Untergrund

o2 in der Berliner U-Bahn ab sofort mit LTE vertreten

Wir berichten darüber, welche Änderungen Telefónica bei der Mobilfunk-Versorgung in der Berliner U-Bahn vornimmt. E-Plus-Kunden können trotz abgeschaltetem LTE weiter mit 4G-Geschwindigkeit surfen.
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o2 mit LTE in der Berliner U-Bahn - E-Plus im Gegenzug abgeschaltet o2 mit LTE in der Berliner U-Bahn - E-Plus im Gegenzug abgeschaltet
Foto: teltarif.de
E-Plus hatte als bislang einziger Mobilfunk-Netzbetreiber die Berliner U-Bahn-Linien mit LTE versorgt. Auch UMTS bot der seinerzeit noch eigenständige Düsseldorfer Mobilfunk-Netzbetreiber schon vor einigen Jahren in den öffentlichen Verkehrsmitteln im Berliner Untergrund an. Kunden der Deutschen Telekom und von Vodafone surfen in der U-Bahn der Bundeshauptstadt noch heute weitgehend mit EDGE-Geschwindigkeit - und damit fast überhaupt nicht, da die 2G-Performance allenfalls noch für E-Mails und Messenger, aber kaum noch zum Surfen im World Wide Web ausreicht.

o2-Kunden profitieren seit rund einem Jahr vom National Roaming, das Telefónica nach der Übernahme der E-Plus Gruppe eingerichtet hat. Seitdem können die Kunden das UMTS-Netz von E-Plus mitnutzen. Zum ebenfalls angedachten National Roaming über LTE ist es allerdings bislang nicht gekommen. Dafür hat Telefónica jetzt damit begonnen, ihre Netztechnik im Bereich der Berliner U-Bahn umzustellen.

UMTS von E-Plus gibt es nach wie vor und die Kunden von o2 haben die Möglichkeit, dieses Netz mitzunutzen. Das LTE-Netz von E-Plus wird dagegen im Berliner Untergrund abgeschaltet und durch ein 4G-Netz von o2 ersetzt. National Roaming gibt es im LTE-Standard jetzt ebenfalls. Das heißt, E-Plus-Kunden können das 4G-Netz von o2 mitnutzen - wie in den Testregionen für LTE-Roaming in Köln, Augsburg, Chemnitz und Dresden.

Frequenzwechsel im Untergrund

o2 mit LTE in der Berliner U-Bahn - E-Plus im Gegenzug abgeschaltet o2 mit LTE in der Berliner U-Bahn - E-Plus im Gegenzug abgeschaltet
Foto: teltarif.de
Gleichzeitig nimmt Telefónica einen Frequenzwechsel vor und nutzt in der U-Bahn nun einen Bereich des 1800-MHz-Bandes, der dem Münchner Telekommunikationsdienstleister offiziell erst ab Januar 2017 zur Verfügung steht. Dabei gilt es zu bedenken, dass die Netzbetreiber die Frequenzumstellungen natürlich nicht in der Silvesternacht, sondern in Absprache mit ihren Mitbewerbern im Rahmen einer längeren Übergangszeit vornehmen. So wurde im Gegenzug für die Inbetriebnahme der neuen Frequenz ja auch die bislang von E-Plus genutzte Kapazität geräumt.

Nutzerbeobachtungen zufolge nutzt Telefónica für das LTE-Netz in der Berliner U-Bahn jetzt allerdings nur noch eine Bandbreite von 10 MHz. Bislang waren es zumindest punktuell 15 MHz. Damit reduziert sich zumindest vorerst die zur Verfügung stehende Kapazität. Spannend bleibt ohnehin noch die Frage, inwieweit die Ressourcen nun ausreichen, wenn diese prinzipiell - anders als bisher - nun allen Kunden in den Telefónica-Netzen und nicht nur den Nutzern einer SIM-Karte aus dem E-Plus-Netz zur Verfügung stehen. Beim UMTS-Roaming kam es in der Vergangenheit in Spitzenzeiten oft zu Kapazitätsengpässen, so dass der Internet-Zugang nur sehr langsam war.

Wie während der Umstellungen weiter zu beobachten war, funktionierte zeitweise für o2-Kunden in der Berliner U-Bahn das National Roaming im UMTS-Netz von E-Plus nur bei manueller Auswahl des 3G-Standard. Bei automatischer Netzstandard-Wahl verblieb das Handy im GSM-Netz von o2, so dass der mobile Internet-Zugang lediglich mit GPRS- oder EDGE-Performance zur Verfügung stand.

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