o2-Vertragskarte bestückt haben, die Message+Call-App installiert, die sich kostenlos aus dem Google Play Store [Link entfernt] laden lässt.

So wird die App eingerichtet

o2 Message+Call im Test o2 Message+Call im Test
Foto: teltarif.de
Beim ersten Start der Anwendung wird die eigene Mobilfunknummer abgefragt. Anschließend erfolgt die automatische Anmeldung am Dienst. Während der Ersteinrichtung bekommt der neue Nutzer einige Informationen zum Funktionsumfang angezeigt. Allerdings gibt es auch "Kleingedrucktes", das akzeptiert werden muss, ohne dass der Textinhalt auf den ersten Blick zu erkennen ist. Dazu gehört, dass über WLAN keine Notrufe abgesetzt werden können und der Anwender gebeten wird, dazu die reguläre Telefon-App zu nutzen.

Ebenfalls im Rahmen der Ersteinrichtung kann die WLAN-Call-Funktion administriert werden. So können die Kunden festlegen, ob Message+Call für abgehende und eingehende Anrufe genutzt werden soll. Standardmäßig sind abgehende Verbindungen eingeschaltet, eingehende Telefonate hingegen deaktiviert. Die Kunden können über das Menü entscheiden, die VoIP-Funktion über WLAN für eingehende Anrufe immer dann zu nutzen, wenn kein Mobilfunkempfang möglich ist. Alternativ lassen sich auch alle eingehenden Anrufe per WLAN zustellen.

Anrufempfang per Rufumleitung konfigurierbar

Konfigurationsmenü für WLAN-Calls Konfigurationsmenü für WLAN-Calls
Foto: teltarif.de
Konfiguriert wird der Anrufempfang per normaler Rufumleitung. Dabei weist o2 darauf hin, dass der ausschließliche Empfang eingehender Telefonate per WLAN nur dann empfehlenswert ist, wenn gewährleistet ist, dass das Handy stets mit einem Hotspot verbunden ist. Ansonsten werden die Gespräche nämlich überhaupt nicht mehr zugestellt und auch die Mailbox funktioniert nicht, wie sich auch in unserem Test gezeigt hat. Stattdessen erhalten Anrufer lediglich eine Ansage, derzufolge der gewünschte Gesprächspartner nicht erreichbar sei.

Mit Message+Call können die Kunden auch Videotelefonate führen. Zudem kann die App die Standard-Nachrichten-Anwendung eines Android-Smartphones ersetzen, so dass neben den Chats auch SMS und MMS innerhalb von Message+Call auflaufen. Auch Gruppen-Konversationen mit bis zu 20 Teilnehmern bietet die Applikation. Dazu setzt o2 auf den Standard, den die Deutsche Telekom und Vodafone für ihren bislang eher mäßig erfolgreichen Messenger Joyn verwenden, mit dem die o2-Lösung kompatibel ist.

Die Features von Message+Call im Test

Im Hauptmenü der App besteht Zugriff auf die Menüpunkte Telefon, Chat, Kontakte und Info. Über das Info-Menü sind auch die Einstellungen zu erreichen, so dass sich beispielsweise die Konfiguration für den Empfang eingehender Anrufe verändern lässt. Darüber lässt sich hier - wie für Telefonate über das Mobilfunknetz - die eigene Rufnummer bei abgehenden Verbindungen anzeigen oder unterdrücken, der Avatar für den Chat ändern und vieles mehr.

Auf Seite 2 lesen Sie, welche Erfahrungen wir bei Telefonaten und beim Chatten über die neue App von o2 gemacht haben.

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