EU-Kommission

E-Plus-Übernahme: EU-Kommission genehmigt o2-Pläne (Update)

Die EU-Kommission wird wohl noch heute die Übernahme von E-Plus durch o2 durchwinken. Laut Medienberichten erhält die Öffentlichkeit noch am Vormittag alle Einzelheiten zum Milliarden-Deal. Gegenüber teltarif.de äußerte sich eine Telefónica-Sprecherin zu den Berichten.
Von Hans-Georg Kluge

Die Übernahme von E-Plus durch o2 ist durch. Die Übernahme von E-Plus durch o2 ist durch.
Bild: o2, E-Plus, teltarif.de
Der Focus berichtet unter Berufung auf EU-Kreise, dass die Übernahme von E-Plus durch die deutsche Telefónica-Tochter o2 perfekt ist. Um 12:00 Uhr soll demnach auf einer Pressekonferenz in Brüssel das "Ja" aus Brüssel verkündet werden. Über die Auflagen der EU-Kommission sind noch keine Details bekannt. Denkbar sind Auflagen, die dem fusionierten Unternehmen vorschreiben, Frequenzen abzugeben oder anderen Anbietern Zugang zum eigenen Netz zu gewähren.

Die Übernahme von E-Plus durch o2 ist durch. Die Übernahme von E-Plus durch o2 ist durch.
Bild: o2, E-Plus, teltarif.de
Gegenüber teltarif.de wollte eine Telefónica-Sprecherin den Bericht des Focus "nicht bestätigen". Es handele sich um "Spekulationen des Focus". Inzwischen hat die EU-Kommission die Genehmigung offiziell verkündet. Über alle Auflagen berichten wir in einer eigenen Meldung.

o2-Übernahme von E-Plus: Drillisch übernimmt Netzkapazitäten

Im Vorfeld der Genehmigung des Deals durch die EU-Kommission erreichte o2 eine Einigung mit Drillisch. Demnach soll der Anbieter bis zu 20 Prozent der Netzkapazität des fusionierten Unternehmens erhalten und diese für eigene Angebote nutzen können. Drillisch könnte sich mit diesen neuen Möglichkeiten zum neuen Preistreiber im Markt entwickeln.

E-Plus bereitet sich unterdessen auf die Übernahme vor. Vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass E-Plus-Mitarbeiter in eine Transfergesellschaft überführt wurden. Welche Folgen die Übernahme für die Mitarbeiter haben wird, ist noch unklar. Mehrfach äußerte sich o2 gegeüber teltarif.de dahingehend, dass die Münchner Synergie-Effekte sehen. Einsparungen in Milliardenhöhe könnten die Folge sein. Diese beziehen sich jedoch nicht nur auf Personalkosten, sondern auch auf Infrastruktur- und Marketing-Kosten.

Vor elf Monaten kündigte o2 an, ein Angebot für den Kauf der deutschen KPN-Tochter abzugeben. Kurzfristige Folgen sind für Mobilfunk-Kunden der Anbieter nicht zu erwarten. Perspektivisch dürfte das fusionierte Unternehmen jedoch daran interessiert sein, Bestandskunden unter einem Dach zu haben und auf ein einheitliches Tarif-Portfolio umzustellen. Erfahrungsgemäß dauern diese Prozesse jedoch Jahre. Als Chef des zusammengeführten Unternehmens ist der jetzige E-Plus-Chef Thorsten Dirks im Gespräch.

Update: Weitere Einzelheiten zur Übernahme

Die Zusammensetzung der Unternehmensspitze des neu fusionierten Unternehmens unter Thorsten Dirks wurde bekannt gegeben. In einer Stellungnahme zur Fusion begrüßte Konkurrent Vodafone unter anderem die Auflage der EU, dass das fusionierte Unternehmen einen Teil seines Frequenzspektrums abgeben muss.

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